Handwerk steht mit Erfahrung zur Seite
Kreisseniorenrat informiert sich über Senior-Experten für die Ausbildung

Sie stehen stellvertretend für die versierten Experten und rege mitdiskutierenden Kreisseniorenratsmitglieder zum Thema Ausbildungsunterstützung und Handwerksberufe: 60+Initiative-Leiter Robert Hug, Elektro-Meister Bernd Buhl und Max Buhl, KSR-Vorstandsmitglieder Harry Fuchs, Gabriele Glocker, Gaby Hotz, SES-Referent Herbert Ruetz, KSR-Vorstandsmitglied Claudia Brackmeyer, Diana Alt vom Kreisjugendring und Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender. | Foto: KSR
  • Sie stehen stellvertretend für die versierten Experten und rege mitdiskutierenden Kreisseniorenratsmitglieder zum Thema Ausbildungsunterstützung und Handwerksberufe: 60+Initiative-Leiter Robert Hug, Elektro-Meister Bernd Buhl und Max Buhl, KSR-Vorstandsmitglieder Harry Fuchs, Gabriele Glocker, Gaby Hotz, SES-Referent Herbert Ruetz, KSR-Vorstandsmitglied Claudia Brackmeyer, Diana Alt vom Kreisjugendring und Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender.
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Radolfzell. Bei der letzten Sitzung des Kreisseniorenrats (KSR) im Ratssaal in Radolfzell ging es zunächst um gesamtgesellschaftliche Themen sowie die vielschichtigen Belange älterer Menschen in Radolfzell und seinen Stadtteilen, über die Oberbürgermeister Simon Gröger ausführlich berichtete. Er nahm sich auch Zeit für Fragen aus der Teilnehmerrunde. Mittlerweile hat eines seiner genannten Ziele, die Bildung einer Seniorenhilfe unter Beteiligung der Bürgerschaft ihren erfolgreichen Start – nun bereit für weiterführende Arbeitskreise. Hier waren der Ehrenvorsitzende Dr. Bernd Eberwein als Moderator und die Kreisseniorenratsvorsitzende Gaby Hotz als Teilnehmerin ebenfalls mit dabei. Bei der Sitzung jedoch lag der Schwerpunkt bei der jungen Generation und der Frage: „Wie können Seniorinnen und Senioren junge Menschen bei der Berufswahl und der Ausbildung unterstützen?“ Hierzu hatte man einen Vertreter des bundesweiten Senior-Experten-Service (SES), Alt- und Jungmeister zweier Gewerke, Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender und den Leiter der 60+Handwerks-Initiative Robert Hug als Spezialisten zu Gast.

Auf großes Interesse stießen die Ausführungen von Herbert Ruetz aus Konstanz, der über die SES-Initiative VerA (Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen) informierte. Er sensibilisierte zu jungen Menschen, die viele Erwartungshaltungen wie auch eigene Bedürfnisse erfüllen sollen und einer Vielzahl beruflicher Möglichkeiten gegenüber stehen. Anhand von Beispielen zeigte er auf, wie Seniorinnen und Senioren diesen helfen können, ihre Ausbildung zu schaffen, wobei es auch um Hilfe in Selbstorganisation, Planung, Teamverhalten, Selbstbewusstsein und vielem mehr geht. Neben dem überbordenden Trend zur Akademisierung haben Fachkräfte von morgen beste Chancen. Damit dies gelingt, zeigte er auf, wie AusbildungsbegleiterInnen aktiv sein können und wie die SES-Unterstützung hierzu aussieht. Interessierte können sich an den Regionalkoordinator Alfred Greis wenden (Konstanz@vera-ses-bonn.de, Tel. 07531-78 788) oder über www.vera.ses-bonn.de weiter informieren.

Da in den Köpfen von Eltern und Großeltern oft noch veraltete Bilder zu Handwerksberufen verankert sind, gab es spannende Einblicke in den Wandel zweier Trendberufe im Handwerk – der von Elektrotechnikern und Kfz-Mechatronikern. Aus dem Werdegang von Seniorenratsmitglied Herbert Buhl vom Elektriker-Lehrling in Meßkirch bis zum Meister im eigenen Betrieb Elektro Buhl zeigte sich dies deutlich. Musste er als Lehrling und Geselle noch auf viele hilfreiche Maschinen verzichten und bis zu 15 Kilometer alles mit dem Fahrrad transportieren, so sieht die Welt seines Enkels und Jungmeisters Max Buhl ganz anders aus. Souverän berichtete dieser von den äußerst vielfältigen Entwicklungen in der Elektrotechnik, die neben Smart-Home-Modulen, Solartechnik, Lösungen zur E-Mobilität in zahllosen Bereichen unerlässlich sind und eine stetige Weiterbildung erfordern. Er selbst macht derzeit in der Bildungsakademie der Kammer nebenberuflich den Betriebswirt, um für die spätere Übernahme des Betriebes in dritter Generation gerüstet zu sein. Nicht nur dies, sondern auch die Karrieremöglichkeiten in dieser Zukunftsbranche und die attraktiven Gehälter von Ausbildung an ließen die Zuhörerschaft staunen.

Ebenso spannend ging es mit Kfz-Meister und Mit-Geschäftsführer Michael Blender vom Autohaus Blender aus Radolfzell weiter. Er informierte zur damaligen Ausbildung und Meisterschule, den früheren Arbeitsweisen mit beispielsweise Gruben statt modernster Hebebühnen und weiteren, heute deutlich gesundheitsverträglicheren Arbeitsmethoden. Für seinen an Corona erkrankten Sohn, Kfz-Meister und Juniorchef Markus Blender, informierte er zur heutigen Bandbreite des Könnens von Kfz-Mechatronikern von Oldtimern bis zur Hochvolttechnologie. Digitale Vorzüge zeigen sich etwa bei Diagnose und Bestellungen mit direkter Verbindung zum Hersteller oder Lackmischungen, die sogar genau dem ‚Gebrauchs‘-Farbton angepasst werden können und vielem mehr. Auch hier gibt es neben ständiger Weiterbildung vielfältige Karrierewege und eine erstklassige Bezahlung. Der Meistertitel im Handwerk ist mittlerweile dem Bachelor gleichgestellt. Kein Wunder, dass dieser Beruf seit langem die Liste der gefragten Handwerksberufe bei jungen Männern und Frauen anführt.

Robert Hug ergänzte die Informationen mit Angaben zu seinem Gewerk und den Erfahrungen als Schreinermeister mit Azubis im eigenen Betrieb. Der Kreishandwerksmeister verwies in der Fragerunde auf die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems im deutschen Handwerk, das weltweit einen herausragenden Ruf genießt.

Im Gremium des Kreisseniorenrats gab es so manches Aha-Erlebnis zu den neuen Erkenntnissen. So hörte man von mehreren, dass sie sich auch in der Familie und im Kreis von Freunden mehr mit den Berufsbildern im modernen Handwerk befassen wollten. Andere interessierten sich für die Initiative VerA der Senior-Experten und sprachen auch nach dem offiziellen Ende mit Herbert Ruetz darüber. Ein Fazit der Vorsitzenden dazu: „Themen und Interessen von älteren und jungen Menschen sind oft gar nicht so weit auseinander – im Miteinander kann sich Gutes entwickeln!“

Autor:

Presseinfo aus Singen

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