Inzidenzwert von 230,9 für diese Woche/ Landkreis sinkt auf 117 ab / Anspannung im Schulbetrieb
Singen weiter Hotspot bei Corona-Tests
Kreis Konstanz. Ganz leicht beruhigt hat sich das Geschehen bezüglich der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen im Landkreis. 398 Personen wurden in den letzten sieben Tagen positiv getestet, so die Pressestelle des Landratsamts. Insgesamt wurden 4.250 Tests in der letzten Woche durchgeführt, was weiter einer sehr hohen Trefferquote entspricht. Sorgen machen muss sich aber weiter die Stadt Singen, die in den letzten sieben Tagen mit 110 neu Infizierten einen Inzidenzwert von 230,9 aufweist. Im Landkreis war die Marke aber mit 117 wenigstens wieder unter 120 gesunken. Spitzenreiter war in dieser Woche Engen mit einem Inzidenzwert von 279 am Donnerstag aufgrund lokalen Geschehens. Durch die Kleinräumigkeit sind die Schwankungen aber stark, denn am Freitag war der 7-Tage-Wert schon wieder auf 242 "abgesunken". Mit Orsingen-Nenzingen und Öhningen gab es zum Wochenende wieder zwei »coronafreie« Gemeinden - zumindest für diesen Tag (siehe Karte im Bild).
Als wichtig und richtig hat sich die Maßnahme erwiesen, das ehemalige Flüchtlingsheim in Rielasingen-Worblingen zu reaktivieren, um dort Infizierten oder Kontaktpersonen aus anderen Flühtlingsheimen Platz für Quarantäne zu geben. 12 Geflüchtete seien dort derzeit untergebracht, so Pressesprecherin Marlene Pellhammer auf Anfrage des WOCHENBLATTs. In vielen Unterkünften ist es nicht möglich sich in Quarantäne zu begeben.
Angespannte Situation an den Schulen
Die Nachricht, dass gegenwärtig rund 300.000 SchülerInnen bundesweit Quarantänemaßnahmen und dadurch Homeschooling in Kauf nehmen müssen, wegen Infektionen in der Klasse oder Schule, hat aufhorchen lassen. Im Landkreis ist die Lage nicht ganz so dramatisch, wie Bettina Armbruster als Leiterin des Schulamts Konstanz, zuständig für die Landkreise Konstanz und Tuttlingen, auf Nachfrage des WOCHENBLATTs sagte. Man habe derzeit täglich ein bis zwei Meldungen von Infektionsfällen an Schulen. Das sei bei 130 Schulen im Amtsbezirk in dieser Hinsicht noch keine sehr dramatische Lage, da immer noch deutlich über 90 Prozent der SchülerInnen ihre Schule besuchen könnten.
»Die Situation bei den SchulleiterInnen ist allerdings sehr angespannt«, macht Armbruster deutlich. "Denn mit einem Fall positiver Tests in einer Klasse sind schnell mal zwei oder drei LehrerInnen betroffen, die dann wegen Quarantäne im Schulbetrieb fehlen. Das führt besonders in den kleinen Schulen schnell zu großen Personalengpässen, weil ja auch ein Teil der älteren Lehrer nicht im Präsenzunterricht ist und es noch gewöhnliche Vertretungen bei Schwangerschaft und Krankheit bedarft.« Auch stehe dem Schulamt der Pool von Pensionären, die im Notfall einspringen könnten, nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.
Todesfälle in Schaffhauser Pflegeheim
Die Meldungen vom Wochenanfang über massives Auftreten von Covid-19-Infektionen im Caritas-Wohnheim für Menschem mit Behinderung in Singen, wie im Pflegheim "Don Bosco" für zumeist demenzielle Bewohnerinnen in Konstanz, hatten aufgeschreckt, haben aber bislang zum Glück noch keine gravierenden Spuren hinterlassen. Ärger hat es da die Stadt Schaffhausen erwischt, wo es aus bislang noch ungklärter Ursache gleich in zwei Pflegeeinrichtungen in Schaffhausen und im Alterswohnheim Thayngen massive Covid-19 Ausbrüche unter BewohnerInnen und MitarbeiterInnen gegeben hatte. Insgesamt sind in den Heimen im Kanton Schaffhausen aktuell 35 MitarbeiterInnen mit dem Corona Virus infiziert ist der dramatische Teil. Der Tragische Teil der Nachricht: In der Demenzabteilung des Alterszentrums sind inzwischen 8 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben, gab das Departement des Inneren am Freitag bekannt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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