Vortragsreihe POSITION.EN an der HTWG
Forschung und Experiment im Spannungsfeld von Raum und Zeit

Peter Hutter, Alte Reithalle Aarau. | Foto: Barão-Hutter
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Konstanz. Der Fachbereich Architektur der HTWG Konstanz lädt ab 12. April ein zur Vortragsreihe POSITION.EN – internationale Wissenschaftler und Künstler berichten aus ihren jeweiligen Experimental- und Forschungsfeldern

Die Reihe zeigt verschiedene Betrachtungsweisen unserer Umwelt – ob vergangen oder zukünftig, ob alltäglich oder ungewöhnlich, ob vom Menschen gebaut oder aus der Natur. Internationale Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Architektur und Kunst geben Einblicke in ihre Forschung und Praxis. Künstlerinnen, Architekten und Wissenschaftler werden vom 12. April bis 21. Januar in fünf öffentlichen Vorträgen über ihren aktuellen Forschungsstand berichten und Projekte vorstellen –kuratiert von Prof. Anna Kubelík.

Beginnen wird die Vortragsreihe der Wissenschafts- und Technikhistoriker Alwin J. Cubasch, der an der Humboldt Universität Berlin im Exzellenzcluster »Matters of Activity« forscht. Er wird am Mittwoch, 14. April, ab 19 Uhr im Vortragsraum L007 im L-Gebäude auf dem HTWG-Campus »Von automatischen Restaurants, komfortablen Raumstationen und strahlender Land-Art« von einer Archäologie vergangener Zukunftsentwürfe berichten.
Zu seinem Vortrag: Der permanent neue Entwurf in die Zukunft ist ein wesentlicher Bestandteil des modernen Modus der Welterzeugung. Als Fortschrittsnarrativ ermöglicht die Figur der Zukunft die Transformation gegenwärtiger Problemlagen in künftige Lösungen. Die Modernisierung der Verhältnisse macht auch vor Zukunftsentwürfen keinen Halt. Diese veralten, lösen sich ab oder werden zu neuen Erwartungen rekombiniert.
Vor dem Hintergrund rapide alternder Zukunftsentwürfe werden Zukunft und Fortschritt selbst immer mehr zu reflexionsbedürftigen Ordnungsmustern einer zweifelhaften gewordenen Moderne. Die Geschichte der Moderne ist daher voller vergangener Zukünfte und mehr oder minder enttäuschter Erwartungen.

Am Mittwoch, 26. April, wird in Kooperation mit dem ArchitekturFORUM KonstanzKreuzlingen der Zürcher Architekt Peter Hutter zu Gast sein. Sein Atelier Barão-Hutter realisiert poetische Projekte in den Bereichen Architektur, Städtebau und Landschaftsraum. In seinem Vortrag »Alone Together – drei Bauten für das Publikum« wird Peter Hutter eine Auswahl seiner Arbeiten vorstellen.
Peter Hutter am 26.04., 19:00 Uhr in der Aula der HTWG Konstanz (A-Gebäude)

Für ihre Antrittsvorlesung hat Anna Kubelík den Titel »Henne oder Ei? Wer war zuerst da und wie geht es weiter?« gewählt. Die Professorin für künstlerisch experimentelle Darstellung und Gestaltung an der HTWG wird am Mittwoch, 3. Mai, über den Alltag und die Spekulative Gestaltung sprechen. Anna Kubelík beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit kinetischen Skulpturen und Installationen mit oft musikalischem Kontext, die in Theaterproduktionen, Konzerten, Ausstellungen oder Performances zu erleben sind. Formate wie Kurzfilme oder Hörspiele sowie ihre Engagements an der Volksbühne Berlin und der Neuköllner Oper in Berlin erweitern ihre Perspektiven in den performativen Künsten und ermöglichen Projekte, die verschiedene Kunstformen zusammenführen.
Anna Kubelík am 03.05., 19:00 Uhr in der Aula der HTWG Konstanz (A-Gebäude)

Für den Termin am Mittwoch, 10. Mai, konnte der litauische Architekt, Künstler und Ausstellungsgestalter Mindaugas Reklaitis gewonnen werden. Mindaugas Reklaitis spricht in seinem Vortrag »Speculating experiment in architecture« über die primären Elemente der Architektur und stellt Fragen – inwieweit Architektur ohne Menschen, ohne Raum und ohne Materie existieren kann, und ob das Phänomen der Architektur nur aus Form und Funktion besteht, und wenn nicht, was dann Architektur ausmacht. Ein weiter gefasster Architekturbegriff in Verbindung mit Ideen und Konzepten, die im Kontext der zeitgenössischen Kunst oder Philosophie vorherrschen, erlaubt uns, andere, neue Möglichkeiten für den Einsatz künstlerischer Forschungsmethoden in der experimentellen Architektur aufzuzeigen.
Mindaugas Reklaitis am 10.05., 19:00 Uhr in L007, L-Gebäude der HTWG Konstanz (Vortrag in englischer Sprache)

Der Architekt und Philosoph Michael Hirschbichler setzt sich in seinem Vortrag »Drecksarbeit« am Mittwoch, 14. Juni, mit Räumen, Landschaften und Umwelten auseinander – anhand von eigenen Projekten und Forschungen an der Schnittstelle von Architektur, Kunst und Ethnologie. In seinen Arbeiten bewegt sich Michael Hirschbichler an der Schnittstelle von Kunst und Architektur.
Michael Hirschbichler am 14.06., 19:00 Uhr in L007, L-Gebäude der HTWG Konstanz

Zum Abschluss der Reihe wird die litauische Künstlerin Lina Lapelytė mit »Songs and Slopes« am Mittwoch, 21. Juni Einblicke in ihre jüngsten Arbeiten geben – dazu einen Blick hinter die Kulissen ihrer Oper »on Sun & Sea (Marina)«, mit der sie 2019 den Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig gewann.
Lina Lapelytė tendiert zur Interdisziplinarität. Ihre performance-orientierte Praxis ist in der Musik verwurzelt und kokettiert mit Popkultur, Geschlechterstereotypen, dem Altern und Nostalgie. In ihren Arbeiten lässt sie ausgebildete und unausgebildete Performer oft in einem Akt des Singens durch ein breites Spektrum von Genres wie Mainstream-Musik und Oper auftreten. Das Singen hat die Form eines kollektiven und affektiven Ereignisses, das Verletzlichkeit und Schweigen hinterfragt. Ob man ihr Schaffen oder ihre Tätigkeiten betrachtet: bei ihr fügen sich Kunst, Musik oder Theater frei zusammen, sodass diese unterschiedlichen Bereiche fließend ineinander übergehen.
Lina Lapelytė am 21.06., 19:00 Uhr in L007, L-Gebäude der HTWG Konstanz (Vortrag in englischer Sprache)

Peter Hutter, Alte Reithalle Aarau. | Foto: Barão-Hutter
Lina Lapelytė, 'What happens with a dead fish'  | Foto: Anna Van Waeg
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Presseinfo aus Singen

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