Aktionstag "Schule trifft Rathaus" in Hilzingen

Wenn Schüler mit dem Bürgermeister ins Gespräch kommen

Hilzingen/Singen. Erfahren, wie denn eigentlich kommunale Verwaltung funktioniert. Das und Weiteres waren Themen beim Aktionstag "Schule trifft Rathaus", der unlängst auch im Hilzinger Rathaus Halt machte.

"Heutzutage ist es sehr wichtig, junge Leute an die Kommunalpolitik heranzuführen", erklärte Fabian Jutt, Lehrer an der Robert-Gerwig-Schule Singen auf Nachfrage des WOCHENBLATTs die Bedeutung dieser Veranstaltung, welche vom Landeszentrum für politische Bildung (LpB) ins Leben gerufen wurde. Warum nun eine Singener Schule gerade in Hilzingen zu Besuch kommt, erläuterte Jutt ebenfalls: "Normalerweise organisiert das LpB das Zusammentreffen mit den Schulen und Kommunalverwaltungen. In diesem Fall jedoch kannte ich Bürgermeister Holger Mayer bereits in meiner Funktion als Gemeinderat und habe dem LpB somit die Organisation abgenommen."

Gemeinsam mit der 10. und 11. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums der Robert-Gerwig-Schule ging es für die SchülerInnen und Schüler, die überwiegend aus Hilzingen in der Umgebung kommen, zunächst darum, sich Fragen oder Themen zu überlegen, welche sie Mayer im direkten Gespräch stellen wollten. Die SchülerInnen bewunderten die Offenheit, Menschlichkeit und Direktheit vom Hilzinger Bürgermeister und dass dieser kein Blatt vor den Mund nahm.

"Die Gesprächsthemen", so Holger Mayer, "waren thematisch sehr vielfältig gespickt." So forderte die SchülerInnenschaft seiner Auskunft zufolge unter anderem eine bessere Anbindung des ÖPNV mit Wiedereinführung einer Bahnlinie. "Hier musste ich die Schülerinnen und Schüler leider enttäuschen und ihnen mitteilen, dass dies in Hilzingen nicht mehr der Fall sein wird." Regiomaten, an denen man regionale Lebensmittel erhalten kann und die in Freiburg bereits zahlreich vorhanden sind, wurde ebenfalls angesprochen. "Diese Idee fand ich so gut, dass ich sie demnächst in den Gemeinderat einbringen werde", so Mayer. Mit der Aktivistengruppe "Letzte Generation" wurde auch ein aktuelles Thema diskutiert. So bezeichneten viele SchülerInnen laut Jutt "den Einsatz zwar gut, aber deren Art und Weise lächerlich wie fraglich".

Im Großen und Ganzen waren die SchülerInnen sehr begeistert von diesem Tag. "Sie hatten vor allem zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, dass der Bürgermeister ihnen zugehört hat und auf alles eingegangen ist, was gefragt wurde", so Jutt. Von den anwesenden MitarbeiterInnen des LpB habe er die Rückmeldung erhalten, dass dies nicht bei jedem Bürgermeister der Fall sei und man es auch schon anders erlebt habe.