Großer Bahnhof für Ulrike Brachat in Hilzingen
Als Ehrenmusikdirektorin in den Ruhestand

Brachat Moser | Foto: Ulrike Brachat mit Franz Moser bei der Ehrung zum Abschied. swb-Bild: of
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Hilzingen. Mit einem großen Festakt wurde am Samstagabend Ulrike Brachat in der Hilzinger Hegauhalle feierlich in den Ruhestand als Leiterin der Jugendmusikschule westlicher Hegau verabschiedet. 38 Jahre war sie an der Jugendmusikschule schon bald nach ihrer Gründung tätig, 36 Jahre davon als musikalische Leiterin. Altbürgermeister Franz Moser, der dem Trägerverein seit Jahrzehnten vorsteht, hatte eine besondere Würdigung ausgedacht. Er ernannte sie zur "Ehrenjugendmusikschuldirektorin" vor den Festgästen, die im Anschluss von Ulrike Brachat persönlich eingeladen waren.

Franz Moser macht in seiner Ansprache deutlich, dass Ulrike Brachat eigentlich hätte schon im Juni 2018 aufhören können. Doch sie habe dankenswerterweise verlängert um auch die Suche für die Nachfolge etwas entspannter angehen zu können, bei der im letzten Sommer die Wahl auf Heiko Jahnke gefallen war, der Anfang des Jahres die Leitung übernommen hatte.

Das Lebenswerk von Ulrike Brachat sei nicht von der Geschichte der Jugendmusikschule westlicher Hegau zu trennen, die einst von Hans Gassen in Gottmadingen im November 1980 gegründet wurde und die große Anlaufschwierigkeiten hatte und viele Wechsel in der Leitung. Auch Bruno Schnetz, damals Dirigent des Musikverein Gottmadingen, musste die Leitung aus gesundheitlichen Gründen bald abgeben, aber er hatte durch private Kontakte Ulrike Brachat, damals schon eine gefragte Opern- und Operettensolistin, mit ins Boot geholt, die die Leitung dann in 1983 übernommen hatte. "Es war ihre Berufung", so Moser, denn sie habe vor Ideen gesprüht, die die auch mit ganz vielen besonderen Projekten über die Arbeit der Musikschule hinaus umsetzte. Franz Moser selbst kam 1988 ins Spiel, damals als frisch gewählter Bürgermeister in Hilzingen, dem nach einem ganz besonderen Gespräch mit Ulrike Brachat den Vorsitz übernahm, den er bis heute inne hat. Es ging damals darum, eine funktionierende Verwaltung aufzubauen und die Schule, auch mit ordentlichen Verträgen für die Lehrer für die Zukunft zu sichern. Nachdem Gottmadingen und Hilzingen die Gründer waren, kamen später noch Gailingen (ab 1990) und Rielasingen-Worblingen (ab 1993) dazu. Ab 2001 führte Ulrike Brachat den Titel "Jugendmusikschuldirektorin". Heute habe die Schule rund 1,200 Schülerinnen und Schüler mit 650 Unterrichtsstunden in der Woche, die einem sehr motivierten Lehrkörper gegeben würden. Die Musikschule sei ein wichtiger Kulturträger für die Region geworden und die vielen Preise, bis zum Bundespreis bei "Jugend musiziert" unterstrichen die Qualität. Die Unterstützung durch die Gemeinden sei nach wie vor eine Freiwilligkeitsleistung, machte Moser deutlich,. bevor er Ulrike Brachat zur "Ehrenjugendmusikschuldirektorin" beförderte. Die werde der Musikschule auch erhalten bleiben, so Moser.

Vom Landesverband der Musikschulen war Geschäftsführer Heinrich Korthöwer nach Hilzingen gekommen. Er betonte, dass Ulrike Brachat schon länger als die Musikschuldirektorin mit der längstem Amtszeit geführt werden, denn 36 Jahre seien einfach unschlagbar. Ihr gebühre es, dass sie die Verbindung zu vielen Laienchören über ihre Projekte immer gepflegt habe. Darin sei sie ein Vorbild gewesen.

Einen großen Dank Sprach Sabine Weber als derzeit Vorsitzende des Fördervereins aus, und als Mutter eines Sohns, der mit sechs Jahren an die Musikschule kam, und heute noch "Schüler" vor allem für die Großprojekte ist. Betriebsratsvorsitzender Andreas Kaefer hob ebenfalls auf die Nachhaltigkeit der Projekte der Musikschule ab, mit der die SchülerInnen an ihre Schule gebunden worden seien.

Ulrike Brachat ging in ihrer Ansprache ebenfalls auf die turbulenten Anfangszeiten ein. Sie war damals bereits ein gefragte Solistin an den Landesbühnen von Nordhein-Westfalen und Hessen wie in Augsburg, als der Ruf aus dem Hegau auf Initiative von Bruno Schnetz in den Hegau ereilte. Gerade die Finanzierung sei am Anfang auch die die Projekte sehr problematisch gewesen, so dass sie sich hier sehr stark engagiert hatte. Das habe sie, wie den ganzen persönlichen Einsatz, die bereut.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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