Vorstellung der Planung Hauptstraße Ost von »Sonne« bis Randenbahnstraße zur Ableitung des Oberflächenwassers
Dem Regen entgegenwirken

Planung Hauptstraße Ost von »Sonne« bis Randenbahnstraße zur Ableitung des Oberflächenwassers | Foto: Symbolbild
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Hilzingen. Im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Burkhard Raff vom Ingenieurbüro Raff in Gottmadingen seine Planung für die Hauptstraße Ost von der »Sonne« bis zur Randenbahnstraße in Hilzingen zum Thema der Ableitung des Oberflächenwassers vor.

»Es gibt grundsätzliche Regen, wonach Kanalisationen zu bemessen sind und dementsprechend wurde auch der Auslastungsplan gemacht«, erläutert Raff gleich zu Beginn. Dieser grundsätzliche Regen entspreche einem zweijährigen Bemessungsregen. Mit Bemessungsregen ist ein zweijähriger Regen gemeint, was in der Stunde 23 Milimeter Regen entspricht, erläutert Raff auf Nachfrage von Tilo Herbster (SPD/UL). Man habe bei einer Überprüfung gesehen, dass das Kanalnetz sehr gut ausgelastet ist, zum Teil aber eben auch überlastet, weil dieser Durchschnittswert in den letzten Jahren deutlich überschritten wurde.

»Die Rückstauproblematik tauchte in der Regel bei Regen auf, die deutlich über diesen Bemessungsregen lagen, insbesondere bei Starkregen. Für die Gemeinde ist es wichtig zu wissen, dass es bei einer Kanalisation durchaus Überstau und Rückstau bis zur Unterkante Straßenoberfläche geben darf. Das ist der sogenannte Rückstauhorizont wogegen sich Hauseigentümer jedoch selber schützen müssen«, erklärt der Ingenieur. Eines der Häuser in der Hauptstraße etwa sei nicht gegen Rückstau gesichert gewesen, sodass bei Starkregen der Kanal voll und der Regen bis in den Schacht gelaufen ist, sodass sich dann der Keller gefüllt habe, berichtet Raff.

Die Dimensionierung über den Bemessungsregen, also wenn dieser unwahrscheinlich groß falle, führe im Prinzip zu sehr großen Rohrdimensionen, sodass man wiederum ganz andere Probleme habe, wie Ablagerungen oder chemische Reaktionen, die beispielsweise die Betonrohre angreifen. »Eine Dimensionierung mit dem Regen der über die Anforderungen geht, verbessert die Situation zwar deutlich, aber es ist kein Rundumschutz«, stellt Raff klar. Egal wie groß die Kanäle gebaut werden, es gibt kein Rundumschutz für Regenereignisse, die nicht eingeschätzt und gemessen werden können. »Das heißt wir haben jetzt für die Neuplanung einen dreijährlichen Bemessungsregen für die Kanalisation zugrunde gelegt, für den Stauvolumen sogar ein wesentlich größerer.« Ein dreijährlicher Bemessungsregen habe einen einigermaßen schwachen Start, dann eine enorme Spitze und schwächt nach einer Stunde ab und ergibt ein Bemessungsregen von 26,65 Milimeter.

»Der Kanal beginnt für sie auf der alten Kläranlage Hilzingen. Sie haben ganze Kanalsysteme durch den Ort gelegt, die miteinander korrespondieren müssen. Das heißt, es nützt nichts, beliebig Kanäle aufweiten um Regenwege abzuleiten.«

Nach einer Überprüfung der Kanalwege soll die Planung in drei Abschnitte unterteilt werden. Der erste Bauabschnitt von der »Sonne« bis zur Randenbahnstraße hat eine Vergrößerung der Kanaldimension, abgestimmt auf das Gesamtsystem, die Neugestaltung und Sanierung von Straße und Gehweg, den Ersatz der Wasserleitung und die Verlegung von Mikrokabelleerrohre bis zum Gebäude zur Folge.

Der zweite Bauabschnitt besteht aus der Erschließung von Grundstücken, den Bau eines Staukanals mit Auffang- und Rückhaltevolumen, der Neugestaltung von Straße und Gehweg, der Bushaltestelle mit Querungshilfe und barrierefreiem Zugang, dem Neubau einer Wasserleitung und der Verlegung von Mikrokabelleerrohre. Der dritte Bauabschnitt beinhaltet die zusätzliche Entlastung des Staukanals, eine Vergrößerung der Kanäle für ein dreijährliches Regenereignis, der Ersatz der Wasserleitung sowie die Verlegung von Mikrokabelleerrohre. Tilo Herbster merkte an, angesichts der klimatischen Veränderungen, das fünfjährige Regenereignis in der Planung anzusetzen.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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