Stellungnahme der SPD zu CDU-Leserbrief
"Rote Linie der Fairness überschritten"

Symbolbild Wahl | Foto: Archiv /of

Kreis Konstanz. Der politische Wettstreit zwischen den demokratischen Parteien im Landkreis Konstanz im Vorfeld der anstehenden Kommunal- und Europawahlen ist bisher traditionsgemäß hart in der Sache, aber fair im Umgang geführt worden. Mit Bedauern stellt die SPD im Kreisverband Konstanz fest, dass diese gute demokratische Praxis nun durch die politische Konkurrenz gebrochen werde.

"Die öffentlich gemachte Infragestellung eines eindeutig demokratisch legitimierten Vorgangs kann so kurz vor der Wahl nur als billiges CDU-Wahlkampfmanöver interpretiert werden. Die offensive Tonalität gegenüber Ehrenamtlichen zwingt uns zu dieser Stellungnahme, auf die wir gerne verzichten würden", so die SPD-Co Kreisvorsitzende Dr. Lina Seitzl.

"Wir hätten uns gewünscht, dass die Verantwortlichen bei einem ehrlichen Willen zur Aufklärung direkt auf die Betroffenen zugegangen wären. Leider kam das persönliche Gespräch erst durch unsere Initiative zustande. Es hätte vermieden werden können, dass private Informationen, wie die ernstzunehmende Erkrankung enger Familienmitglieder, an die Öffentlichkeit geraten. Dass das Vorgehen damals eng mit der zur Neutralität verpflichteten Kreisverwaltung abgestimmt wurde, wussten die Altbürgermeister, die zugleich für die CDU im Kreistag sitzen. Dabei wurde auch um Diskretion gebeten."

In der Sache ist die Situation aus Sicht der SPD eindeutig: Nach dem Ausscheiden von Marian Schreier haben Angelika Strobel und Max Hahn gegenüber dem Wahlleiter, Landrat Zeno Danner, und dem Kreistag überzeugende Argumente dargelegt, warum sie nicht als Kreisräte vereidigt werden möchten. Daraufhin wurde Tim Strobel einstimmig (!) vom Kreistag als Nachrücker von Marian Schreier bestätigt. Das Büro des Landrats hat auf Anfrage noch einmal verdeutlicht, dass dieses Vorgehen rechtens war. Dass die Kandidierenden nun erneut zur Wahl antreten, ist ihrem Pflichtbewusstsein sowie glücklicher gesundheitlicher Entwicklungen geschuldet. "Dankbar sind wir für alle, die auch hinter der ersten Reihe für die Demokratie und unsere Heimat einstehen", so der SPD Kreisverband in seiner Stellungnahme.

"Bei Wahlen geht es um viel – für die antretenden Parteien und Wählervereinigungen, aber auch für die Kandidierenden. Unser aller Anspruch sollte aber doch sein, dass Menschen für politisches Engagement gewonnen werden, statt ihren Ruf durch das Verbreiten von Halbwahrheiten und Vermutungen im öffentlichen Raum willentlich zu beschädigen. Damit wird eine rote Linie überschritten. Ganz im Zeichen der Vereinbarung unserer Bundesparteien, welche vor Kurzem durch alle Vorsitzenden unterschrieben wurde, rufen wir alle politisch aktiven Vertreterinnen und Vertreter dazu auf, die demokratischen Grundregeln von Respekt und Anstand zu beachten. Alles andere schadet nicht allein den Betroffenen auf beiden Seiten, sondern vor allem dem Bild unserer Demokratie insgesamt", so Dr. Lina Seitzl.

"Wir wollen uns die Freude am Wettstreit um die besten Ideen nicht nehmen lassen und bitten eindringlich darum, dass alle Demokratinnen und Demokraten zu einem fairen Umgang zurückfinden, so wie das lange Tradition im Landkreis Konstanz hatte", schließt sie die Medienmitteilung.

Quelle: SPD Kreisverband, Dr. Lina Seitzl

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Redaktion aus Singen

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