»Click & Collect« für regionalen Onlinehandel am Montag wieder angelaufen
Endlich wieder die bestellten Waren selbst abholen

OBI Click & Collect | Foto: Für den seit Montag wieder gestatteten »Click & Collect« - Service bei OBI wurde das Foyer zur Abholzone umgebaut. swb-Bild: of
  • OBI Click & Collect
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Kreis Konstanz. Dafür hatte die Grün-Schwarze Landesregierung die letzten vier Wochen reichlich Prügel einstecken müssen, denn »Click & Collect« wurde im Gegensatz zum Lockdown im letzten Frühjahr untersagt. Seit Montag, ist es nun wieder erlaubt, und das wurde höchste Zeit.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Jürgen Keck war einer der Politiker die am wahrnehmbarsten in der Region für die Händler kämpfte. Er hätte sich diese Möglichkeit indes schon für das Weihnachtsgeschäft gewünscht, wie er bereits im Dezember betont hatte. »Gerade vor den Feiertagen hätten unsere Mittelständler und Familienunternehmen diese Möglichkeit gebraucht. Begründet wurde das Abholverbot ursprünglich damit, lange Schlangen vor den Geschäften vermeiden zu wollen. Offensichtlich spielten die Schlangen vor den Paketabholzentren oder Discountern keine Rolle. Nun wird zu Recht korrigiert und Haushaltsartikel, Kleidung, Blumen, Bücher und Spielzeug für die Kinder können nun wieder beim Fachhändler bestellt werden«, so Keck weiter, kurz nach der Entscheidung.

Hoffen auf 50 Prozent

In der Region gibt es eine ganze Reihe von Einzelhändlern, die mit »Click & Collect« eine Chance nutzen, die Lücken durch den Lockdown wenigstens kleiner zu machen. Buchhändler, Sportgeschäfte, Fahrradhandel, Floristen etwa, die Online- oder Telefonbestellung bislang mit hohen Aufwand ausliefern mussten zu den Kunden bei Bestellungen.

Auch die Singener OBI-Filiale war in den letzten Wochen mit mehren Lieferwagen unterwegs um Baumaterialien, die gerade jetzt im Winter stark nachgefragt sind, auszuliefern. Am Montag konnte nun ein Abholzentrum im Foyer in Betrieb genommen werden. Dort werden die bestellten Waren auf Einkaufswägen für die Kunden bereit gestellt, die auch nur zum Abholen vorbeikommen dürfen. »Da haben am Wochenende schon Viele vorbestellt, aber die Abholung ist dank unserer Sicherungsmaßnahmen zur Schlangenvermeidung ganz entspannt verlaufen«, freut sich Marktleiter Mario Eschrich über den Start. Handwerker durften ohnehin schon ihre Waren im Baumarkt abhofen, dafür haben wir aber am Lager einen Abgabestelle eingerichtet, um die Situation zu entzerren, so Eschrich.

Hinter dem Abholzentrum ist es freilich geschäftig: dort gehen Anrufe ein, kommen die Mails an oder auch die vom OBI-Onlineshop übermittelten Aufträge und nun laufen die Mitarbeiter los, um die bestellten Waren »einzukaufen«, also die Einkaufswägen zu befüllen. »Die größeren und sperrigen Bestellungen werden weiter ausgeliefert«, so Eschrich gegenüber dem Wochenblatt. »Wir hoffen, dass wir auf diesem Weg auf rund 50 Prozent des Umsatzes kommen können,«, zeigte sich Eschrich am Montag optimistisch. Auch dass der Markt auf den 1. Februar wieder geöffnet werden könne.

Wieder für Kunden da

»Wir freuen uns, dass die Abholstationen jetzt erlaubt sind und bieten das auch gerne an. Für mich ist das auch ein Stück weit ein Zeichen dafür, dass wir auch in dieser Zeit für unsere Kunden da sind«, sagt Hermann Kratt, Geschäftsleiter des Radolfzeller Traditionskaufhauses Kratt im Gespräch mit dem Wochenblatt. »Natürlich ist das ganze aber auch ein großer Aufwand für uns, dadurch, dass wir unsere Artikel nicht in einem Online-Shop präsentieren. Wir können nicht so einfach beraten, und keine Auswahl zeigen. Das heißt wir müssen im Telefongespräch versuchen zu klären, was der Kunde möchte. Den großen Kochtopf oder eher den kleinen, beispielsweise. Aber es ist für mich ein Zeichen der Kundenbindung und es eröffnet nochmal eine ganz andere Möglichkeit als ein Lieferservice. Denn ein Lieferservice ist mit noch mehr Aufwand verbunden als wenn die Leute ihre Ware hier bei uns im Haus abholen können«, erklärt Kratt.

Er ist zudem überzeugt, dass die Abholstationen kein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen. »Dadurch, dass wir Abholtermine vergeben müssen können wir denke ich eine Schlangenbildung ganz gut verhindern. Und für uns ist der Abholservice eine weitere Chance unsere Kunden zu halten. Deshalb sind wir froh, dass wir das jetzt anbieten dürfen«, betont er.

Gute Erfahrungen

Ganz gute Erfahrungen mit dem Abholservice hat auch ›Bücher am Markt‹-Inhaberin Diana Taddia in Stockach gemacht. »Allein am ersten Tag machten 45 Personen von dem Angebot Gebrauch«, freut sie sich. Im Vorfeld hatte die Buchhändlerin ihre Kunden über ihre Kanäle in den sozialen Medien sowie über die Homepage darüber informiert. Den Kundenkontakt habe Taddia auch telefonisch und per Mail gepflegt.

Die Abholung der bestellten Ware läuft kontaktlos und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen ab. »Die Kunden klopfen an und ich übergebe ihnen die verpackte Ware über ein Tablett. Die Leute nehmen dann entweder die Rechnung mit oder legen das Geld auf das Tablett ab und geben es mir zurück«, schildert sie den Ablauf der Übergabe. Das Tablett wird nach jedem Kunden desinfiziert.

Neben dem »Click and Collect« bietet die Buchhändlerin auch einen Lieferservice in Stockach und Wahlwies an. »Im ersten Lockdown lief der Lieferservice gut, da hatten wir aber aufgrund des guten Wetters auch ein breiteres Liefergebiet«, erklärt sie.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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