Machtübernahme der Narren in Riedheim
»Gschwätzt wörd viel!«

Entmachtung Riedheim | Foto: Bürgermeister-Flüchtling Rupert Metzler wurde gleich zweimal entmachtet. swb-Bild: Narrenzunft
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Riedheim. »Gschwätzt wörd viel!« war das Motto der Riedheimer Narren und das stellten sie am Schmutzigen Dunschtig unter Beweis. Bereits am frühen Morgen ging es hoch her. Die als Bergarbeiter verkleideten Castellaner waren bereits ab 6 Uhr im Dorf unterwegs, um mit Trommeln und Fanfaren die Schlafenden zu wecken. Nach dem Frühstück auf der Empore zogen diese dann gemeinsam mit den Struelis weiter zum Rathaus.

Zur großen Überraschung der anwesenden Narrenschar musste nicht nur der anwesende Ortschaftsrat entmachtet werden. Auch Bürgermeister Rupert Metzler war anwesend. Gerüchten zufolge sei er durch einen geheimen Tunnel, den die Kumpels vom Fanfarenzug Castellaner gegraben hatten, nach Riedheim geflüchtet und habe Asyl beantragt, um sich vor dem Fasnachtstrauerspiel in Hilzingen zu retten und sich von seinem Amt befreien zu lassen. Die Machtübernahme selber wurde wieder meisterhaft von den Struelis Claudia Mbianda und Anette Gruber geleitet.

Von Containersiedlungen am Sportplatz zur Flüchtlingsunterbringung bis zur jetzt anstehenden Kommunalwahl wurde das allgemeine Gschwätz um das Dorfgeschehen reflektiert. Dabei wurde auch manch eine Bauplanung, wie die schrumpfende Distanz zwischen Hilzingen und Riedheim, kritisch beäugt. Natürlich fiel auch allen auf, dass die Kirchturmuhr, die rund ein Jahr stillstand, zwei Tage vor der Fasnet mit Hochdruck repariert wurde. Vehement wehrten sich die Narren gegen den Plan, den Standort des Narrebomlochs vor dem Rathaus an die Halle zu verlegen. Notfalls würden die Narren sich ans Loch ketten, um die Verlegung vor die Halle zu verhindern!

Natürlich wurden die anwesenden Politiker für das vergangene Jahr zur Verantwortung gezogen und gerecht bestraft. Mit von Pflastern verschlossenen Mündern hofft man, sich wenigstens über die Fasnachtstage, von dem vielen Geschwätz zu befreien. Nach der Übergabe des Rathausschlüssels ging es gemeinsam mit der gesamten Narrenprozession zu Schule und Kindergarten, wo die Kinder schon auf ihre Befreiung warteten.

Bürgermeister-Flüchtling Metzler wurde später dann doch auch noch in Hilzingen entmachtet. Gerüchten zufolge konnte er seine Schnorre trotz Pflaster nicht halten und wurde von den Riedheimer Narren deswegen umgehend nach Hilzingen abgeschoben.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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