Sehr positive Resonanz
Die Waldeulen als lokales Modellprojekt
Hohenfels.Richtig schön gefeiert werden konnte die nachgeholte Einweihung des Waldkindergartens von Hohenfels bei Liggersdorf, an den sich noch die Feuerwehr mit einem für den Anlass vergrößertem Gartenfest angeschlossen hatte und eigentlich ein kleines Dorffest daraus machte. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, den vor einem Jahr in Betrieb genommenen Waldkindergarten, der von 17 Kindern besucht wird, persönlich in Augenschein zu nehmen. Das Besondere daran: er ist nicht wie sonst meist üblich in einem "Bauwagen" untergebracht. Die Gemeinde hat hier ein hübsches Holzhaus umgesetzt, mit Holz aus dem eigenen Wald, wie Bürgermeister Florian Zindeler in einer Ansprache bemerkte. Dafür wurden Weißtannen nach der Mondphase schon im Winter zuvor gefällt und dann zu Balken verarbeitet. Das Gebäude mit dem großen Vordach und der "Waldeule" auf dem First, nach der sich nun die Kinder benannt haben, hat seine ersten Bewährungsprobennach dem Winter bereits erfolgreich gemeistert, wurde zur Einweihung festgestellt.
Die Bauarbeiten waren vom nassen Sommer letzten Jahres geprägt gewesen, ein Kran konnte nicht aufgestellt werden, sodass das Gebäude ganz traditionell erstellt wurde. Im September fand die Einweihung auch nur im kleinsten Rahmen statt, blickte Bürgermeister Florian Zindeler zurück. Nun aber könne man diesen Waldkindergarten, der organisatorisch an den kommunalen Kindergarten als weitere Gruppe gehängt ist, vorgestellt werden. Fußend auf ein Zitat Tolstois aus schweren Zeiten „Mancher geht durch den Wald und sieht dort nichts als Brennholz", hofft Zindeler, dass durch den Waldkindergarten ein positives Feuer "ohne Brennvorgang" sich nun verbreite. Die Kinder und Eltern der "Waldeulen" jedenfalls zeigten sich Feuer und Flamme für ihr Paradies hier, das nebenher bemerkt dort größere Aufmerksamkeit der Forstbehörden erlangt habe, weil eine Lichtung hier vergrößert werden musste.
Jessica Grathwohl, Angnes Kahl und Juliane Eisendbach sind das aktuelle Team, das für September noch auf Verstärkung hofft. Denn im ersten Jahr seines Betriebs war es weniger das Wetter, als Personalmangel, weshalb es hier Einschränkungen gab. Der Waldkindergarten kann nur bei Sturmereignissen nicht genutzt werden.Weniger die Mücken als vielmehr Zecken sind eine Herausforderung für alle Beteiligten. Aber man habe inzwischen eine große Achtsamkeit erreicht, bei Kindern wie Eltern. Und man setze erfolgreich auf Kreuzkümmelöl, das den Zecken gar nicht schmeckt.
Gekostet hat der neue Waldkindergarten, rund 120.000 Euro. 80.000 Euro davon kamen durch die Landesförderung an die Gemeinde. Auch Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz war zu Einweihung gekommen, denn auch die Stadt Stockach ist gegenwärtig ja dabei, einen Waldkindergarten einzurichten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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