Aushubarbeiten in Hilzingens Ortsmitte werden teurer als erwartet
Tiefer in die Tasche greifen

Ortsmitte Hilzingen Aushubarbeiten | Foto: Bei den Aushubarbeiten auf dem Hilzinger Dorfplatz fanden die Arbeiter sehr inhomogenes und teilweise kontaminiertes Material vor.swb-Bild: rab
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Hilzingen. Das Wort »erschöpfend« kann in Zusammenhang mit den langwierigen und ausgiebigen Diskussionen um die Sanierung der Hilzinger Ortsmitte durchaus auch wortwörtlich verstanden werden. Und ein ende ist immer noch nicht in Sicht: Auch in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt wurde sehr emotional über das Thema debattiert. Grund war, dass Rüdiger Penkwitt vom Büro »faktorgruen«, das die Planungen für die Ortsmitte durchführt, eine schlechte Nachricht überbringen musste: Für die Aushubarbeiten auf dem Dorfplatz, die sich schwieriger gestaltet hatten als erwartet, muss die Gemeinde wesentlich mehr berappen muss als bisher angenommen.

Dies liege zum größten Teil daran, dass sich der Baugrund als sehr inhomogen herausgestellt habe und die Arbeiter auf Verunreinigungen – etwa Mineröl - gestoßen seien, informierte der Landschaftsarchitekt. »Wir haben sehr viel mehr Erde bewegen müssen als gedacht – und das schlägt sich natürlich auch in den Kosten nieder«, verdeutlichte Bürgermeister Rupert Metzler. Insgesamt seien so Mehrkosten in Höhe von 57.000 Euro entstanden. Doch da Penkwitt weiß, dass den Hilzingern das Wort »teurer« gar nicht teuer ist, »servierte« er gleich im Anschluss an die schlechte die gute Nachricht: Um die Mehrkosten wieder zu senken, habe sich »faktorgruen« intensiv Gedanken gemacht, wo noch Einsparungen möglich sind – und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass durch den Verzicht auf einige gestaltende Elemente die zusätzlichen Ausgaben von 57.000 Euro auf rund 39.000 reduziert werden könnten. Unter anderem könne auf ein geplantes Lichtband verzichtet, Moränenschotter statt Bruchkalk verlegt und die Höhe der Holzauflagen bei den Sitzbänken von 40 auf 30 Zentimeter verringert werden.

Doch für einige Räte hatte die vermeintlich frohe Botschaft auch einen etwas bitteren Beigeschmack. »Jetzt zaubern Sie hier solche Sachen aus dem Ärmel, von denen es heißt, da können wir einsparen. Das wundert mich schon ein bisschen. Schließlich haben wir uns genau darüber hier wirklich den Kopf zerbrochen«, verlieh Heinrich Mohr von der FDP seinem Ärger Ausdruck – und damals sei kommuniziert worden, dass keine weiteren Einsparungen mehr möglich seien. Darüber hinaus entrüsteten ihn die Mehrkosten für den Aushub, zumal Voruntersuchungen durchgeführt worden seien: »Wofür haben wir denn euch Burschen? Normalerweise müssten Sie das zahlen!«, machte er sich empört Luft. Eine eventuelle Nachlässigkeit wies Penkwitt jedoch weit von sich: Das Büro habe vor dem Start der Bauarbeiten sechs Bohrungen machen lassen. In diesen Proben seien keinerlei Verunreinigungen zu finden gewesen.

Und auch Bauamtsleiter Günter Feucht unterstrich, dass nicht vorherzusehen war, dass der Baugrund dermaßen »inhomogen« sei. Mit seinem Vorschlag, zusätzlich zu einer geringeren Sitzhöhe gleich auch weniger Sitzbänke zu installieren, stieß Alfons Zipperer von der CDU bei Metzler auf Granit: »Der Platz soll ja belebt werden! Das soll doch genau das Alleinstellungsmerkmal werden«, betonte der Rathauschef. Über 50 Jahre habe man in der Ortsmitte nichts gemacht - »und das sieht man auch«. Deshalb »müssen wir die Chance, die das Landessanierungsprogramm uns bietet, nutzen«, appellierte er noch einmal an die Räte, die dann auch mehrheitlich für die geänderte Planung stimmten.

- Nicole Rabanser

Autor:

Redaktion aus Singen

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