Publikum feiert das Baynov-Ensemble in Hilzingen
Virtuose Klavierkunst mit acht Händen

Baynov Ensemble | Foto: Vor einen sehr begeisterungsfähigen Publikum zelebrierte das Baynov-Ensemble das Abschlusskonzert der Jugendmusikschule Hegau an zwei Flügeln mit bis zu acht Händen. swb-Bild: of
  • Baynov Ensemble
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Hilzingen. Bevor das Baynov-Ensemble im August-Dietrich-Saal in Hilzingen mit seinem Konzert beginnen konnte, mussten erst noch viele Stühle nachgestellt werden, bis all die Zuhörer Platz gefunden hatten, die diesem außergewöhnlichen Anlass beiwohnen wollten.

Das Konzert sollte das Jubiläumsjahr zum 35. Geburtstag der Jugendmusikschule abschließen, dessen Bedeutung für die Region Franz Moser, der immerhin schon im 28. Jahr Vorsitzender des Trägervereins der Musikschule ist, vor den Gästen skizzierte.

Professor Tomislav Baynov, nach dem das Ensemble benannt ist, war trotz eines lädierten Daumens, den er sich in einer Autotüre eingeklemmt hatte, voll mit dabei in diesem Konzert, denn er lebt das achthändige Klavierspiel, für das es in der klassischen und neueren Literatur rund 350 Werke gibt, mit ganzer Seele, wie an diesem Vormittag zur Begeisterung des Publikums spürbar wurde.

Zusammen mit Jenia Lubenova-Keller und Sirma Velichkova, mit der Südkoreanierin Ye Ran Kim und nicht zusletzt dem Klavierlehrer der JMS westlicher Hegau, Heinrich Beise, der selbst zwei eigene höchst interessante Kompositionen mit vielen modernen Beiklängen, fast im Stil eines Simeon ten Holt, zu dieser musikalischen Matinee beisteuerte, wie eine eigene Überarbeitung wurden zur Freude des Publikums Stücke aufgeführt, die mit „Galopp“ und Walzer fast schon zu einem Tänzchen eingeladen hatten, die aber auch durch die vielen Hände die Qualität eines ganzen Orchesters erreichten. So etwa der Faust-Walzer von Gounod, oder Passagen aus Tschaikowsky‘s „Eugen Onegin“, dem „Galopp“ von Franz Liszt oder gar Gustav Holst' „Shooting Star Galop“ bis hin zu spannende Interpretationen von Popsongs, die hier eine ganz neue Qualität bekamen.

Das Publikum konnte sich angesichts der sehr beschwingten Aufführungen schon fast wie auf einem Neujahrskonzert fühlen und der Applaus wurde von Stück zu Stück stürmischer bis zur klaren Forderung nach Zugaben, die das Konzert dann mit der „Champagner Toccata“ für sechs Hände und ein Triangel krönten.
Der Abschluss des Jubiläumsjahr hat allerdings noch einen weiteren Akt, kündigten Musikschulleiterin Ulrike Brachat und Franz Moser an: am 18. März, 18.30 Uhr wird es noch einen Gottesdienst unter Beteiligung von Schülern der Musikschule geben, bei dem Dekan Matthias Zimmermann die Festpredigt halten wird.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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