Betrug flog durch die echte Tochter auf
Schockanrufer bringt Senior um sein Vermögen

Symbolbild | Foto: Archiv / of

Konstanz. Erneut ist es Telefonbetrügern am Dienstagnachmittag gelungen, einen Mann um einen großen Bargeldbetrag zu bringen. Mit der Masche des Schockanrufs machten die unbekannten Täter dem Senior weiß, dass seine Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe bei dem eine Mutter und ihre beiden Kinder gestorben sind und nun in Untersuchungshaft müsse, sollte er nicht mehrere zehntausend Euro Bargeld Kaution für sie aufbringen können.

In Sorge um seine Tochter gelang es dem Mann schließlich einen Teil des geforderten Geldes zu besorgen, dass er schließlich an der Tür seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an einen unbekannten Abholer übergab. Als die Tochter des Seniors etwas später zu Besuch kam, fiel der Betrug auf.

Zu dem unbekannten Abholer liegt der Polizei folgende Personenbeschreibung vor: etwa 35 Jahre alt, ungefähr 180 Zentimeter groß, trug helle Kleidung.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, die am Dienstagnachmittag in Bereich der Mehrfamilienhäuser in der Straße "Zum Hussenstein" Verdächtiges beobachtet haben, oder denen insbesondere verdächtige Personen aufgefallen sind, sich unter der Tel. 07531 995-0, zu melden.

Warnung und Tipps von der Polizei

Die Polizei warnt nochmals eindringlich vor angeblichen "Polizisten", die ihre Opfer über das Telefon ausfragen oder sogar zur Herausgabe von Geld und Wertsachen verleiten. Die "echte Polizei" verlangt niemals eine Kaution, oder nimmt Geld oder sonstige Wertsachen in Empfang.

Bei den sogenannten "Schockanrufen" rät die Polizei dringend, aufzulegen und über die bekannte Nummer mit Sohn, Tochter, Enkel oder Nichte direkt Kontakt aufzunehmen. Sollten diese nicht sofort erreicht werden, sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen und sich gegebenenfalls zunächst bei Bekannten oder bei der Polizei Rat holen.

Notieren Sie sich die Telefonnummer ihres örtlichen Polizeireviers oder Polizeipostens in der Nähe des Telefons (möglichst jetzt gleich!) - sollten Sie dann einen Anruf eines Polizisten bekommen, legen Sie auf und rufen zunächst unter der notierten Nummer bei ihrem Polizeirevier oder -posten an.

Sollten Sie die Betrüger zur Abholung von Bargeld und Wertgegenständen bei einer Bank überzeugt haben, so nehmen Sie die Hinweise der Bankmitarbeiter, dass es sich um einen Betrug handeln könnte, ernst und hinterfragen die Situation - auch wenn Sie in Sorge um ihre Liebsten sind!

Am ehesten vermeiden lässt sich der Anruf eines Telefonbetrügers aber durch das Löschen des Telefonbucheintrags, da die Betrüger dort in der Regel "Ausschau" nach Vornamen halten, die vermeintlich lebensälteren Menschen zugeordnet werden. Wer das nicht gänzlich möchte, kann es den ungebetenen Anrufern zumindest schwerer machen ihre vermeintlichen Opfer auszuwählen in dem man den Telefonbucheintrag ändert: Wenn Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen lassen (statt Elfriede Müller nur E. Müller) oder ihn ganz weglassen, fällt es den Betrügern schwer, Sie ausfindig zu machen. Unter folgendem Link können Sie
das dazu benötigte Formular herunterladen: https://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Dokumente/Telefonbucheintrag-aendern-loeschen.pdf.

Ein Info-Blatt zu Umgang und Verhalten bei Anrufen von "falschen Polizeibeamten"und Schockanrufen finden Sie im Internet unter https://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Medien/285-IB-Vorsicht-Falscher-Polizist-am-Telefon.pdf.

Autor:

Presseinfo aus Singen

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