Ausstellung von Gero Hellmuth in Hilzingen
Die Not der Kinderseelen
Hilzingen. Für Kunstliebhaber ist sie ein absoluter Höhepunkt im Jahreskalender: Die Kunstausstellung, die der Förderkreis Kunst und Kultur Hilzingen anlässlich der Kirchweih jedes Jahr organisiert. Dieses Jahr können Kunstinteressierte dabei von Sonntag, 15. Oktober, bis Sonntag, 22. Oktober, im August-Dietrich-Saal Werke von Gero Hellmuth bewundern. Der bekannte und überregional geschätzte Maler und Künstler Hellmuth, der seit 1971 in Singen lebt und arbeitet, wurde 1940 in Neustrelitz geboren und machte sein Abitur in Stuttgart. Nach seinem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe (1965–69), dem Studium der Kunstwissenschaft und Philosophie in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart zog es Hellmuth in die Hohentwielstadt. In der Ausstellung des Förderkreises Kunst und Kultur fokussiert Hellmuth das aktuelle Flüchtlingsproblem und stellt das Schicksal der betroffenen Kinder in den Mittelpunkt.
»Seit der unerwartet starken Zuwanderung von Flüchtlingen aus den Kriegs- und Krisengebieten, besonders aus Afrika und dem Nahen Osten, nach Europa, tritt das aktuelle Flüchtlingsproblem immer deutlicher in unser Bewusstsein. Der Ruf nach möglichen Lösungen wird immer lauter. Kaum einer von uns kann und darf sich dieser scheinbar immer bedrohlicher werdenden Situation entziehen«, heißt es in einer Mitteilung des Förderkreises. Der Singener Künstler Gero Hellmuth stelle sich dieser Problematik mit seinen Mitteln der Kunst, der Malerei. Seit 2015 entstehe ein Bilder-Zyklus mit dem Titel »Schrei der Kriegskinder«, der durch das aktuelle Weltgeschehen immer wieder Erweiterung erfahre.
Der Zyklus spiegele die tiefe Not der Kinderseelen und versuche bei allem Leid, dennoch jenen Funken der Hoffnung zu bewahren, aus dem eine bessere Zukunft erwachsen könne.Gero Hellmuth erlebte als Kriegskind nach dem 2. Weltkrieg die Flucht vor der heranrückenden Roten Armee und weiß um das Elend der Flüchtlingskinder, schreibt der Förderkreis in seiner Ankündigung zur Ausstellung weiter. »Nie wieder Krieg!« – diesen Ruf der Erwachsenen habe der Künstler als Kind immer wieder gehört. Vor diesem Hintergrund habe er 2003 mit dem israelischen Komponisten Joseph Dorfman in Berlin und Singen das deutsch-jüdische Projekt »…dass sie leben« aus Tel Aviv realisiert sowie 2015 das deutsch-polnische Projekt »…dass man mit ihnen redet« mit dem Komponisten Michał Dobrzyński aus Polen. Dieses Projekt wurde 2017 in Saarbrücken fortgesetzt. Im Frühjahr 2018 werde es in Polen (Philharmonie Stettin) und Berlin (St. Matthäus-Stiftung) seine Wiederaufnahme erfahren.redaktion@wochenblatt.net
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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