Würdigung für 50 Jahre ehrenamtliches Wirken
Ehrennadel für Otto Eblen von der HSG

Eblen Ehrennadel | Foto: Bürgermeister Dr. Andreas Osner steckte Otto Eblen die Landesehrennadel an. swb-Bild: HSG/Hartz
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Konstanz. Die Schänzle-Sporthalle in Konstanz, sie ist weit mehr als zweites Wohnzimmer für Otto Eblen. Von früh bis spät und an fast jedem Tag ist der Präsident der HSG Konstanz immer wieder dort anzutreffen. Das wirft mitunter Fragen auf und Eblen wird hin und wieder gefragt, wer er denn sei. „Ich sage dann immer, dass ich der Haumeister bin“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Diese Antwort, sie sagt so viel aus über den HSG-Macher, der sich seit seines 18. Lebensjahres in einer Funktionärsrolle für den Handball und den Sport in Konstanz einsetzt. Nach über 50-jährigem ehrenamtlichem Wirken erhielt er nun die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für „langjährige Verdienste im Ehrenamt“ von Ministerpräsident Winfried Kretschmann verliehen.

Gefreut hat sich Eblen, doch Bescheidenheit ist ihm stets eine Tugend und er lobt stattdessen die positive Entwicklung des Sports in Konstanz allgemein. „Es zeigt vielleicht doch auch“, meint er, „dass der Sport in Konstanz in den letzten Jahren einiges bewegt hat.“ Antrieb für sein unermüdliches Engagement, das zuletzt im Zweitliga-Aufstieg der HSG, aber vor allem einer von der Handball-Bundesliga (HBL) mit dem Jugendzertifikat für exzellente Jugendförderung ausgezeichneten Jugendarbeit mündete, war es stets, den „Kindern das Maximale zu bieten, sodass sie nicht von Zuhause weg müssen und sie sehen, was der Sport ihnen bringen kann.“ Otto Eblen spricht dabei davon, Chancen zu generieren, denn auch er selbst hatte keine einfache Schulzeit zu durchstehen. Über den Sport gewann er an Selbstvertrauen und wichtige Erfahrungen, die ihn sowohl hier als auch im Berufsleben in Führungspositionen mit viel Verantwortung führten.

„Das Besondere ist“, so Eblen, „dass wir kreative Wege gegangen sind und dadurch Standortnachteile zu Vorteilen umwandeln konnten.“ Für Eblen eine spannende Herausforderung, vieles anders machen zu müssen als andere. Genau dort zeigt sie sich wieder: die Beharrlichkeit, die den HSG-Macher auszeichnet. Und seine Kreativität, die zunächst mit Mitstreitern wie Kurt Rabe und Dr. Georg Geiger zur Gründung der HSG führte und der Weg von der Ober- bis in die 2. Bundesliga folgte. Seit 1995 ist Konstanz nun stets mindestens in der dritthöchsten Spielklasse vertreten. „Vielleicht können wir uns durch unsere etwas anderen Wege langfristig einen gewissen Vorsprung erarbeiten“, hofft Eblen. „Es gilt das Maximale aus der Region herauszuholen und gleichzeitig alles für das Ansehen der Stadt zu tun.“ Das heißt vor allem regionale Talente bestmöglich zu fördern, beginnend im Kindergarten über die Schulen bis hin zum Studium und dies eng zu verzahnen – „mit Qualität, guter Ausbildung und Erfolgen“, wie er verrät.

Schließlich ist der Handball für den sechsfachen Großvater der Kitt, der die Familie Eblen zusammenhält. „Was gibt es Schöneres, als diesen Zusammenhalt“, blickt er zufrieden auf die Handball-Begeisterung im Hause Eblen, nur wenige Gehminuten entfernt von der Halle im Paradies gelegen und erklärt: „Von den Enkeln über die Kinder und Schwiegerkinder bringen sich alle ein, sind von der gemeinsamen Sache begeistert und leben den Sport zusammen.“

Eine besondere Freude ist es Otto Eblen, dass dieser Weg große Unterstützung in Konstanz findet, sei es in der Stadtverwaltung, bei den Gemeinderäten, Sponsoren, den vielen Zuschauern und Fans als auch in den eigenen Reihen. Dafür arbeitet Eblen seit über 50 Jahren jeden Tag. Zuweilen tatsächlich auch als „Hausmeister“, der sich um Wasserflaschen, Müll und Trikots kümmert. Aber vor allem als Manager eines Vereins, mit dem er den Sport in der größten Stadt am Bodensee in den letzten Jahrzenten geprägt und auf ein neues Niveau gehoben hat. Allzu oft spricht er darüber nicht. Stattdessen schiebt er schon mal eine kleine Ausrede vor, die ihm etwas Ruhe verschafft – und so falsch zudem gar nicht ist. „Ich bin der Hausmeister“, sagt er dann, lächelt freundlich und macht sich wieder ans Werk. Was auch immer gerade ansteht.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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