Barocksymposium am 8. Juli
"Ein Höhepunkt Süddeutscher Barockbaukunst"

Andreas Wieser mit seinem Buch "Zur geistlichen Wend", welches er im Rahmen eines Barocksymposiums am 8. Juli in der St. Peter und Paul Kirche Hilzingen vorstellen wird.  | Foto: Andreas Wieser
  • Andreas Wieser mit seinem Buch "Zur geistlichen Wend", welches er im Rahmen eines Barocksymposiums am 8. Juli in der St. Peter und Paul Kirche Hilzingen vorstellen wird.
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Hilzingen. Kirchen erwecken bei vielen Menschen Inspiration als auch Faszination zugleich. So auch bei Andreas Wieser, welcher sich in den letzten 16 Jahren intensiv mit der Hilzinger St. Peter und Paul-Kirche auseinandergesetzt hat. Es ist ein Buch aus dieser Faszination entstanden, das am Samstag, 8. Juli, von 14 bis 18 Uhr in einem Symposium vorgestellt werden soll.

Die Passion für diese besondere Kirche begann für Andreas Wieser bereits sehr früh, so erinnere er sich vor allem gerne an seine erste Kommunion zurück: „Zu dieser Zeit war ich mit der Kirche am engsten in Verbindung, da auch das Erlebnis am intensivsten war.“ Er selbst findet viele Besonderheiten an ihr, so habe sie einen für unsere heutige Sichtweise klaren symmetrischen Baueindruck. „Wenn man das schematische Denken und den Minimalismus berücksichtigt, passt sie sehr gut in unsere Gefühlswelt hinein.“ Sie sei weder übertrieben noch kitschig, sondern klar strukturiert und aufgrund dessen sehr beeindruckend. Allgemein habe man im Barock Gebäude hinstellt, welche „bunt-schreiend und hoch glänzend“ waren sowie eigentlich gar nichts mit der eigentlichen Lebenswelt der damaligen Menschen, die ärmlich in ihren Hütten vor sich hin gehaust haben, zu tun. Aus seinem Berufsfeld als Architekt heraus begeistert Wieser, dass „damals so gedacht wurde, wie es ein heutiger Architekt tun würde.“ So wurden alle statischen Überlegungen mit einbezogen und der Kirche dadurch ein Gliederungssystem gegeben, welches man auch heutzutage in einem strukturellen Bau anwenden würde.

Kombination aus Architektur und Kunst

„Mich fasziniert vor allem die Kombination aus Architektur und Kunst, was man heute eigentlich gar nicht mehr hat“, schwärmt er. Teile der Ausstattung wie die Orgel oder Kanzel sind für ihn der „Höhepunkt Süddeutscher Barockbaukunst.“ Auch durch 35 Jahre lange Tätigkeit als Organist hat Wieser eine enge Verbindung zur St. Peter und Paul Kirche, so kaufte er sich damals, als sein Vater das Musikhaus Assfalg in Singen umbaute, dort seine erste eigene E-Orgel. Im weiteren Verlauf stellte er sich bei Erich Georg Gagesch auf die ausgeschriebene Stelle des Hilzinger Organisten vor. „Das alles hat mir so sehr Spaß gemacht, dass ich im Jahr 1986 dort mit dem Orgelspielen begonnen habe“, erinnert er sich. Bereits ein Jahr später durfte er seinen ersten Gottesdienst spielen. „Für mich ist es einer der flexibelsten Instrumente, die man alleine bedienen kann.“

"Zur geistlichen Wend"

Über die Faszination sowie die Geschichte der berühmten Hilzinger Pfarrkirche schrieb Wieser in Zusammenarbeit mit zahlreichen Historikern und Experten mit „Zur geistlichen Wend – die Barockkirche St. Peter und Paul in Hilzingen“ ein Buch, welches im Rahmen eines Barocksymposiums am 8. Juli in der Pfarrkirche vorgestellt wird.

„Es ist ein Werk, welches der Allgemeinheit mein recherchiertes Wissen weitergeben und dieser auch die Fragen überlassen soll, welche weiterhin offenbleiben.“ Neben den zahlreichen, am Kirchenbau beteiligten Künstlern von Benedict Gambs bis hin zu Johann Jacob Hofner behandelt Wieser darin auch die Ausstattung und die Geschichte der Kirche. So begann der Bau dieser im Jahre 1745 und endete 1751. Warum im Jahr 1750 ein Baustopp eingelegt wurde, wisse man dem Hilzinger Architekten zufolge nicht genau: „Es gibt die Vermutung, dass der neue Abt die Basilika Birnau gesehen hat und mit der bisherigen Leistung nicht zufrieden war.“ Des Weiteren legte Wieser großen Wert auf die Vorgängerkirchen im Ort, sowie Theorien zur Grundstruktur der Gemeinde Hilzingen zu dieser.
Bei der Konzeption des Symposiums selbst war es ihm wichtig, einen Vortrag zu machen, den sowohl den Laien, als auch den Fachmann oder die Fachfrau nicht langweilt und Aspekte aufdeckt, mit denen man nicht rechnet. „Ich werde darstellen, wer die einzelnen Protagonisten oder Figuren in den Deckengemälden sind sowie lebendig die Entstehung des Gebäudes zeigen und auch die Persönlichkeiten dahinter beleuchten.“

Informationen zur Anmeldung und dem Barocksymposium selbst gibt es online unter www.barockforschung.de.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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