Zahlen steigen entgegen dem Trend
Ukrainekrieg schlägt auch auf regionalen Arbeitsmarkt durch

Symbolbild Arbeitsagentur | Foto: Arbeitsagentur
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Kreis Konstanz. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist im Juni entgegen dem üblichen Trend gestiegen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren 11.973 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 648 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit jedoch um 2.316 Menschen zurückgegangen (minus 16,2 Prozent).

„Der Arbeitsmarkt erholt sich weiterhin von den Folgen der Corona- Krise. Die Zahl der offenen Stellen ist weiterhin auf einem hohen Niveau und die Fachkräftenachfrage ungebremst“, bilanziert Katja Thönig, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Konstanz- Ravensburg. „Eine signifikante Änderung hat sich aber seit dem 1. Juni im Bereich der Jobcenter ergeben. Geflüchtete ukrainische Staatsangehörige können seither Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts und Beratung beispielsweise zu Sprach- und Integrationskursen erhalten. In weiteren Schritten erfolgt dann eine mögliche Vermittlung in den Arbeitsmarkt. Im Jobcenter erhalten sie alle Leistungen aus einer Hand“, erklärt Katja Thönig.
Um ein genaueres Bild der tatsächlich gemeldeten Menschen aus der Ukraine zu erhalten, sei die Zahl der Arbeitslosen alleine nicht aussagekräftig genug, wird betont. Aktuell sind bei den Jobcentern in der Region 2.726 erwerbsfähige Personen gemeldet. Diese Zahl umfasst neben den Arbeitsuchenden und Arbeitslosen auch diejenigen, die keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder betreuen, die Schule besuchen oder langfristig arbeitsunfähig erkrankt sind. Aus der Ukraine sind aktuell 751 Personen arbeitslos gemeldet, das Plus im Juni betrug 713 Personen.
Die Arbeitslosenquote lag im Juni im Bezirk bei 2,7 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte). Die Quote in Baden-Württemberg betrug 3,5 Prozent. Im Landkreis Konstanz waren zum Stichtag 5.680 Arbeitslose (2.764 Frauen, 2.916 Männer) gemeldet, plus 641 zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote im Juni liegt bei 3,5 Prozent, davon SGB II: 3.396 Menschen, plus 706 zum Vormonat - wiederum zum großen Teil durch die Geflüchteten aus der Ukraine.

Kurzarbeit weiter gut rückläufig

Im Juni sind bei der Agentur für Arbeit 22 neue Anzeigen auf Kurzarbeit ein- gegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 183 Frauen und Männer angemeldet.
Für Dezember 2021 liegen endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach hatten im Dezember 1.355 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abge- rechnet. Es befanden sich damals 7.667 Frauen und Männer in Kurzarbeit.

Steigendes Angebot auf dem Ausbildungsmarkt

Bis Juni haben die Arbeitgeber in der Region inzwischen 5.119 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 279 mehr als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Davon sind aktuell noch 2.944 Lehrstellen unbesetzt.
Gleichzeitig haben sich bis Juni insgesamt 2.138 Interessierte für eine Berufsausbildung gemeldet. Das sind 102 mehr als im Vorjahr. Davon gelten 792 noch als unversorgt. Das bedeutet, sie haben noch keinen Ausbildungs- oder Studienplatz gefunden oder sich noch nicht für eine weiterführende Schule, einen Freiwilligendienst oder ähnliches entschieden.

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Presseinfo aus Singen

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