Nach einem Jahr Lockdowns fast 64.000 Meldungen für Kurzarbeit im Landkreis
Sinkende Arbeitslosenzahl ist noch kein Trend
Kreis Konstanz. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist leicht gesunken. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren im Februar 17.592 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 412 weniger als im Vormonat (minus 2,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit jedoch um 4.379 Menschen zugenommen. Dies entspricht einer Steigerung von 33,1 Prozent, wurde am Dienstag informiert.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar ist erfreulich, aber es ist noch zu früh, daraus einen Trend abzuleiten“, erklärte Jutta Driesch, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz- Ravensburg in ihrer Medienmitteilung.
„Mit der Lockerung der Corona-Einschränkungen könnten wieder mehr Betriebe öffnen und Beschäftigte aus der Kurzarbeit zurückholen. Von großer Bedeutung wird die weitere Entwicklung in der Hotel- und Gast- stättenbranche sein. Eine Öffnung zum Ostergeschäft und steigende Tourismuszahlen könnten für Neueinstellungen und somit für eine spürbare Entlastung am Arbeitsmarkt sorgen. Gleichzeitig darf das damit verbundene, steigende Infektionsrisiko nicht außer Acht gelassen werden“, so Jutta Driesch, die eben doch im Konjunktiv bleiben muss.
Die Arbeitslosenquote lag im Februar bei 3,9 Prozent. Die Quote in Baden-Württemberg betrug 4,4 Prozent.Im Landkreis Konstanz wurden 7.571 Arbeitslose (3.303 Frauen, 4.268 Männer) gezählt, minus 68 zum Vormonat. Arbeitslosenquote im Februar lag hier bei 4,7 Prozent also über dem Landesschnitt. Mittel nach dem SGB II haben 3.241 Menschen bezogen das sind plus 114 zum Vormonat.
Im Februar sind bei der Agentur für Arbeit insgesamt 390 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 4.312 Frauen und Männer neu oder erneut angemeldet. Von März 2020 bis Februar 2021 haben 13.354 Betriebe einmalig oder mehrfach Kurzarbeit für insgesamt 199.519 Beschäftigte angezeigt.
Vom Zeitpunkt der Anzeige der Kurzarbeit haben die Betriebe drei Monate Zeit, um dies tatsächlich umzusetzen. Nach jedem abgelaufenen Monat in dem kurzgearbeitet wurde, haben die Betriebe abermals drei Monate Zeit, um die Abrechnung bei der Agentur für Arbeit einzureichen.
Für August liegen endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungs- fristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach haben im August 2.522 Be- triebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 24.274 Frauen und Männer in Kurzarbeit. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf das verarbeitende Gewerbe, vor allem der Metall- und Elektroindustrie.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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