Vorbereitungen für Ausweitung der Impfkampagne laufen
Kreisimpfzentrum soll Außenstelle bekommen

Bodenseeforum | Foto: Sobald das Landesgesundheitsamt zustimmt und genügend Impfstoff vorhanden ist, soll im Bodenseeforum eine Zweigstelle des Kreisimpfzentrums an den Start gehen. swb-Bild: Archiv/ of
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Landkreis Konstanz. Aktuell gehört der Kreis Konstanz noch immer zu den Landkreisen mit den höchsten Inzidenzwerten in Baden-Württemberg. Laut der aktuellsten Meldung des Landesgesundheitsamtes vom Dienstagnachmittag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 76,8. Verglichen mit den Zahlen vom Wochenende ist das allerdings schon ein Fortschritt, denn am Freitag lag diese Zahl noch bei 95. Noch immer bereitet dem Landrat allerdings das Infektionsgeschehen in Unternehmen Sorge. Deshalb wird sehr penibel durchgetestet, sobald es Hinweise darauf gibt, dass ein Unternehmen betroffen sein könnte, erläuterte Landrat Zeno Danner am Dienstag in der Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage. Das sei nicht zuletzt mit der Sorge vor der Ausbreitung der britischen Virus-Variante geschuldet. Allein am Montag und Dienstag seien 800 Abstriche durchgeführt worden. Insgesamt gelten aktuell 329 Personen im Landkreis als positiv getestet. Am vergangenen Dienstag waren es 317 Fälle. Das Gesundheitsamt meldete zudem wieder neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die Gesamtzahl liegt damit seit Beginn der Pandemie bei 222. Auch die Zahlen der Patienten, die in Verbindung mit dem Virus in stationärer Behandlung sind, ist wieder auf 31 gestiegen. Vergangenen Dienstag waren es noch 22. »Wenn dieser Trend anhält müssen wir bald wieder eine weitere Station zur Covid-Sation umfunktionieren«, erklärte Prof. Frank Hinder, der ärztliche Direktor, des Singener Klinikums. Ein positives Fazit ziehen Hinder und sein Konstanzer Kollege Prof. Marcus Schuchmann über den Start der Impfaktion beim Krankenhauspersonal. Die Impfbereitschaft sei hoch und »ich hoffe, dass wir so jetzt im ganzen Gesundheitsverbund die Nase vorn haben, vor dem Virus«, betonte Hinder.

Weiterhin keine Ausgangssperre

Obwohl die Inzidenzwerte inzwischen dauerhaft bei weit über 50 liegen möchte Landrat Danner keine Ausgangssperre verhängen. »Ich tue mir damit schwer, solange der Erfolg einer solchen Maßnahme nicht sicher ist. Insbesondere da die Situation im Lockdown für die Menschen ohnehin immer angespannter wird. Trotzdem schließen wir eine solche Maßnahme nicht aus, wenn die Werte deutlich Richtung 100 und darüber gehen«, so Danner. Im Moment jedoch liege der Fokus darauf, Infektionen am Arbeitsplatz zu verhindern. Was den Trend zu steigenden Zahlen angeht ist der Landkreis Konstanz indes nicht allein, auch in den Landkreisen im Umkreis steigen die Zahlen wieder leicht an. Spitzenreiter bei den Städten und Gemeinden im Landkreis ist Singen. Das liege allerdings vor allem an den Massenabstrichen in Unternehmen, bei denen eben viele der betroffenen Mitarbeiter ihren Wohnsitz in Singen haben.

Burchardt will bessere Versorgung

Unmut besteht indes noch immer beim Thema Impfungen. Die Impfquote im Landkreis Konstanz ist deutlich niedriger als der Bundesdurchschnitt. Der Grund dafür sei, dass alle Landkreise in Baden-Württemberg die gleichen Mengen an Impfdosen erhalten, klagte Zeno Danner in einem Brief an den Landesgesundheitsminister Manfred Lucha an. Kleinere Landkreise können ihre Bevölkerung daher schneller durchimpfen. Hier würde man sich eine gerechtere Verteilung wünschen. Rückendeckung erhält Danner nicht nur von den Bürgermeistern im Landkreis, sondern auch vom Landtagsabgeordneten Jürgen Keck, der den Minister ebenfalls in einem Schreiben dazu auffordert, diesen Missstand zu beenden. Eine Antwort aus Stuttgart lässt allerdings noch auf sich warten. Die zweite Antwort, auf die man besonders in Konstanz wartet, ist die Genehmigung einer Außenstelle des Kreisimpfzentrums im Konstanzer Bodenseeforum. Der Konstanzer OB Uli Burchard beklagte in der Pressekonferenz, dass kein Oberzentrum im Land in Bezug auf den Zugang zu Impfungen so schlecht versorgt sei wie Konstanz. Besonders im Hinblick auf das Nadelöhr B33. Aktuell laufen bereits die Vorbereitungen für die Einrichtung der Außenstelle. Auch ohne Genehmigung aus dem Landesgesundheitsamtsamt. »Wir wollen auf jeden Fall bestens vorbereitet sein, und direkt an den Start gehen können, sobald der Impfstoff-Engpass beseitigt ist, damit sich alle Bürgerinnen und Bürger die möchten, schnellstmöglich einen Termin bekommen können und es dann nicht an unserer vorhandenen Infrastruktur scheitert«, erklärte Danner.Bis zum Wochenende wurden im Kreisimpfzentrum Singen, sowie durch die mobilen Impfteams insgesamt 8.957 Impfdosen gespritzt. 2.663 Menschen im Landkreis erhielten bereits die 2. Impfung.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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