Müllsammelaktion bei der 7, Kundgebung/ Klimanotstand soll ausgerufen werden
Fridays for Future-Aktivisten wollen mehr als Applaus von den Erwachsenen

Fridays Clean Up | Foto: Bei einer »Clean Up«-Aktion nach der letzten Kundgebung von Fridays for Future kamen 10 Säcke voller Müll zusammen. swb-Bild: FFF
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Konstanz. Trotz Osterferien und regnerischem Wetter demonstrierten ungefähr 300 Teilnehmer im Rahmen der siebten Fridays for Future Demonstration erneut für mehr Klimaschutz. Der Startpunkt der Demonstration wurde absichtlich auf 17 Uhr gelegt, damit auch berufstätige Erwachsene teilnehmen konnten. Trotzdem blieben die Jugendlichen weitgehend unter sich. "Uns ist es wichtig, dass auch die älteren Generationen wissen, dass sie willkommen sind. Ihr Applaus allein reicht uns nicht mehr. Wir sind an einem Punkt, an dem es jetzt darum geht, dass alle handeln!”, betont Zoé Blumberg, Schülerin am Heinrich-Suso-Gymnasium. Den Organisatoren der Fridays for Future Konstanz ist es wichtig alle Generationen einzuladen und zu erreichen. Sie haben deshalb eine Website angelegt unter der wichtige Informationen sowie die nächsten Termine zu finden sind: www.fridaysforfuture-konstanz.de Bereits am 3. Mai soll es da weitergehen - mit der Ausrufung des Klimanotstands.

Die Demonstration widmete sich diesmal explizit dem Thema Müll. “Ich verstehe einfach nicht, dass wir jeden Tag durchschnittlich 100 Gramm Verpackungsplastik pro Person in Deutschland weggeschmeißen, obwohl das meiste so einfach zu vermeiden wäre”, wundert sich Jack Kratzer, Schüler der Wessenberg-Schule. Betrachtet man nicht nur Verpackungsplastik, sondern Alltagsgegenstände aus Kunststoffen wie Fernbedienungen, Teile von Fahrzeugen und Möbeln, Kleidungsstücke und vieles mehr sind die Zahlen noch sehr viel höher: Die Menge des in Deutschland verwendeten Plastik ist in den letzten 20 Jahren um 94 Prozent auf heute 220 Kilogramm pro Person und Jahr angestiegen. Nur 42 Prozent des dadurch entstehenden Plastikmülls werden recycelt. Durch die dadurch zunehmend vermüllten Ozeane sterben jedes Jahr eine Million Seevögel und hunderttausende Meeressäuger, so die Schätzungen.

Die RednerInnen forderten vor diesem Hintergrund alle Menschen auf, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen. Es sei leicht machbar, den eigenen Plastikkonsum zu minimieren. Unverpacktes Gemüse auf dem Markt oder im Supermarkt einkaufen, zur Mehrwegflasche greifen und den Einkauf in der mitgebrachten Kiste oder im Rucksack verstauen, sind einige einfache Ratschläge um Müll zu vermeiden. Auch die Kleidung wurde thematisiert: “Der Großteil unsere Klamotten besteht aus Polyester, einem biologisch nicht abbaubaren Kunststoff”, so Sophie Wiest, Schülerin des Humboldt Gymnasiums in ihrer Rede. “Daraus lösen sich im Laufe der Lebensdauer des Kleidungsstücks Mikrofasern, die von den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können und sich so im Grundwasser anreichern.” Vor diesem Hintergrund bat sie die Teilnehmer Bekleidung aus Naturfasern zu kaufen oder auf gebrauchte Kleidung zurück zu greifen. “Kleidertauschpartys machen extrem viel Spaß und schonen dabei die Umwelt!”, meint Sophie mit einem Augenzwinkern.

Nach dem Appell weniger Müll zu produzieren riefen die Organisatoren der Demo zu einer Clean-up Aktion auf. Dabei sammelten die Teilnehmer Müll auf den Straßen ein, “auch als Zeichen für ein verantwortungsvollen Umgang mit unserem Dreck”, wie Mitorganisator Zoé Blumberg erklärte. Hierbei möchten sich die Organisatoren auch bei Gradmann und DM bedanken, die wiederverwendbare Handschuhe stifteten, sowie dem Schuhgeschäft Werdich für die spontane Bereitstellung des Stroms während der Kundgebung.
Die Clean-up Aktion kam bei den Teilnehmern gut an. Es beteiligten sich an die 50 Menschen aktiv an der Aktion, während viele andere beim Heimweg beim Müll aufheben zu beobachten waren. Durch die rege Beteiligung konnten zwei Strecken von Müll bereinigt werden. Eine Gruppe ging es von der Marktstätte durch die Unterführung am Hafen bis zum Sea Life, die andere von der Marktstätte über Rosgartenstraße und Karstadt zum Münster. Zusammen kamen 10 volle Müllsäcke, was von den Organisatoren auf 50 Kilogramm geschätzt wurde.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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