Kita St. Elisabeth
"Ja" zum Neubau bei der CSH, „Nein“ zum Familienzentrum
Hilzingen. In der Gemeinderatssitzung am 15. Oktober wurde über einen Standort für den „neuen“ Kindergarten St. Elisabeth entschieden.
Notwendig wird ein Neubau, weil die Instandhaltung des Gebäudes im Sankt-Josefs-Weg jedes Jahr Tribut im Haushalt der Gemeinde fordert. Eine neue Kita könne nicht kurzfristig in ein bis zwei Jahren fertiggestellt werden, erläuterte Bürgermeister Holger Mayer. Daher werde auch weiter Geld in das Bestandsgebäude fließen. Insgesamt 3,6 Millionen Euro sind dann für den Neubau in den Haushalten von 2026 bis 2028 angesetzt. Allerdings ergänzte Mayer: „Die Zahlen sind als äußerst vage zu verstehen.“ Ohne eine konkrete Planung sei es schwer, hier verlässliche Aussagen zu machen.
Während die Entscheidung erst am 15. Oktober gefällt wurde, war über einen Standort für den Neubau bereits bei einer Gemeinderatssitzung im November 2023 diskutiert worden. Schon damals galt eine Fläche nahe der Christlichen Schule im Hegau (CSH) als Favorit, denn insbesondere durch den bei einer Kita erwarteten Hol- und Bringverkehr wären bei der Alternative in der Klostergasse Probleme zu erwarten.
Mehrgenerationen-Quartier
Bei der CSH stehen zwei nebeneinander gelegene Grundstücke zur Verfügung, eines davon ist in Besitz der Gemeinde, eines in Besitz der Kirche. Da in der Nähe außerdem ein Projekt im Bereich Pflege geplant sei, biete der Standort die Möglichkeit ein Quartier zu gestalten, in dem sich mehrere Generationen begegnen können, so Bürgermeister Mayer. Welches der beiden Grundstücke es nun genau wird, hänge dann vom Bauträger ab, über den noch nicht entschieden wurde.
Gemeinderat Sebastian Harder sprach sich anschließend jedoch gegen den bevorzugten Standort aus und brachte das vor dem noch jungen Rat vor: „Ich sehe darin einen historischen Fehler.“ Bürgermeister Holger Mayer hielt dagegen: „Wir können nach der Kommunalwahl nicht jedes Thema wiederbeleben.“ In der anschließenden Abstimmung wurde der Standort bei der CSH mit einer Gegenstimme angenommen.
Gleich im Anschluss wurde beraten, ob an den Kita-Neubau auch ein Familienzentrum angeschlossen werden soll. Der Fachberater der Caritas, Bernd Pantenburg, stellte die Vorzüge der Kombination beider Einrichtungen vor: Dort wo die Kinder in die Kita gehen, könnten dann ihre Familien Beratungsangebote nutzen. Würde beides zeitlich parallel angeboten, bräuchte es allerdings getrennte Räume dafür. Weiter betonte Pantenburg, dass „zunehmend viele Familien einen Unterstützungsbedarf im Bereich Erziehung und Bildung ihrer Kinder haben“.
Keine weiteren Freiwilligkeitsleistungen durch die Gemeinde
In der Aussprache unterstützten die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte den Gedanken, nicht jedoch zusätzliche Ausgaben der Gemeinde. „Es ist keine Pflichtaufgabe der Gemeinde und wir haben dazu nicht das Geld“, so Rätin Barbara Kissmehl. Allerdings konnten sich einige Mitgliederinnen und Mitglieder des Gremiums einen Anbau mit einem Familienzentrum vorstellen. Bernd Pantenburg brachte ein, dass sich die Kita selbst so planen lasse, dass die Nutzung als Familienzentrum ohne Mehrkosten möglich ist. Für Bürgermeister Holger Mayer ist das vorstellbar. Zusätzliche Kosten für das Familienzentrum schloss er jedoch aus.
Der Gemeinderat entschied abschließend einstimmig, vorerst kein Familienzentrum zu planen.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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