Aber: fehlende Berufsberatungen und Messen
Selten war die Chance auf eine Lehrstelle besser

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Konstanz. „Die regionalen Arbeitgeber setzen weiterhin stark auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Die Bereitschaft Ausbildungsplätze anzubieten ist unvermindert hoch. Den Schülerinnen und Schülern steht ein großes Angebot an attraktiven, zukunftssicheren Lehrstellen zur Wahl.“ So fasst Jutta Driesch, die Chefin der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg die Bilanz des abgelaufenen Start ins neue Ausbildungsjahr zusammen.

Insgesamt haben die Unternehmen im Einzungsbereich der Arbreitsagentur, also in den Landkreisen Konstanz, Bodenseekreis und Ravensbiurg, 5.186 Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet, 226 weniger als im Vorjahr. Davon blieben 942 Stellen zum Ausbildungsstart im September unbesetzt.Im Landkreis Konstanz sank die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die von der Arbeitsagentur erfasst wurden, nochmals um 13,3 Prozent, die Zahl von 1079 in 19/20 auf nun 935. Für das Ausbildungsjahr 18/19 betrug diese Zahl freilich noch 1.318! Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen betrug für dieses Ausbildungsjahr 1.644, 73 weniger als im Vorjahr.

Auf 100 Ausbildungsplätze kamen im abgelaufenen Ausbildungsjahr für das Agenturgebiet 47 Bewerber. Selten waren deshalb die Auswahlmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler so groß. „Das Verhältnis zeigt, dass es in der Region ein großes Angebot gibt. Für den ersten Schritt in die berufliche Zukunft stehen den Jugendlichen viele Lehrstellen offen“, so Jutta Driesch.

Die Zahl der Bewerber war im vergangenen Ausbildungsjahr deutlich rückläufig. 2.455 Schülerinnen und Schüler haben sich mithilfe der Berufsberatung für Lehrstellen beworben und passende Vermittlungsvorschläge erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 995 weniger Bewerber.

„Die Jugendlichen waren stärker als früher gefordert, sich selbst mit den Themen Berufsorientierung, Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung zu beschäftigen. Über viele Monate hinweg war es der Berufsberatung nicht möglich, die jungen Menschen in den Schulen zu beraten. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie verhinderten dies“, so Jutta Driesch. „Die persönliche Beratung ist jedoch enorm wichtig und kann nicht einfach ersetzt werden. Alle alternativen Angebote wie beispielsweise Videoberatung oder virtuelle Messen haben nicht den gleichen Effekt gehabt.“

In den Top 10 der beliebtesten Berufswünsche stehen seit Jahren fast immer die gleichen Berufe ganz oben. Kaufmännische Ausbildungen, Verkäufer, Medizinische Fachangestellte, Kfz-Mechatroniker und Industriemechaniker haben die Spitzenplätze fest inne. An Bedeutung hinzugewonnen hat bei den Jungen der Fachinformatiker und bei den Mädchen die Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung. Darin kommt möglicherweise ein gestiegenes Interesse für IT-Berufe zum Ausdruck, aber auch der Wunsch nach Arbeitsplatzsicherheit im Öffentlichen Dienst.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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