Bauförderverein St. Peter und Paul zufrieden mit dem vergangenen Vereinsjahr

Wenn das Badnerlied plötzlich barock klingt

Hilzingen. Einen fulminanten Auftakt konnte der Hilzinger Barocksommer feiern, der am Sonntag mit einem Improvisationskonzert des Orgelvirtuosen Jörg Josef Schwab in seine zweite Auflage gestartet ist.
Anfangs war man skeptisch gewesen, ob die Konzertreihe ein Erfolg werden kann, erinnerte sich Wilhelm Knapp, der Vorsitzende des Baufördervereins St. Peter und Paul schon einige Tage vor dem Konzert an der Jahreshauptversammlung des Baufördervereins. Doch die erste Auflage im vergangenen Jahr konnte bereits als großer Erfolg verbucht werden. Auch in finanzieller Hinsicht. Insgesamt sind beim Barocksommer 2017 rund 4.000 Euro an Spenden zusammengekommen, berichtete Kassier Herbert Zunftmeister. Die Honorare der hochklassigen Organisten konnten allesamt durch Sponsorenverträge gedeckt werden, die direkt für drei Jahre abgeschlossen wurden. Somit war der diesjährige Barocksommer schon gesichert, und auch für nächstes Jahr stehen die Vorzeichen gut.

Der Auftakt in den Barocksommer 2018 ist jedenfalls gelungen. Bis wenige Minuten vor Konzertbeginn konnten sich die Zuhörer Melodien wünschen, über die der Freiburger Münsterorganist Jörg Josef Schwab dann in barockem Stil Improvisationen spielte. Los ging es mit einem Concerto im barocken Stil, bei dem Schwab über freie Themen improvisierte, gefolgt von drei Choralbearbeitungen aus Gotteslobliedern. hier verlieh Schwab den Melodien von »Großer Gott wir loben dich«, »Mein schönste Zier und Kleinod bist« und »Von guten Mächten« einen barocken Klang.

Eine Suite im französischen Barockstil zeigte eindrucksvoll das enorme Klangspektrum des neuen Hilzinger Instruments, das sich seit letztem Jahr im historischen Orgelgehäuse versteckt. Das führte durchaus zum ein oder anderen Gänsehautmoment beim Verhallen der majestätischen Klänge im barocken Kirchenraum.
Ungewohnte aber nicht weniger schöne Klänge entlockte Schwab der Orgel bei einer freien Meditation im Stil von Olivier Messiaen, der in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts spezielle Tonleitern entwickelt hat, die ganz eigene Klangfarben ermöglichen.

Ein Highlight war zweifellos die »Sommer-Sinfonie«, die unter anderem das Badnerlied in einer barock-verschnörkelten Version enthielt. Zum Schluss gab es für den Organisten noch Standing-Ovations und für die Zuhörer eine Zugabe. Anschließend konnten die zahlreichen Konzertbesucher den schönen Sommerabend noch bei einem Apero auf dem Kirchplatz ausklingen lassen. Ein gelungener Auftakt war der Abend nicht nur für den Barocksommer 2018, sondern auch für die teilweise neu gewählte Vorstandschaft des Baufördervereins St. Peter und Paul, die seit einer Woche im Amt ist. An der Jahreshauptversammlung des Vereins wurden die meisten Vorstandsmitglieder in ihrem jeweiligen Amt bestätigt. Nur Schriftführer Erwin Wieser und der dritte Beirat, Edmund Kessinger stellten sich nicht mehr zur Wahl. Zur neuen Schriftführerin wurde Heidi Hertrich gewählt. Sabine Grambach übt künftig das Amt der dritten Beirätin aus. Kassier Herbert Zunftmeister konnte berichten, dass der Verein mittlerweile schon insgesamt 293.000 Euro für die Renovierung der Kirche erwirtschaften konnte.

- Dominique Hahn