Start für Probeprojekt der Sielmann-Stiftung
Alter Binninger See soll wieder ganzjährig Wasser haben

Ein historisches Bild des alten Binninger Sees  von 1930, als der See noch ganzjährige Wasser führte. | Foto:  Fotoarchiv Familie Schwarz (Seeweiler Landbetrieb)
3Bilder
  • Ein historisches Bild des alten Binninger Sees von 1930, als der See noch ganzjährige Wasser führte.
  • Foto: Fotoarchiv Familie Schwarz (Seeweiler Landbetrieb)
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Hilzingen-Binningen. Einst ein ganzjähriges Gewässer, heute liegt er in niederschlagsarmen Sommermonaten trocken: Der Alte Binninger See im Naturschutzgebiet Binninger Ried bei Hilzingen-Binningen soll wieder ganzjährig Wasser führen. Zusammen mit dem bekannten Ornithologen Professor Dr. Peter Berthold hat die Heinz Sielmann Stiftung das Naturschutzprojekt initiiert. Am Montag, 2. September, sind die ersten Probemaßnahmen angelaufen, die freilich schon eine lange Vorgeschichte über mehrere Jahre haben.
Zwei Probelöcher sollen zeigen, ob und wie am besten zusätzliche Tiefenzonen geschaffen werden können, die über das ganze Jahr Wasser halten können. Durch einen Probestau erhofft sich die Heinz Sielmann Stiftung weitere Erkenntnisse. „Ein ganzjähriges Gewässer bietet vielen Tier- und Pflanzenarten, besonders auch Amphibien, die Möglichkeit, sich langfristig anzusiedeln“, erklärt Julia Brantner, Leiterin von Sielmanns Biotopverbünden in der Bodenseeregion. „Wir wollen hier in dem Gebiet eine nachhaltig ökologisch wertvolle Fläche schaffen, die auf lange Sicht Lebensräume für seltene und gefährdete Arten bietet.“

Probemaßnahmen als Machbarkeitsstudie

Das Ingenieurbüro Hydro-Data hat die Probemaßnahmen im Auftrag der Heinz Sielmann Stiftung geplant und überwacht diese nun, so die Medienmitteilung der Stiftung. Zwei Probelöcher wurden vergangene Woche in dem trocken gefallenen See ausgehoben. Außerdem wurde ein temporäres und regelbares Stauwehr am Riedgraben, dem Hauptabfluss des Alten Binninger Sees, gebaut. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob und wie das Naturschutzprojekt umzusetzen ist.

Untersuchungen laufen bereits seit 2013

Um herauszufinden, welche Maßnahmen für eine Reaktivierung des Gewässers umsetzbar sind, sind seit 2013 mehrfach Untersuchungen in dem Gebiet vorgenommen worden. Das Schilf wurde gemäht, um den Seegrund zu erkunden. Das Ingenieurbüro Hydro-Data hat im September 2020 sechs Grundwassermessstellen innerhalb und außerhalb der ehemaligen Seefläche eingerichtet. Die gesammelten Daten waren Voraussetzung, um eine wasserrechtliche Erlaubnis für die Voruntersuchungen zu erhalten, die nun beginnen können.

Ursachen für das rückläufige Wasserangebot

Neben natürlichen Verlandungsprozessen haben ehemalige Kiesabbau-Aktivitäten dazu geführt, dass der Alte Binninger See in den Sommermonaten trockenfällt. Der Aushub aus der Kiesgrube ist in der Uferregion abgelagert und nach und nach in das Gewässer gespült worden. Die Heinz Sielmann Stiftung möchte das Gebiet nun durch die Reaktivierung des Sees wieder zu einem ökologisch wertvollen Lebensraum entwickeln.
Aktuell weiden Wasserbüffel auf der Fläche. Sie fressen das invasive Drüsige Springkraut und tragen bereits jetzt zu einer Verbesserung der ökologischen Situation bei. „Sollten die Probemaßnahmen ergeben, dass wir den See reaktivieren können, werden sich die Wasserbüffel in Zukunft auch im Sommer über eine Abkühlung freuen“, sagt Julia Brantner.

Quelle: Sielmann Stiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Conie Riedle

Autor:

Presseinfo aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.