Wahlen, Pläne, Ziele, Visionen und konkrete Vorhaben zum Start ins Jahr 2019
Dicke Bretter bohren und Verkehrsknoten lösen
Kreis Konstanz. Der Start in 2019 war feurig, was die Zahl der Feuerwehreinsätze nach meist leichtsinnigem Umgang mit Feuerwerk und Böllern betrifft. Das weitere Jahr dürfte dabei ähnlich feurig weitergehen, denn es stehen doch einige heiße Themen an. Zum Start ins Jahr gibt es hier sechs Beispiele, was sicher in 2019 begonnen oder auch umgesetzt wird.
Patrick Krauss fiebert bereits auf den 1. Februar hin. Dann beginnt nämlich seine erste Amtszeit als neuer Bürgermeister von Moos. Auf diese verantwortungsvolle Aufgabe bereitet er sich schon jetzt vor, wie er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT verriet. »Ich bin in den Gemeinderatssitzungen dabei und begleite Bürgermeister Kessler jetzt bereits zu verschiedenen Terminen. Zusammen mit Hauptamtsleiterin Martina Stoffel habe ich bereits einige Verwaltungsschulungen ausgesucht, die ich besuchen werde«, so Krauss.
Ab dem 1. Februar erwarten ihn dann einige dicke Bretter, die es zu bohren gilt. Der Bau der neuen Sporthalle, die Erweiterung des Kindergartens in Bankholzen, der Ausbau des Glasfasernetzes in Iznang, all das sind Themen, in die sich der designierte Rathauschef derzeit einarbeiten muss - und die im Wahlkampf auf der »To do- Liste« gelandet sind.
»Ich bin den Mitarbeitern der Verwaltung und Bürgermeister Peter Kessler sehr dankbar, dass ich schon in viele Dinge mit einbezogen werde, so dass dann ein reibungsloser Übergang der Amtsgeschäfte gewährleistet ist«, so Krauss gegenüber dem WOCHENBLATT.
Im Jahr 2015 wurde das 1100-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung des Hohentwiels in Singen mit einem abwechslungsreichen Kulturschwerpunkt gefeiert. Aufgrund der bekannten wechselhaften Geschichte und vor allem seiner Bedeutung als württembergischer Herzogssitz war der Singener Hausberg jahrhundertelang eine württembergische Exklave. Erst zum 1. Januar 1969 wurde diese mit Gesetz bereinigt und der Hohentwiel sowie der »Bruderhof« der Gemarkung Singen zugeordnet. Die Freude über die Eingemeindung war bei der Singener Bevölkerung groß und Anlass, ab dem Sommer 1969 jährlich ein Hohentwielfestival abzuhalten.
Das Jahr 2019 ist daher sowohl Jubiläumsjahr für 50 Jahre Eingemeindung als auch für das 50. Hohentwielfest. Aus diesem Grund wird die Stadt Singen dies mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen feiern. Geplant ist ein zweitägiges Jubiläumsburgfest am 20./21. Juli 2019. Sehenswert ist die Ausstellung »Hohentwiel - Den Twiel« im Blick ab 13. Oktober im Kunstmuseum Singen. Erste Veranstaltung 2019 ist der Vortrag von Dr. Eberhard Fritz »Der Hohentwiel im Dreißigjährigen Krieg« am 19. Februar, zu dem die Freunde des Hohentwiels in die Stadthalle einladen.
