„Stolz auf super Gemeinschaft“
A-Jugend der HSG Konstanz sichert 12. Bundesliga-Ticket
Konstanz. Es ist geschafft: Nach vier harten Qualifikationsturnieren hat die A-Jugend der HSG Konstanz das Ticket für die Bundesliga erneut gelöst – zum insgesamt zwölften Mal, davon zuletzt elf Jahre in Folge. Damit gehört die HSG wieder zu den besten 40 Nachwuchsteams Deutschland und bietet der Region Hegau-Bodensee wieder eine optimale Plattform für ehrgeizige Talente, die sich so Woche für Woche in Training und Spiel mit den Besten messen können.
Davor gingen Felix Narr und Dennis Kugler mit ihrem Team durch eine Achterbahnfahrt der Gefühle und mussten so manche Hürde meistern. So etwa, dass man alle vier Turniere in der Fremde bestreiten und zuletzt zweimal in Folge in Rimpar antreten musste. Bis hin zu zahlreichen Endspielen, in denen die Konstanzer einige Male schon kurz vor dem Aus standen.
Zu einem Krimi wurde auch die bundesweite Endrunde der Bundesliga-Qualifikation in der Nähe von Würzburg. Zunächst aber startete Konstanz mit einem Auftakt nach Maß. Der klare 24:17 (13:9)-Erfolg gegen die HG Saarlouis, die sich kurzfristig noch verstärkt hatte, war ein souveräner Start-Ziel-Sieg, in dem sich Rückraum-Shooter David Soos mit 13 Treffern in allerbester Form zeigte. Die nächste Herausforderung wartete in Gastgeber Rimpar, der ausgeruht in die zweite Partie gehen musste, während der HSG lediglich etwas mehr als eine halbe Stunde zur Regeneration blieb. Nach einem zähen Beginn, der den Gelb-Blauen einen 3:7-Rückstand einbrachte, fanden Narr und Kugler in der Auszeit nach sieben Minuten die richtigen Antworten. Mit einem beeindruckenden 8:2-Lauf stellten sie auf 11:9. In dieser Phase dann jedoch der große Schock: Anführer und Torjäger David Soos krümmte sich auf dem Spielfeld und musste mit einer schmerzhaften Rückenverletzung ausscheiden. „Die Jungs waren dadurch schon geschockt“, gestand Narr. Folglich galt die Mission „Für David“. Konstanz lieferte Rimpar trotz des schwerwiegenden Ausfalls einen großen Kampf, führte zur Halbzeit noch mit 11:10 – ehe sich weniger Wechselmöglichkeiten und Alternativen in schwinden Kräften niederschlugen. Die 24:27-Niederlage hinterließ große Enttäuschung und eine schwere Hypothek für den Finaltag. Saarlouis und Hanau aus der Parallelgruppe waren schon am Samstag ausgeschieden, das Ergebnis gegen Rimpar wurde jedoch in die Hauptrunde mitgenommen.
Somit war die Ausgangslage für das erste Spiel am Sonntag gegen die JHA Baden klar: Verlieren verboten, im Endspiel um die Bundesliga. Nach zwölf Minuten standen die HSG-Talente jedoch vor dem Abgrund. Ohne Soos mit 4:7 in Rückstand, der auch zur Halbzeit drei Tore betrug. „Es haben jedoch immer wieder andere Jungs Verantwortung übernommen“, freute sich der HSG-Coach. Ole Osann etwa als Lenker und Denker im zentralen Rückraum, Xeno Müller am Kreis und ausgerechnet dann, als die HSG bereits kurz vor dem Aus stand mit Lino Oetken und Emil Nyesö zwei B-Jugendliche, die nun ganz stark auftrumpften. Mit einem 3:0-Blitzstart kam die HSG nach einigen Umstellungen des Trainerteams aus der Pause und direkt zum 11:11-Ausgleich. Wenig später markierte Oetken beim 15:14 die erste Führung für den Drittliga-Nachwuchs. Wieder Oetken, Emil Franz und Julis Birk sorgten schließlich für die Entscheidung und einen 21:18-Sieg nach einer mit sechs Toren gewonnenen zweiten Hälfte. Damit war die ersehnte Bundesliga-Qualifikation gesichert.
Für Narr eine überragende Teamleistung, in der „jeder im Kollektiv seinen Teil beigetragen hat.“ Vor allem defensiv kämpfte sein junges Team bis zum Umfallen und formierte zusammen mit Torwart Paul Denecke ein echtes Bollwerk. „Wir sind in den entscheidenden Momenten cool geblieben und haben uns vertraut“, so der 23-Jährige. Kurz darauf brach großer Jubel aus. Narr: „Das war Wahnsinn, das war pure Erleichterung.“ In diesem Moment fiel ganz viel Anspannung und Fokus ab. Für den angehenden B-Lizenzinhaber deshalb verständlich, dass das letzte, nun bedeutungslose Match gegen Eintracht Hagen (15:21) nicht mehr mit letzter Konsequenz bestritten werden konnte. Nach dem emotionalen Jubel konnte die Partie, die Testspiel-Charakter hatte, für viel Spielzeit für jene Spieler, die noch nicht so viel zum Einsatz gekommen waren, sowie einige Wechsel genutzt werden.
„Es war alles dabei“, blickte Narr zufrieden auf die letzten sechs Wochen zurück. Mit Verletzungen, Siegen in letzter Sekunde und bitteren Rückschlägen. „Wir standen einige Male mit dem Rücken zur Wand. Respekt, wie die Jungs in den entscheidenden Spielen immer 100 Prozent da waren und wie wir in schwierigen Situationen zusammengestanden sind. Auf diese super Gemeinschaft bin ich stolz.“
Quelle: Pressestelle HSG Konstanz
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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