Es geht auch ohne Elterntaxi
Den sicheren Schulstart jetzt schon üben
Kreis Konstanz. Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu. Für Schülerinnen und Schüler in Südbaden heißt es ab Montag wieder: Ab in die Schule. Mit der Einschulung starten auch viele Erstklässler ins Schulleben. Zum neuen Lebensabschnitt gehört für die ABC-Schützen die Herausforderung, den Straßenverkehr selbstständig zu meistern.
Damit die Kleinen sicher ankommen, sollten Eltern von Schulanfängern die letzten Tage der Sommerferien nutzen, um den künftigen Schulweg mit ihren Kindern zu üben.
Gefahren auf dem Schulweg
Die meisten Unfälle passieren beim Überqueren der Straße. Grundschülern fehlt aufgrund ihrer geringeren Körpergröße häufig der nötige Überblick. Zudem werden sie von anderen Verkehrsteilnehmenden leicht übersehen, besonders wenn sie zwischen parkenden Autos oder Sichthindernissen wie Mülltonnen stehen.
In der Nähe von Schulen oder in Wohngebieten sollten Verkehrsteilnehmende daher besonders wachsam sein und vorsichtig fahren. Gerade jüngere Kinder können Gefahren, Geschwindigkeiten und komplexe Verkehrssituationen noch nicht richtig einschätzen. „Grundschüler nehmen ihre Umgebung ganz anderes wahr als Erwachsene und reagieren häufig spontan und unüberlegt auf Verkehrssituationen“, erklärt Andreas Müller, Verkehrsexperte des ADAC Südbaden.
Gemeinsam den Schulweg üben
Am besten trainiert man den Schulweg zu den üblichen Schulwegzeiten am Morgen und am Mittag. Beim Begehen sollten Eltern ihrem Kind mögliche Gefahrenstellen an Kreuzungen oder Straßenüberquerungen aufzeigen und ausführlich besprechen. So können sich die Kinder in Ruhe an die neue Herausforderung herantasten. Dabei gilt zu beachten: Schulanfänger sind immer auch Verkehrsanfänger. „Erstklässler haben bisher wenig Erfahrung im Straßenverkehr gemacht. Sie sind meist spontan und schnell ablenkbar. Zudem sind sie sehr Ich-bezogen und denken, wenn ich das Auto sehe, sieht es mich auch“, so Andreas Müller.
Sicherheit geht vor
Bei der Wahl des Schulweges sollten Eltern vor allem auf Sicherheit setzen. Andreas Müller betont: „Es zählt nicht, schnell anzukommen, sondern sicher. Deshalb sollte lieber ein etwas längerer Weg eingeübt werden, wenn dadurch Gefahrenstellen
vermieden werden können.“ Wenn Kinder einen Teil oder den gesamten Weg mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, sollten Eltern auch diese Wege vorher mit dem Kind üben. „Wichtig ist, genug Zeit einzuplanen, damit das Kind nicht in
Stress gerät, weil es sich beeilen muss,“ rät Andreas Müller.
Tipps für einen sicheren Schulweg
• Zu Fuß zur Schule: Das Gehen zur Schule fördert nicht nur die Konzentrationsfähigkeit und körperliche Fitness, sondern hilft den Kindern auch, ein frühes Bewusstsein für Gefahrensituationen im Straßenverkehr zu entwickeln. Der Schulweg sollte unter realistischen Bedingungen – sowohl am Morgen als auch mittags – geübt werden.
• Sicher mit dem ÖPNV: Auch die Fahrt mit dem Schulbus sollte im Vorfeld trainiert werden. Besonders das Ein- und Aussteigen sowie das Überqueren der Straße nach dem Aussteigen müssen geübt werden, da hier oft Unfälle passieren.
• Auf gute Sichtbarkeit achten: Kinder sollten immer helle Kleidung tragen und mit Reflektoren oder einer Sicherheitsweste ausgestattet sein, besonders wenn sie in der Dämmerung oder Dunkelheit zur Schule gehen.
• Mehrmals trainieren: Auch über den ersten Schultag hinaus sollten Eltern ihre Kinder begleiten und später gelegentlich aus dem Hintergrund heraus kontrollieren, ob die Kleinen das Gelernte umsetzen.
• Vorbild sein: Eltern sollten im Straßenverkehr ein Vorbild sein und sich daher immer an die Verkehrsregeln halten.
Verzicht auf das "Elterntaxi"
Eltern sollten ihre Kinder nur in Ausnahmefällen mit dem Auto zur Schule bringen. Wenn dies nötig ist, sollte in sicherer Entfernung zur Schule geparkt werden, um gefährliche Situationen durch Halten in zweiter Reihe zu vermeiden. Eine sinnvolle Alternative ist das Bilden von Fahrgemeinschaften mit anderen Eltern.
Eine weitere Alternative zum Elterntaxi ist die Einrichtung von Elternhaltestellen. Hier können Eltern ihre Kinder einige Meter von der Schule entfernt sicher absetzen und die Kinder legen zumindest das letzte Wegstück zu Fuß zurück. Der ADAC Südbaden unterstützt Eltern und Schulen bei der Einrichtung solcher Elternhaltestellen.
ADAC Verkehrserziehungsprogramm „Aufgepasst mit ADACUS“
Wie gehe ich sicher über einen Zebrastreifen? Wann kann ich sicher sein, dass mich ein Autofahrer wirklich gesehen hat? Wie verhalte ich mich an einer Fußgängerampel? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des kostenfreien Verkehrserziehungsprogramms „Aufgepasst mit ADACUS“ der ADAC Stiftung kindgerecht beantwortet. Mit viel Spaß, Bewegung und Freude vermitteln ausgebildete Moderatoren Vorschulkindern und Kindern der ersten Klasse die wichtigsten Verkehrsregeln und üben interaktiv das richtige Verhalten im Straßenverkehr.
Weitere Informationen gibt es unter www.verkehrshelden.com
Quelle: ADAC Südbaden, Claudia Ploh
Autor:Presseinfo aus Singen |
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