Gefeierte Premiere auf dem Münsterplatz
"Sag mir, wo die Liebe ist"

Ein Handwerker wird zum Esel und die Königin der Elfen verliebt sich dank Zauberkräften noch in ihn. Eine der vielen Grandiosen Szenen des Sommernachtstraums von Shakespeare auf dem Münsterplatz. vorne Mitte Jana Alexia Rödiger, Thomas Fritz Jung, Anna Eger. | Foto: Ilja Mess / Theater Konstanz
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  • Ein Handwerker wird zum Esel und die Königin der Elfen verliebt sich dank Zauberkräften noch in ihn. Eine der vielen Grandiosen Szenen des Sommernachtstraums von Shakespeare auf dem Münsterplatz. vorne Mitte Jana Alexia Rödiger, Thomas Fritz Jung, Anna Eger.
  • Foto: Ilja Mess / Theater Konstanz
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Konstanz. Eigentlich hat der sagenumwobene "Sommernachtstraum" von Shakespeare schon über 400 Jahre auf dem Buckel und er wurde gefühlt schon millionenfach inszeniert und aufgeführt. Die Geschichte von der Liebe in der Johannisnacht im antiken Griechenland, hat freilich nach wie vor ihre Gültigkeit, denn in dieser Hinsicht sind die Menschen nicht schlauer geworden und werden es wohl auch nie werden. Und doch gilt es diesen "ewigen" Stoff einer verordneten Vermählung auf Wunsch der Eltern, der es zu entfliehen gilt, immer wieder neu zu erfinden. Und seit Samstag wird in der von Rebekka Kricheldorf entwickelten Fassung dieses wahrscheinlich größten Klassikers des Theater unter der Regie von Ekat Cordes eine grandiose Neuerfindung dieser so subtilen Geschichte auf dem Konstanzer Münsterplatz zelebriert, bei der sich das prominente Publikum der Premiere zurecht am Schluss von den Sitzen erhob, um den Applaus für eine phantasievolle und verzaubernde Inszenierung noch zu verstärken.
Dabei beginnt das Stück schon vor dem eigentlichen Start auf der Bühne. Noch während das Publikum seine Sitzplätze auf der Freilichtbühne sucht, bevölkern die Elfen, eine der drei Ebenen dieses Sommernachtstraums, den Bühnenraum und starten schon mit ihrem Zauber. Und Helena (Luise Harder) klagt den Gästen schon jetzt ihren gewaltigen Liebeskummer, weil, weil der, den sie liebt, eine andere heiraten soll und das offensichtlich auch will, was ja die eigentliche Geschichte ist. Und wenn die "Story" auch so viele Jahre auf dem Buckel hat, daran erinnern nur die Namen der Protagonisten, schon die Bühne mit ihrer "Bridge over troubled Water" ist modern und abwaschbar, im laufe des Stücks erklingen gleich reihenweise die
Auf der Bühne wird schnell die Dramaturgie angerichtet, während den ganzen Abend über ein Spanferkel auf dem Grill liegt. Egeus, Herminas Vater (Anna Eger), will seine Tochter (Ruby Ann Rawson) mit mit Demetrius (Leonard Meschter) verheiratet sehen, der Termin ist gesetzt. Doch Lysander (Ioachim-Willhelm Zarculea) liebt eigentlich die Hermenia und Helena eigentlich den Demetrius. Und das hier keine Fehlvermählung durch den Hochzeitsplaner Philostrat (Florian Rummel) vollzogen wird, muss nun die Flucht angetreten werden in den Wald, wo die Elfen ihr Unwesen treiben.
Und auch das gehts um einen Bund für Leben, Oberon (Ulrich Hoppe) und Titania (Jana Alexia Rödiger), die im Wandel auch Thesus und Hippolyta spielen und sich ständig hier auf der Bühne neu verwandeln, müssen auch wieder zueinander finden und haben für die Liebenden einen wahrhaft elfigen Plan ausgeheckt für diese Sommernacht im Wald. Puck (Julian Mantaj), die teuflischste aller Elfen, der gestand, das er viel lieber ein Teil von "Herr der Ringe" sei,  wird nicht nur um die ganze Welt gejagt, um endlich sein "Leckerli" zu bekommen, er bringt - ob Absicht oder nicht - die Story auch ganz schön durcheinander in der Verteilung eines zauberhaften Blumensafts, der dafür sorgt, dass man den oder die Liebt, den man als erstes beim Aufwachen erkennt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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