Der Straßenverkehr wird 2019 ein beherrschendes Thema in Stockach sein. Das WOCHENBLATT wollte von Bürgermeister Rainer Stolz wissen, wie das weitere Vorgehen mit Blick auf die Ortsumfahrung in Espasingen und die Lage am Schiesser-Knoten aussieht. Seine Antwort: »Zur Umfahrung Espasingen im Zuge der B 313 kann festgestellt werden, dass die notwendigen Unterlagen in diesem Jahr noch dem Regierungspräsidium Freiburg zugehen, damit das laufende Planfeststellungsverfahren wieder aufgegriffen werden kann. So war es auch zugesagt. Bezüglich der Umfahrung Stockachs im Zuge der B 14 wurde in der Einwohnerversammlung vom Regierungspräsidium ausgeführt, dass in diesem Jahr noch die ersten Planungsaufträge für die Vorplanung vergeben werden, sodass das Verfahren mit den Planungsstufen eins und zwei nunmehr begonnen werden kann. Auch das war vom Bund so zugesagt worden.«
Kirsten Graf, Gemeinderätin in Gottmadingen, schreibt zu den anstehenden Kommunalwahlen: »Gleichberechtigung von Frauen und Männern hat zwei Aspekte. Der eine sind die rechtlichen Voraussetzungen. Die sind bei uns überwiegend gegeben. Der andere Aspekt ist das tatsächliche Ankommen dieser Gleichberechtigung in unseren Köpfen und in unserem Handeln. Dass uns die Hälfte der Welt gehört, heißt nicht, dass wir sie auf dem Silbertablett serviert bekommen. Wir müssen sie uns nehmen, und das heißt in Verantwortung gehen, Einfluss nehmen, mitgestalten wollen. In unserer Demokratie bedeutet das, sich zur Wahl zu stellen und wählen zu gehen. Der Anteil von Frauen in den demokratischen Institutionen ist immer noch beschämend gering. Dies muss sich ändern. Und es liegt in unserer Hand, der Hand der Frauen, zum Beispiel mit einer Kandidatur.«
Das Fragezeichen des Jahres wird erst am 25. März gelöst. Dann findet im Kreistag die Neuwahl des Landrats und Nachfolgers von Frank Hämmerle statt, der vor Ende seiner letzten Amtszeit auf den 30. April zurücktritt. Bis Silvester hatten sich vier Kandidaten beworben, deren Namen voraussichtlich zum kommenden Wochenende bekannt werden. Ob ihre Bewerbungen zugelassen werden, entscheidet das Innenministerium und die Information darüber gibt es erst zum 11. März, zwei Wochen vor der Wahl.
Schneller ist da ein zweites Fragezeichen gelöst: Selbst wenn beim ersten Wahlgang in Volkertshausen für die Nachfolge von Alfred Mutter am 20. Januar weder die Kandidatin noch einer der drei Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht: der zweite Wahlgang ist am 3. Februar.
Im Oktober wurde Stefan Basel als neuer Sozialdezernent des Landkreises gewählt, der auf Axel Gossner folgt, der diese Behörde immerhin 16 Jahre lang geleitet hatte. Basel hat diesen neuen Posten als Amtsleiter für den Bereich mit dem größten Einzelhaushalt mit einem Volumen von über 100 Millionen Euro im Landkreis auch aus Berufung angestrebt, denn im sozialen Bereich war der gebürtige Konstanzer bereits von 2005 bis 2013 im Jobcenter als Teamleiter tätig, das die Arbeitsagentur und der Landkreis gemeinsam in Singen, Konstanz und Stockach betreiben. »Es ist natürlich ein Job, in den man sich hereinknien und eine eigene Nase für das Wichtige entwickeln muss«, sagt Stefan Basel im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Deshalb werde er in den nächsten Wochen und Monaten auch auf ein gutes Kennenlernen mit all jenen Personen setzen, mit denen er durch sein neues Amt zu tun hat. »Ich kann mir dabei auch gut vorstellen, in verschiedenen Einrichtungen auch mal zu hospitieren, um dadurch Eindrücke zu gewinnen, mit welchen Problemen diese Einrichtungen, zum Beispiel Pflegeheime, zu kämpfen haben und wo der Mittelpunkt ihrer Arbeit liegt«, betont er weiter. Keine Frage ist für ihn, dass es mit ihm in seiner neuen Position auch eine neue Handschrift geben werde. »Ich komme da ja schon durch mein Alter aus einer neuen Zeit und es geht darum, den Sozialbereich des Landkreises auch strategisch neu zu bearbeiten«, macht Basel den Generationswechsel deutlich.
Nachgefragt haben Simone Weiß, Ute Mucha, Oliver Fiedler, Stefan Mohr und Domique Hahn.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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