Hilzingen vertagt Vorbereitung einer Stellungnahme zum Kiesabbau im Dellenhau auf den 2. Mai
Dicke Luft im Ratssaal

Dellenhau Hilzingen | Foto: Proppenvoll war der Hilzinger Ratssaal bei der Diskussion zum Kiesabbau im Gewann Dellenhau.swb-Bild: rab
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Hilzingen. Schon im Flur vor dem großen Ratssaal in Hilzingen wurde deutlich: Das wird eine außergewöhnliche Sitzung. Stimmengewirr drang von drinnen nach draußen, und Besucher mit Stühlen in der Hand versuchten, noch irgendwo ein freies Plätzchen im Raum zu ergattern. Proppenvoll war es im Saal, und nicht nur deshalb herrschte dort dicke Luft. Denn auf der Tagesordnung stand ein Thema, das ordentlich Zündstoff beinhaltete: Der Kiesabbau im Gewann Dellenhau. In der Sitzung wollte die Gemeinde Hilzingen ihre Stellungnahme über den geplanten Rohstoffabbau durch die Firma Birkenbühl vorbereiten. Dazu hatte Bürgermeister Rupert Metzler einige wichtige Entscheidungsträger eingeladen: Neben Karl Heinz Hoffmann vom Regionalverband Hochrhein Bodensee auch einen Vertreter von Forst BW und der Geschäftsführer von Birkenbühl, Andreas Drewing. Besonderes Augenmerk legte Metzler dabei auf den Mitarbeiter von Forst BW, Peter Kremmler – er sollte Stellung nehmen zum ausgehandelten Pachtvertrag mit Birkenbühl.

Doch der Rathauschef wurde enttäuscht: Kremmler sagte erst zu, rief dann jedoch Dienstagmorgen im Rathaus an und sagte sein Kommen für den Abend aus Krankheitsgründen ab. Seinem Ärger darüber machte Metzler in der Sitzung Luft: „Es stinkt mir maßlos, dass Forst BW nicht da ist“. Wie aufgebracht die Bürger über einen möglichen Kiesabbau im Dellenhau sind, bekam dann Karl Heinz Hoffmann zu spüren: Fast zwei Stunden stand er im Kreuzfeuer der Kritik. Argumente und Gegenargumente flogen hin und her, und die Quintessenz war: Der eine versteht den anderen einfach nicht. „Aus regionalplanerischer Sicht ist die Inanspruchnahme okay, denn sie ist Teil der Planung“, erklärte Hoffmann. Der Regionalverband sei nicht der böse Bube in diesem Spiel, versuchte er zu verdeutlichen: Die Grundlagen dafür seien vor Jahren im Planungsausschuss des Regionalverbandes gefällt worden. Und was auf der Fläche passiere, könne nur der Besitzer regeln, in diesem Falle Forst BW. Was die Besucher im Saal von diesen Bestimmungen und Erklärungen hielten, war nicht zu überhören: Immer wieder gab es lautstarke, wütende Zwischenbemerkungen und Bravo-Rufe für kritische Stimmen aus dem Rat. Zu einer Abstimmung über die Stellungnahme kam es letztendlich jedoch nicht: Bürgermeister Rupert Metzler regte an, Peter Kremmler von Forst BW in die Sitzung am 2. Mai einzuladen, um nach dessen Erklärung dann eine umfassende Stellungnahme auf den Weg zu bringen – was die Mehrheit der Räte begrüßte.

- Nicole Rabanser

Autor:

Redaktion aus Singen

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