Anneliese-Bilger-Stiftung investiert in bezahlbaren Wohnraum
Zwei Fliegen mit einer Klappe

Neubau Mehrfamilienhaus | Foto: Der geplante Neubau der Anneliese-Bilger-Stiftung wird in Aussehen und Größe dem Gebäude für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen im Kornblumenweg sehr ähnlich sein. swb-Bild: of
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Gottmadingen. Fast überall wird ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum beklagt. Die Gottmadinger Anneliese-Bilger-Stiftung hat sich nun ein Projekt vorgenommen, mit dem dieses Problem zumindest gelindert werden soll. Dabei werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn die Stiftung muss natürlich Geld erwirtschaften, um ihren Stiftungszweck auch in Zukunft weiter erfüllen zu können. »Am Kapitalmarkt wird das aufgrund der niedrigen Zinsen heute immer schwieriger und risikobehaftete Anlagen sind für die Stiftung sowieso von vornherein Tabu«, erklärt Dr. Michael Klinger, der durch sein Amt als Bürgermeister von Gottmadingen zugleich auch Stiftungsratsvorsitzender der Anneliese-Bilger-Stiftung ist, auf Nachfrage des WOCHENBLATTs.

Aufgrund dessen hat sich der Stiftungsrat Anfang des Jahres entschlossen in den Neubau eines Mehrfamilienhauses zu investieren. Dies ist für die Stiftung eine Premiere. Zwar ist sie bereits Eigentümerin von zwei Gewerbeimmobilien in Gottmadingen, aber als Bauherrin ist die Stiftung seit ihrem Bestehen noch nie aufgetreten. Für die Stiftung ist die Investition in den Neubau eines Wohnhauses zunächst einmal eine Geldanlage. Dem Stiftungsrat geht es dabei natürlich auch darum das Kapital möglichst breit zu streuen um mehr Sicherheit zu haben. Der zweite wichtige Punkt bei dem Vorhaben ist aber der soziale Aspekt und die Tatsache, dass Gottmadingen dringend mehr Wohnraum benötigt.

Sozialwohnungen sollen freilich mit dem Projekt nicht geschaffen werden. Zielgruppe sollen vor allem jüngere Menschen und junge Familien sein, die berufstätig sind, aber deren Einkommen nicht ausreicht um die für Neubauten aktuell aufgerufenen Mieten von durchschnittlich 9,50 Euro in Gottmadingen zu bezahlen, erklärt Klinger im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Ziel der Stiftung ist es, bei den Mietpreisen für die insgesamt neun Wohnungen, die in dem Neubau entstehen sollen, ein Drittel unter dem Durchschnitt zu bleiben. Der Mietpreis läge dann also voraussichtlich bei rund 6,30 Euro Dadurch wird es auch möglich, Fördermittel aus der sozialen Mietwohnraumförderung der L-Bank zu erhalten.

In Konkurrenz zur Wohnungsbaugenossenschaft tritt man mit diesem Projekt auf keinen Fall, betont Stiftungsratsvorsitzender Dr. Michael Klinger. »In Gottmadingen ist der Bedarf an Wohnraum so hoch, dass durch diese neun Wohnungen keine Konkurrenz zur WBG entstehen wird.« Trotzdem sieht Klinger den Bau des Hauses als Pilotprojekt. Er persönlich könne sich gut vorstellen, dass die Stiftung diesen Weg weiter beschreitet, wenn sich das Projekt als Erfolg herausstellt.

Die Planungen für das Gebäude laufen bereits. In Aussehen und Kubatur wird es sich sehr stark an dem Gebäude orientieren, dass im Kornblumenweg für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen errichtet wurde. In der jüngsten Stiftungsratssitzung am Dienstag wurde allerdings angemerkt, dass die Entwurfsplanung in einigen Punkten nochmals überarbeitet werden sollte. Als Standort für das Bauvorhaben einigte sich das Gremium mehrheitlich auf ein Grundstück in der Hilzinger Straße, das sich momentan im Eigentum der Gemeinde befindet. Wenn alles nach Plan läuft, könnte im Herbst bereits mit den Bauarbeiten begonnen werden, hieß es in der letzten Sitzung.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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