Wichtige Schritte im Sanierungsprozess der Hilzinger Ortsmitte
Nägel mit Köpfen gemacht

Hilzingen Ortskernsanierung | Foto: Das Hilzinger Rathaus soll ab dem nächsten Jahr umfassend saniert werden. swb-Bild: mu
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Hilzingen. Jetzt werden endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden: Die Ortskernsanierung nimmt Fahrt auf und das historische Rathaus soll in den kommenden drei Jahren umfassend renoviert werden. Die Kosten für Letzteres sind mit rund 1,2 Millionen Euro beziffert, von denen die Hälfte bezuschusst wird. Besondere Dringlichkeit bei der Gesamtsanierung in dem denkmalgeschützten Rathaus haben der Brandschutz, auf dessen Mängelbeseitigung bereits seit Jahren hingewiesen wurde, sowie der barrierefreie Zugang zu den Ämtern.

Beides steht im Zusammenhang und soll über einen neuen, behindertengerechten Aufzug im Inneren des Gebäudes erreicht werden. Ergänzt wird dieser durch eine filigrane Außentreppe an der östlichen Fassade als zweiter Flucht- und Rettungsweg. Diese Variante wurde vom Gemeinderat und beim Bürgerworkshops Anfang Oktober einem Außenaufzug einhellig vorgezogen. Zum einen sei dies wesentlich kostengünstiger und zum anderen das historische Gesamtbild des Bauwerks, erläuterte Bürgermeister Holger Mayer.

Architekt und Planer Rainer Wezstein aus Tengen wird die jüngsten Beschlüsse in seine weiteren Planungen einfließen lassen; er hatte bereits vor zwei Jahren eine Variante mit Außenaufzug an der Ostseite aufgezeigt, die damals aber nicht weiter verfolgt wurde.

Weiterer Handlungsbedarf besteht bei der Sanierung des Archivs im Untergeschoss. Dort soll die Feuchtigkeitsbelastung mit Hilfe einer Lüftungsanlage und der Abdichtung der Außenfassade verringert werden (Kosten rund 100.000 Euro). Der größte Brocken des Vorhabens ist die Sanierung der Toiletten mit dem Einbau eines behindertengerechten WCs für veranschlagte 470.000 Euro. Zusätzlich soll das Dachgeschoss für 150.000 Euro ausgebaut, rauchdichte Glasabschlüsse in den Fluren für den Brandschutz angebracht (80.000 Euro) sowie der Flurbereich hinter dem Bürgerbüro aufgefrischt werden (100.000 Euro). »Das ist eine tolle Gesamtlösung für die Sanierung unseres Rathauses, die im Gremium effizient und zielführend gefunden wurde«, freut sich Bürgermeister Mayer über die konstruktiven Entscheidungen.

Im Rahmen der Ortskernsanierung waren noch weitere Punkte zu klären, dabei flossen auch die Ergebnisse des Bürgerworkshops mit ein. So wird die umstrittene Schlossmauer ohne weitere Öffnungen bleiben, was auch den Vorstellungen des Denkmalamtes entspricht. Der Gehweg soll entgegen des Vorschlags der Verwaltung nicht in den Schlosspark verlegt werden, sondern in seinem bisherigen Verlauf bleiben und die weitere Sanierung der Hauptstraße soll sich an dem bereits abgeschlossenen Abschnitt orientieren, allerdings gesäumt von heimischen Baumarten statt bisher der Amberbäume. Die Ausschreibungen dafür wurden auf der gestrigen Sitzung des Gemeinderats auf den Weg gebracht.

Zudem sind elf weitere Pflanzentröge für den Dorfplatz bestellt, die voraussichtlich bis Dezember geliefert werden, denn die bisherigen Gefäße verschönern nun den frisch sanierten Zwinghofplatz.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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