Vertrag mit der DB Regio auf der Strecke Singen-Schaffhausen wird vorzeitig beendet
Verkehrsminister zieht die Reißleine
Gottmadingen. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und die DB Regio AG sind sich im Grundsatz einig, den Verkehrsvertrag für die Regionalbahn (RB) Singen – Schaffhausen bereits zum Dezember 2022 vorzeitig auslaufen zu lassen. Aktuell ist dieser Vertrag bis zum Dezember 2023 geschlossen.
Die Verkehrsleistungen auf der RB Singen – Schaffhausen standen wegen zu kurzer oder ausfallender Züge immer wieder in der Kritik seitens der Fahrgäste. Mehrfach wurde hier politisch interveniert.
Hauptgrund für diese Probleme ist, dass die Fahrzeuge der Baureihe 426 nicht vor Ort, sondern im entfernten Stuttgart gewartet und repariert werden. „In einer gemeinsamen Analyse mit der DB Regio AG sind wir zu dem Schluss gekommen, dass diese Werkstattanbindung aufgrund der Störanfälligkeit der Fahrzeuge nicht mehr optimal ist“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag in Stuttgart. „Es dauert einfach zu lange, bis ein mangelhaftes Fahrzeug in die Werkstatt kommt und wieder zurück an der Strecke ist. Dies ist keine Entscheidung gegen die DB und schon gar nicht gegen das Betriebspersonal vor Ort, sondern gegen das Wartungskonzept. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DB ausdrücklich für ihre gute Arbeit und bin überzeugt, dass sie diese auch weiterhin leisten werden“, führte der Minister aus.
„Auch wenn wir uns auf ein vorzeitiges Auslaufen des Vertrages einigen, gilt es, dem Verkehrsministerium und den Fahrgästen für die verbleibende Laufzeit einen Vorschlag für die Frage der Werkstattanbindung zu unterbreiten, um hier eine Stabilisierung zu erreichen“ so David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung von Regio Baden-Württemberg und ergänzt: „In keinem Fall müssen sich unsere Mitarbeiter in der Region Singen sorgen machen, wir können ihnen allen einen sehr sicheren Arbeitsplatz bieten“.
Ein vorzeitiges Auslaufen des Vertrags hat eine Neuvergabe der Leistungen zur Folge. Hier prüft das Land derzeit, ob einzelne Verbindungen bis nach Konstanz verlängert werden können. Dadurch würde in Singen ein besserer Anschluss an die Gäubahn aus Stuttgart entstehen. Abschließend sagte Minister Hermann: „Bei der Neuausschreibung wird nicht mehr der Günstigste, sondern derjenige mit dem überzeugendsten Gesamtkonzept gewinnen. Wir wollen bei allen Vergaben künftig einen größeren Fokus auf einzelne Aspekte des Betriebskonzeptes legen. Die Linie Singen – Schaffhausen wird dabei der Pilot sein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass vermeintlich kleine Stellschrauben große Auswirkung auf die Gesamtqualität haben können.“
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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