Gemeinde Hilzingen hat zu wenig freie Kindergartenplätze
»Endlich zu Potte kommen«
Hilzingen. Das Problem brennt den Gemeinderäten mittlerweile unter den Nägeln - doch eine einfache Lösung scheint nicht in Sicht: In Hilzingen fehlen für die nächsten Jahre etliche Kindergartenplätze. Doch wie und wo soll Raum für die Kleinen geschaffen werden? Die Bestandsgebäude platzen aus allen Nähten, Neubauten dauern, mögliche Ausweichräume sind belegt und Alternativen müssen noch untersucht werden.
»Wir haben ein akutes Problem mit Kindergartenplätzen und müssen endlich zu Potte kommen«, forderte FW-Rat Ralf Oßwald. Sein Ratskollege Andreas Wieser von der FDP kritisierte angesichts der angespannten Situation die Vorlage der Verwaltung mit den Worten: »Das ist Wischi-Waschi, wir brauchen etwas Greifbares, das die Vor- und Nachteile der verschiedenen Standorte und Varianten klar aufzeigt, damit wir abwägen können«.
Die Lage in Hilzingen und den Ortsteilen Weiterdingen, Binningen und Riedheim ist verzwickt. So entschied sich der Gemeinderat nach einer sehr übersichtlichen Vorlage von Architekt Martin Frei über die verschiedenen Standorte für einen Kindergarten-Neubau in Weiterdingen einstimmig für die bisherige Lage in der Kirchstraße.
Doch die Kosten von 3,4 Millionen Euro für einen zweizügigen Kindergarten scheinen einigen Ratsmitgliedern zu hoch. Zumal ja noch weitere »Baustellen« in der Gemeinde offen sind. »Wir können nicht überall so viel Geld für Kindergärten ausgeben«, mahnte Alfons Zipperer von der CDU. Allerdings terminierte Architekt Frei einen realistischen Baubeginn erst auf 2020. Die Planungsphase schätzt er auf ein Jahr, bis die Genehmigungen vorliegen rechnet er weitere drei Monate, hinzu kommt noch die Zeit für Werkpläne und Ausschreibungen.
Parallel zu diesem Vorhaben herrscht massive Platznot im Kindergarten St. Elisabeth in Hilzingen, der zudem sanierungsbedürftig ist. In Binningen und Riedheim fehlen ab März/September nächsten Jahres ebenfalls Räume. In letzterem auch für eine Grundschulklasse. Ein möglicher Raum im Binninger Kindergarten wird von den Vereinen seit Jahren zu Probezwecken genutzt und auch in Riedheim möchte die Bücherei ihren Platz im Kiga nicht räumen. Alternativ schlug Josef Hiestand vom Musikverein Binningen das Schulhaus vor, das zwei leere Klassenzimmer, eine Küche und eine Turnhalle für die Kleinen zu bieten hätte.
Angesichts der komplizierten Sachlage entschied Bürgermeisterstellvertreter Schneble schließlich mit Zustimmung des Rates, dass die Sache »nicht entscheidungsreif« sei und vorerst vertagt wird. Weiter wurde die Verwaltung beauftragt, die Nutzung des Binninger Schulhauses sowie Container- oder Anbaulösungen bis Januar nächsten Jahres zu untersuchen.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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