Telefongespräch mit Vorstand Klaus Freiberg nach Proteststurm der Mieter
Vonovia sichert OB Burchardt Härtefallregelungen zu
Konstanz. Die angekündigten Modernisierungsmaßnahmen der Firma »Vonovia« in der Schwaketenstraße haben bei vielen Mietern erhebliche Besorgnis ausgelöst, was auch über die Medien ausgetragen wurde. Etliche Mieter befürchten, dass sie mit den damit verbundenen Mieterhöhungen die neue Miete nicht mehr bezahlen können und sie dann über kurz oder lang die Wohnung verlassen müssen.Politisch hatte das Thema der Mieterbund Bodensee nach einer Informationsveranstaltung in die Öffentlichkeit getragen, bei der Mieterbund Vorsitzender Herbert Weber dem Unternehmen doppeltes Abkassieren vorwarf, weil die Miete erst kürzlich mit Verweis auf Vergleichsmieten erhöht worden sei, wie der Mieterbund auf seiner Homepage berichtet.
In einem Telefongespräch mit Klaus Freiberg, Mitglied des Vorstands von Vonovia, informierte sich nun Oberbürgermeister Uli Burchardt über die Pläne der Vonovia und berichtete über die Sorgen der Mieter, die die Stadt Konstanz nur per Medienmitteilung kommunizierte.
Bei allem Verständnis für die grundsätzliche Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen in gewissen Zeitabständen bat der Oberbürgermeister um ein Vorgehen mit Augenmaß, so die aktuelle Medienmitteilung. Vonovia, so der Oberbürgermeister, müsse die sozialen Belange der Mieter berücksichtigen. Freiberg sicherte dem Oberbürgermeister zu, dass Vonovia eine Härtefallregelung anwenden wird, durch die im Einzelfall ein drohender Verlust der Wohnung vermieden werden könne. Darüber hinaus sagte Freiberg dem Oberbürgermeister laut der Mitteilung zu, dass vor Ort Gespräche über die bei Vonovia eingegangenen Widersprüche von Mietern gegen die Modernisierungsmaßnahmen geführt werden. Diese Gespräche vor Ort stellen eine wesentliche Forderung der Mieter dar.
OB Burchardt informierte Freiberg auch über das Vorgehen der WOBAK, bei Modernisierungsmaßnahmen in größeren Wohneinheiten die Bäder leerer Wohnungen während der Bauarbeiten als Gemeinschaftsbad zu nutzen. Dadurch könnte auf Sanitär-Container verzichtet werden. Vonovia sagte eine Prüfung dieser Möglichkeit zu.
„Ich hoffe, dass meine Botschaften bei Vonovia angekommen sind“, erklärte Oberbürgermeister nach dem Gespräch mit Klaus Freiberg. „Es ist mein oberstes Ziel in dieser Angelegenheit, dass Kündigungen aufgrund der Modernsierungsmaßnahmen verhindert werden können. Wer in den Häusern der Vonovia eine Wohnung hat, der soll sie behalten können.“
Bei Modernisierungsmaßnahmen können bis zu 11 Prozent der Kosten auf die Kaltmiete umgelegt werden. Einzelne Mieter könnten dadurch mit Mieterhöhungen zwischen 30 Prozent und 40 Prozent der Kaltmiete konfrontiert werden. Viele Mieter befürchten, dass sie eine Mieterhöhung in diesen Größenordnungen nicht aufbringen können.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare