Doppeldecker-Treffen in Binningen
Der Himmel voller Kiebitze
Binningen. Über 30 »Kiebitze« kamen am letzten Wochenende auf dem Flugfeld der Segelflugfreunde Binningen zusammen und sorgten am Samstagnachmittag dafür, dass sehr viele Menschen im Hegau und am Untersee in den Himmel blickten. Denn der Höhepunkt des ersten Kiebitztreffens im Hegau überhaupt war ein gemeinsamer Rundflug über den Unter- und Überlinger See mit den ultraleichten Doppeldeckern (auf der Facebookseite des WOCHENBLATT gibt es ein Video dazu). In Fünfergruppen ging es an den Start, rund 200 Meter Startpiste reichen bereits zum Abheben der etwa 450 Kilogramm schweren Flugzeuge aus, die in der Luft selbst auch eher ein gemütliches Tempo einlegen.
Die »Kiebitze« sind ganz besondere Flugzeuge, denn kaufen kann man nur den Bauplan vom Erfinder Michael Platzer (er war sogar selbst in Binningen dabei) für eine Lizenzgebühr. Und dann ist Selbstbau angesagt. Und der ist nur was für ausgewiesene Techniker oder Tüftler. Die Teile für das Flugzeug gibt es nicht gerade von der Stange, einige davon müssen tatsächlich selbst gefertigt oder bearbeitet werden.
Rund 3.000 Arbeitsstunden braucht es dafür, war jetzt am Wochenende zu erfahren, mindestens. Johannes Tröndle von der Binninger Segelfluggruppe, brauchte für seinen vor zwei Jahren getauften Doppeldecker sogar fast 6.000 Stunden, wie er damals zur Taufe sagte. Dafür ist jeder Kiebitz der Stolz seines Piloten. Und weil es in Binningen nun eben einen Kiebitz gibt und ein zweiter auch schon im Bau ist, wurde die im ganzen deutschsprachigen Raum verteilte Gemeinschaft auf das Hegauer-Flieger-Kleinod aufmerksam. Die Piloten kamen bis aus der Gegend um Hamburg hergeflogen, mit maximal 150 Stundenkilometern. Zum Teil übernachteten sie im Zelt neben ihren Flugzeugen, zum Teil im Gästehaus der Segelflugfreunde, und einige waren gleich zum Urlaub hier an die Schweizer Grenze gekommen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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