Zahl der neuen Flüchtling weiter stark Rückläufig /Gemeinden mahnen Unterstützung für Anschlussunterbringung an
Mettnauhalle nach Herbstferien wieder frei

Alle Kreissporthallen sollen nach den Herbstferien wieder für den Schulsport zur Verfügung stehen. | Foto: Alle Kreissporthallen sollen nach den Herbstferien wieder für den Schulsport zur Verfügung stehen. Sie wurden seit einem Jahr als Flüchtlingsunterkunft genutzt. swb-Bild: of/Archiv
  • Alle Kreissporthallen sollen nach den Herbstferien wieder für den Schulsport zur Verfügung stehen.
  • Foto: Alle Kreissporthallen sollen nach den Herbstferien wieder für den Schulsport zur Verfügung stehen. Sie wurden seit einem Jahr als Flüchtlingsunterkunft genutzt. swb-Bild: of/Archiv
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Kreis Konstanz (of). Die letzte noch durch Flüchtlinge belegte Kreissporthalle, die Mettnauhalle in Radolfzell, soll bereits in den nächsten Tagen ausgeräumt werden und nach den Herbstferien auch wieder dem Schulsport wie dem Vereinssport zur Verfügung stehen können. Das kündigte Landrat Frank Hämmerle in der Sitzung des Kreistags an. Die Halle solle bis zum Wochenende ausgeräumt sein, dann könne man sehen, ob der durch Spanplatten abgedeckte Boden unter der über einjährigen Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft gelitten habe, oder andere Reparaturen nötig seien. Nach seiner Einschätzung könnte die Halle spätestens nach dem 28. November wieder für sportliche Zwecke genutzt werden.

Insgesamt wurden in der Sitzung weiter stark sinkende Flüchtlingszahlen bekannt gegeben. Zwar ist die Zahl der im Landkreis untergebrachten Personen im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen, im August waren immer noch 2.562 Personen in den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht gegen über 1.319 im August 2015 (+ 94 Pozent).

Im Juli waren noch 80 Asylsuchene gekommen, im August 23 im September 16. Weil einige Unterkünfte bereits nicht mehr gebraucht würden, habe der Kreis inzwischen ersten Kontingente eilends gekaufter Wohncontainer auf dem Markt den Gemeinden angeboten, erklärte Hämmerle weiter.

Was die restlichen Gemeinschaftsunterkünfte betrifft, so wird sich hier die Erhöhung auf sieben Quadratmeter Wohnraum pro Flüchtling noch gravierend auswirken. Trotzdem sollen bis 2017 zusätzlich zur Mettnauhalle die Notunterkunft auf dem Kunstrasenplatz in Singen wie bemi Schwaketenbad in Konstanz aufgelöst werden. Die Gemeinschaftsunterkunft in der Singener Romeiastraße soll laut der Vorlage des Landratsamts in 2017 noch weiter geführt werden obwohl die Baugenossenschaft Hegau als Eigentümer diese für ein Neubauprojekt eigentlich baldmöglichst abreissen will.

Indes wartet das Landratsamt noch auf einiges an Geld vom Land, was das Land hier zahlen muss. Beträge zwischen 2,9 und 4,2 Millionen würden aktuell noch als Abmangel gehandelt.

Auf der anderen Seite hatte der Landkreis auch langfristige Mietverträge für mehrere Gebäude abgeschlossen, die gar nicht mehr als Unterkunft genutzt werden sollen, auch diese sollen vom Land bezahlt werden.

Trotz der sinkenden Zahl von neuen Zuweisungen rollt nun freilich eine Welle auf die Gemeinden zu, was die Anschlussunterbringung betrifft. Bisherige Prognosen gehen davon aus, dass die große Welle hier auf die Gemeinden im Frühjahr zukommt. Allerdings sei zu beobachten, dass durch den geringeren Zustrom auch die Asylverfahren schneller abgewickelt werden, also im kommenden Jahr wesentlich mehr anerkannte Asylanten untergebracht werden müssten.

Klar wurde im Kreistag von der CDU wie den Freien Wählern der Wunsch nach Unterstützung durch den Landkreis formuliert. Landrat Hämmerle meinte, dass man organisatorisch unterstützen könne, allerdings sei das Sache der Gemeinden und die bekämen auch Geld vom Land dafür. Wenn der Kreis hier einspringen müsse, zum Beispiel durch Angebote zur Anschlussunterbringung, wolle er auch das Geld der Gemeinden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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