Nicht alle Parteien decken ganzen Landkreis ab
552 KandidatInnen wollen am 9. Juni in den Kreistag

Der Vorstand des Kreiswahlausschusses mit Landrat Zeno Danner, Harald Nops (links), Vera Hoffmann und Jens Bittermann im großen Sitzungssaal des Landratsamts. | Foto: Fiedler
  • Der Vorstand des Kreiswahlausschusses mit Landrat Zeno Danner, Harald Nops (links), Vera Hoffmann und Jens Bittermann im großen Sitzungssaal des Landratsamts.
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Kreis Konstanz. Für die 62 Sitze des künftigen Kreistags kandidieren insgesamt 552 KandidatInnen aus neun Parteien und Wählervereinigungen, wenngleich drei davon nur Teile des Landkreises abdecken. Diese Zahl konnte Landrat Zeno Danner am Dienstag in der Sitzung des Kreiswahlausschusses bekannt geben. Vor vier Jahren waren es 492 Kandidatinnen gewesen. Aufgrund von Ausgleichsmandaten beträgt die Mitgliederzahl des aktuellen Kreistags 73 Kreisräte.

Wie Landrat Zeno Danner berichtete, hat die CDU die maximale Bewerberzahl von 90 KandidatInnen für die sieben Wahlkreise zusammenbekommen, bei Bündnis 90/Die Grünen sind es 77 KandidatInnen, bei den Freien Wählern 90, bei der SPD 89, bei der FDP 90 und bei der AfD 49 Kandidaturen. Nur für die Wahlkreise eins bis drei (Konstanz, Radolfzell, Singen) tritt die Partei "Die Linke" mit dort 39 KandidatInnen an, das "Junge Forum Konstanz" tritt nur im Wahlreis Konstanz an, mit 24 Kandidaten. Das neu gebildete Bündnis "KN KOM.MT" (Konstanzer Bündnis für Kommunale Mitbestimmung und Transparenz), das in Konstanz auch bei den Kommunalwahlen antritt, hat sich im Wahlkreis eins mit vier KandidatInnen beworben. Die Namen und Bezeichnungen der KanditatInnen sollen am Samstag, 13. April, veröffentlicht werden - hier bei wochenblatt.net, wie auch auf der Homepage des Landkreises unter den amtlichen Bekanntmachungen.

Klärungsbedarf bei AfD-Listen

Angesicht der vom Kreisverband der AfD eingereichten Listen war freilich größerer Klärungsbedarf bis hin zum Regierungspräsidium nötig. Denn sechs der sieben Listen waren vom einem Vorstandsmitglied unterschrieben worden, welches in der Schweiz wohnt und das deshalb nach den AfD-Statuten dieses Amt nur als Mitglied der Bundespartei hätte ausüben dürfen, was aber nicht der Fall gewesen ist. Da der Ausschluss aus dem Vorstand erst zum 1. April wirksam geworden sei und seine Unterschrift zuvor getätigt wurde, sei diese für den Kreisverband noch rechtens gewesen, wurde nun in der Sitzung nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium bestätigt.

Im Großen und Ganzen habe man sonst nur einige Korrekturen vornehmen müssen, sagte Landrat Zeno Danner als Vorsitzender des Kreiswahlausschusses, meist sei es um die Berufsbezeichnung gegangen, die angepasst werden mussten, oder es gab Zahlendreher. Bei der Partei der Linken sei ein Kandidat nach Singen umgezogen, was aber nicht eine Kandidatur in Konstanz ausschließe. Bei den Grünen habe dagegen eine Kandidatin den Landkreis verlassen, sodass sie von der Liste gestrichen wird. Bei den Grünen habe dann auch noch eine Kandidatin im Wahlkreis Höri einen Schlaganfall erlitten, wird in Hoffnung auf baldige Genesung auf eigenen Wunsch auf der Liste bleiben. Kurios war die Berufsbezeichnung "Politiker" bei einem Kandidaten der AfD, was kein "Beruf" sei, bemerkte Zeno Danner. Es habe dann in "Hausmann, ehemals Polizist" geändert werden sollen, nachdem eine Nachfrage bei der Polizei ergeben hatte, dass die Person aus dem Dienst ausgeschieden sei. Dagegen opponierte dann der Steißlinger Altbürgermeister Artur Ostermaier als Beisitzer des Wahlausschusses, denn es solle nur der ausgeübte Beruf genannt werden. Die Bezeichnung bei Pensionären mit der Berufsergänzung "i.R." für "im Ruhestand" sei rechtlich etwas anderes, meinte auch Dr. Georg Geiger als weiterer Beisitzer dazu.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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