Region bleibt abgehängt während des Tunnelbaus
FDP kritisiert Gäubahn-Kompensation als "unbefriedigend"

Symbolbild Gäubahn, hier beim "Parken" in Radolfzell. | Foto: of/ Archiv
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Kreis Konstanz. Die vom Verkehrsministerium am Freitag, 12. April, öffentlich vorgestellten Angebotsverbesserungen für die Zeit während der Kappung der Gäubahn in Stuttgart und bis zur Inbetriebnahme des Pfaffensteigtunnels in etwa zehn Jahren enthalten für den Landkreis Konstanz nur längst fällige Verbesserungen für den Regionalverkehr. Aber es gibt keinerlei Kompensationsangebote für die Abkopplung des Landkreises Konstanz vom Fernverkehrsnetz während der Kappung und der Sperrungen der Streckenabschnitte Rottweil – Tuttlingen – Singen, kritisiert Kreisrat Dr. Georg Geiger von der FDP für seine Fraktion in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme.

Die Angebotsverbesserungen, die insgesamt vom Verkehrsministerium präsentiert wurden, beziehen sich auf den Unterbruch der Gäubahn im Stuttgarter Stadtgebiet ab 2026 und bis zur Inbetriebnahme des geplanten Pfaffensteigtunnels. Die für den zweigleisigen Ausbau auf den weiteren Ausbauabschnitten Rottweil – Tuttlingen – Singen erforderlichen Unterbrüche seien darin nicht berücksichtigt. Für die Bewohner und Pendler im Großraum Stuttgart seien die Metropol-Expresszüge und die Verlängerung der S-Bahnlinie eins bis nach Horb natürlich gute Kompensationsangebote. Die Bewohner im südlichen Streckenabschnitt von Rottweil bis Singen profitieren hiervon nicht.

Während die spürbaren Angebotsverbesserungen für den südlichen Großraum Stuttgart als zugesichert gelten, sind die genannten Angebotsverbesserungen für den südlichen Streckenabschnitt nur geplant. Mit den geplanten Angebotsverbesserungen in den Tagesrandlagen Tuttlingen – Engen – Singen und auf der Schwarzwaldbahn werden nur vorhandene Angebotslücken geschlossen.

Eine Uralt-Forderung des Konstanzer Kreistags wird mit der Komplettierung des Halbstundentaktes auf der Seehas-Strecke im Abendverkehr zwar erfüllt. Damit kommt das Verkehrsministerium endlich seiner Verpflichtung nach, die stark frequentierte Seehaslinie ohne Taktlücken zu bedienen.
Das Kompensationskonzept beinhaltet aber für den Landkreis kein Kompensationsangebot, um eine akzeptable Anbindung an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn während der Sperrungen der Gäubahnstrecke zu erhalten.
Das Verkehrsministerium habe die Chance liegen lassen, den neuen HochrheinBodensee-Express mit 16 Zugpaaren (Stundentakt) anstatt aus Kostengründen wie vorgesehen nur mit neun Zugpaaren (Zweistundentakt) verkehren zu lassen.
Damit wäre auch die von den Schweizer Partnern geforderte stündliche Anbindung des Landkreises an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn über Basel und die Hochrheinschiene gewährleistet. Im Verkehrsministerium werde nicht zur Kenntnis genommen, dass der Landkreis eine qualitativ gute und gesicherte Anschlusstaktung an das Fernverkehrsnetz benötige, um nach Deutschland hinein in den Westen, Norden und Osten zu gelangen. Zur Finanzierung seien eigentlich Rücklagen aus gebunkerten Regionalisierungsmitteln vorhanden, woraus die Kompensationsmaßnahmen im Großraum Stuttgart auch finanziert werden.
"Für den Landkreis Konstanz ist das Kompensationskonzept enttäuschend und keinesfalls befriedigend", so Dr. Geiger in seiner Stellungnahme.

Quelle: FDP Kreistagsfraktion

Autor:

Presseinfo aus Singen

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