Dorfplatz mit umstrittener Ausstattung/ Nächste Woche werden Bäume gefällt

Im Sauseschritt entschieden

Hilzingen. Die Zeit drängt, denn der neue Dorfplatz in Hilzingens Mitte soll bis zur Kirchweih in diesem Jahr in neuem Glanz erstrahlen. Doch die Eile, mit der Bürgermeister Rupert Metzler das Projekt »Ortskernsanierung« vorantreibt, stieß manchem Gemeinderat auf der jüngsten Sitzung bitter auf und spiegelte sich auch in den Abstimmungen wider.
»Warum sind wir hier, wenn die Ausschreibungen doch schon laufen?«, fragte SPD-Rätin Andrea Baumann sichtlich irritiert, als die Sitzmöblierung und die Spielgeräte für den neuen Dorfplatz beschlossen werden sollten. »Das ist ärgerlich und voreilig«, bestärkte auch CDU-Rat Olaf Fuchs, schließlich sei es Sache des Gemeinderats über diese Anschaffungen zu entscheiden. Bürgermeister Rupert Metzler versuchte zu beschwichtigen: »Bei dieser Vergabe besteht noch Spielraum«, versicherte er.
Vorgestellt wurden dann von Rüdiger Penkwitt vom Fachbüro faktorgrün drei Varianten für Bänke aus Holz und einfache Spielgeräte aus Metall, die allerdings auf wenig Gegenliebe im Gremium stießen. »Die haben aber wenig Charme«, bemängelte FDP-Rat Sigmar Schnutenhaus. Auch sein CDU-Kollege Fuchs hoffte eigentlich auf eine Platzbelebung durch spielende Kinder und ihre Eltern.
Doch die eigentliche Vorgabe für die Ortskernsanierung sieht auf dem neuen Dorfplatz vor der Schule keinen Spielplatz vor, sondern eher einen multifunktionellen Platz, der auch bei größeren Veranstaltungen wie der Kirchweih oder der Fasnacht genutzt werden kann. »Behalten Sie das Gesamtbild im Blick«, appellierte Bürgermeister Metzler an die Räte und drängte auf eine Entscheidung, obwohl sich einige damit schwer taten.
Doch eine weitere Runde mit Diskussionen liege nicht drin, so Metzler, »denn ich will kein Jahr verlieren«. Die Abstimmung fiel entsprechend durchwachsen aus: Mit zwölf zu vier Stimmen bei einer Enthaltung wurden schließlich zwölf flexible Sitzelemente mit Arm- und Rückenlehnen sowie eine lange Bank aus Douglasienholz für rund 45.000 Euro beschlossen, für die allerdings noch solidere Holzalternativen nachgereicht werden, die allerdings teurer wären. Denn die Standdauer für die Douglasienbänke liegt zwischen fünf und zehn Jahren, dann müssten die Holzteile ersetzt werden. Noch knapper war die Abstimmung bei den Spielgeräten: Bei neun »Jas«, sieben »Neins« und zwei Enthaltungen wurden die Drehteller, Stehkreisel und Balancierstangen beschlossen. Dazu sind sechs Beleuchtungsstehlen auf dem Dorfplatz vorgesehen, eine Internetversorgung, elektrische Anschlüsse, die Vorrichtung für den Narrenbaum sowie eine E-Bike-Station und eine Boulefläche.
Der Startschuss für die Neugestaltung der Dorfmitte fällt in der kommenden Woche, wenn die sechs Bäume auf dem Parkplatz vor der Schule gefällt werden. Eine Versetzung der Bäume hätte sich nicht gelohnt, betonte Bürgermeister Metzler, aber eine Neuanpflanzung ist im Plan für den Dorfplatz vorgesehen.