Jugendbeteiligung im Landkreis Konstanz
„Wir müssen raus aus der Komfortzone“

Foto: Ute Mucha

Hilzingen. Sie sollen mitreden, sich einbringen und mit ihren Ideen ihre Gemeinde für die Zukunft mitgestalten: die Kinder und Jugendlichen, die sich Ende September in Hilzingen trafen, um eine Bilanz des Modellprojektes zur Jugendbeteiligung im Landkreis Konstanz zu ziehen und sich miteinander zu vernetzen.

Veranstaltet wurde das Netzwerktreffen vom Kreisjugendamt des Landkreises in Kooperation mit der ILE e.V. und dem Kreisjugendring Konstanz e.V., begleitet von Moderator Udo Wenzl. Seit über einem Jahr wurden in mehreren Kreisgemeinden Veranstaltungen mit „Frieda, das Dialogmobil“, dem Ideenwettbewerb „Gemeinsam Schaffen“ und dem Projekt „Jugendliche und Erwachsene gemeinsam in Dialog bringen“ durchgeführt. Beteiligt waren nicht nur die Veranstalter und die Jugendlichen, sondern auch die Bürgermeister der Kommunen. Moderator Udo Wenzl hofft, dass die Begeisterung der TeilnehmerInnen weiter gegeben werde, die kreativen Anregungen, Ideen und Vorschläge auf fruchtbaren Boden fallen und dass sich die Jugendlichen für ihre Gemeinden weiter einsetzen werden. „Dialog lohnt sich“, gab Wenzl den jungen Menschen mit auf den Weg.

Ähnlich sahen es die Jugendlichen selbst, die vor das Mikrofon traten, um ihre Eindrücke zusammen zu fassen. „Wir müssen aus unserer Komfortzone raus, vom Reden zum Tun kommen – wir müssen präsent sein und zeigen, dass wir etwas verändern wollen“, forderte eine Jugendgemeinderätin aus Radolfzell.

Dies wünscht sich auch der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss für seine jungen BürgerInnen: „Ich wünsche mir noch mehr Jugendliche, die Verantwortung übernehmen, sich in das Gemeindeleben einbringen und Zeit für die Umsetzung ihrer Ziele investieren“. Gailingens Bürgermeister Dr. Thomas Auer sieht im frühen Engagement auf der kommunalen Ebene die Basis für späteres politisches Engagement und appellierte an die jungen Leute: “Redet mehr mit uns und kommt aus euch heraus“.
Darin wurde er von den Jugendlichen selbst bestätigt, die mehr Gehör finden wollen, wenn es um die Vertretung ihrer Interessen gehe. Ein großes Kompliment verteilte die Büsinger Bürgermeisterin Vera Schraner an die Nachwuchsrunde: „Ihr seid hier und heute da, um etwas zu bewegen, das finde ich toll. Mit eurer Kreativität habt ihr mich sehr inspiriert“.
Wieviel bereits bewegt wurde für die Jugendlichen in seiner Gemeinde, zeigte der Hilzinger Bürgermeister Holger Mayer auf. Es ist ein Soccerfeld am Sportplatz entstanden, ein Grillplatz am Festplatz wird noch in diesem Jahr fertiggestellt, die Jugendlichen können im Gemeinderat ihre Anliegen vorbringen und ihnen wird für ihre Vorhaben ein Budget zur Verfügung gestellt. „Es ist kein großes Wunschkonzert, sondern oft sind es kleine Dinge, die verändert werden müssen. Mich freut es, dass ihr so tatkräftig mitdiskutiert und unser Ziel unterstützt, die Jugendbeteiligung nachhaltig für die Zukunft zu gestalten“.

Für Sozialdezernent Stefan Basel ist das Thema Jugendbeteiligung kein einfaches, aber es sei mittlerweile im Landkreis angekommen und werde auf breiter Ebene unterstützt. So soll ein Konzept für die weitere Entwicklung der Kinder- und Jugendbeteiligung im Landkreis entwickelt werden. Doch ausschlaggebend für dessen Umsetzung sei auf kommunaler Ebene auch das Engagement der Verwaltungen und der politischen Akteure, so Basel. „Wir werden etwas Gutes aus all den Anregungen und Ideen machen“, versprach der Sozialdezerent und wurde von Waltraud Weber (Kreisjugendreferat) und Gabi Eckert (ILE) unterstützt, die versprachen: „Es gibt garantiert Nachfolgeveranstaltungen zur Jugendbeteiligung“ ehe sie eine „Tüte Dankeschön“ an Moderator Udo Wenzl und Gastgeber Holger Mayer verteilten.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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