Aktion zum Klimaschutz und Forderung nach Bürgerbeteiligung dabei
Extinction Rebellion blockierte die Laube
Konstanz. Statt dem üblichen Verkehrschaos waren diesen Samstag 50 AktivistInnen der Klimaschutzgruppe Extinction Rebellion mit bunten Botschaften auf Bannern und Musik auf der Oberen Laube unterwegs. Ihr Ziel, die BürgerInnen aus dem Alltagstrott zu rütteln und auf das dramatische Artensterben und den dringenden Handlungsbedarf beim Klimaschutz aufmerksam zu machen. Mehrfach schwärmten die UmweltschützerInnen aus, um die Straße für jeweils fünf Minuten zu blockieren.
„2020 ist das entscheidende Jahr, in dem die Politik endlich die überlebensnotwendigen Entscheidungen treffen muss, um die drohende Klimakatastrophe und den Kollaps der Ökosysteme aufzuhalten.“, sagt Daniel Sartor, einer der AktivistInnen. „Die heutige Aktion ist bei der Stadt angemeldet und mit der Polizei koordiniert, spätestens ab dem 4. Mai wird Extinction Rebellion aber auch wieder in Berlin sein um mit gezielten, friedlichen Aktionen den Druck auf Regierung und Unternehmen zu erhöhen. Denn wir nehmen nicht länger hin, dass Wenige aus Macht- und Profitinteressen die Zukunft Aller zerstören.“ Mit Liedzeilen wie „We need to wake up“ oder „Es ist Zeit“ laden die Klimaschützer die Konstanzer BürgerInnen ein sich an den Protesten zu beteiligen. „Gemeinsam können wir etwas bewegen. Je mehr Menschen sich der Klimabewegung anschließen oder sich politisch für dieses Thema einsetzen, desto mehr Gehör verschaffen wir uns.“, betonte Jared Schiffer.
Extinction Rebellion (XR), zu Deutsch: Aufstand gegen das Aussterben, ist eine internationale Umweltschutzbewegung, die 2018 in England gegründet wurde und in Konstanz bereits mehr als 50 Aktive zählt. Mit der ersten Forderung „Sagt die Wahrheit!“ fordert die Bewegung Politik und Medien auf, öffentlich und ehrlich über die Auswirkungen der ökologischen Krise zu sprechen. „Handelt jetzt!“, die zweite Forderung, schließt daran an. Ziel der Umweltschützer ist aber nicht Lösungen vorzugeben, sondern diese sollen basisdemokratisch von der Bevölkerung erarbeitet werden.
Die dritte und letzte Forderung der Gruppe ist daher die Einrichtung von BürgerInnenversammlungen. Dort soll ein repräsentativer und zufällig ausgewählter Teil der Bevölkerung Entscheidungen treffen, um der Klimakrise schnellstmöglich zu begegnen. In Irland wurde so zum Beispiel bereits über die kontroversen Themen Abtreibung und die Ehe für alle entschieden. In Frankreich wurde Ende letzten Jahres von der Regierung Macron ein Klima-Bürgerrat eingerichtet um Vorschläge zum Klimaschutz zu erarbeiten die möglichst breiten Rückhalt in der Bevölkerung haben.
Die Konstanzer Gruppe fordert auch vor Ort einen eine solche BürgerInnenversammlung um mehr und auch kritische Meinungen einzubeziehen. „Die Politik liefert wenig Ideen und scheut sich vor schwierigen Fragen. Die Herausforderungen der kommenden Jahre werden wir aber nur gemeinsam und im Dialog lösen. Anders werden wir immer wieder bei den wichtigen aber politisch umstrittenen Themen hängenbleiben.“, sagt Kira Hoffmann von der Konstanzer Extinction Rebellion Gruppe.
Am Dienstag, den 18. Februar um 19, lädt die Gruppe zu einem Informationsabend ins Treibhaus in der Bücklestraße 3-5 in Konstanz Petershausen. Die Ortsgruppe informiert zudem über ihre Homepage aktuell.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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