Gemeinderat billigt Turmsanierung von St. Oswald
Gemeinsame Sache für die Pfarrkirche in Mindersdorf

Im kommenden Jahr sollen die aus dem 19. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Oswald und vor allem der aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirchturm unter Beteiligung der Gemeinde Hohenfels saniert werden. | Foto: Fiedler
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  • Im kommenden Jahr sollen die aus dem 19. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Oswald und vor allem der aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirchturm unter Beteiligung der Gemeinde Hohenfels saniert werden.
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Hohenfels. Die Gemeinde Hohenfels wird sich an der Sanierung der Pfarrkirche von Hohenfels-Mindersdorf beteiligen. Das beschloss der Gemeinderat kürzlich einstimmig im Vorgriff auf die Haushaltsplanung von 2023 in seiner Sitzung. Danach wäre die Gemeinde mit 250.000 an der Turmsanierung beteiligt.

Die Kosten für die Sanierung der Kirche wurden in der Sitzung von Apolonia Thurner von Überlinger Architekturbüro Wagner mit 950.000 Euro beziffert, so das hier eine Gesamtinvestition von 1,2 Millionen Euro für die Kirche, die in den Jahr 1848/49 als Nachfolgebau einer kleineren Vorgängerkirche im neugotischen Stil erbaut worden war, zusammen kommen in der Planung.
Für den Turm selbst, der noch Teil der spätgotischen Vorgängerkirche aus dem 15. Jahrhundert ist, hat die Gemeinde aufgrund einer Kult- und Bauleistenverordnung aus dem Jahr 1867 sogar die Verpflichtung zum Unterhalt, wie Bürgermeister Florian Zindeler im Gespräch mit dem Wochenblatt erläuterte. Das Betraf damals die Anzeige der Zeit über die Turmuhr, die in früheren Zeiten für die Ortschaften eine grundlegende Bedeutung hatte, so Zindeler weiter. Geprüft werden soll noch, inwieweit hier Zuschüsse möglich wären, wurde in der Sitzung vermittelt.

„Das Thema der Kirchensanierung wird schon seit 20 Jahren diskutiert, nun kann sie endlich zur Umsetzung kommen, ist Florian Zindeler über den nun gemachten „Haken“ für eine Finanzierung aus kommunaler Sicht froh. Bei der Vorstellung im Gemeinderat wurde die Dringlichkeit deutlich. An der Außenfassade platzt der Putz schon ab, die der Sonne abgewandte Seite ist stark vermoost. Im Inneren des Glockenturms hat die Holzkonstruktion stark unter der Feuchtigkeit gelitten und selbst der Glockenstuhl sei vermoost und musste aus statischen Gründen im letzten Jahr mit einer Notsicherung versehen werden. Wie eine künftige Verfeuchtung des Bauwerks in Zukunft verhindert werden könnte, für das auch die Landschaft prägende Bauwerk auf einer Anhöhe im Ort, konnte in der Sitzung nicht detailliert vermittelt werden. Das von der Erzdiözese beauftragte Architekturbüro Wagner soll dabei die Umsetzung der Maßnahmen für den kirchlichen wie den kommunalen Teil der Sanierung übernehmen.

Die Pfarrkirche St. Oswald gilt als besonderes Schmuckstück an der Grenze zwischen Hegau und Linzgau und ist eine Station auf dem sogenannten Hegauer-Jakobsweg in der Etappe vom Kloster Wald nach Stockach, der dann nach Konstanz weiterführt. Sie gilt dank der Spendenfreudigkeit der früheren Mindersdorfer als reich ausgestattet. Der geschnitzte Hochaltar von 1873 gilt als eines der größten Werke des aus Horb stammenden Malers und Bildhauers Johann Nepomuk Meintel. Insgesamt finden sich in der Kirche vier Altäre. Die Malerei in der Kirche mit einigen Anleihen aus dem Jugendstil wurde 1913 durch den aus Wald stammenden Dekorationsmaler Bernhard Schneider aufgebracht.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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