Verkünden des Fasnetsmotto der Gerstensäcke
Weil so ein Jubiläum einfach hammermäßig ist

Als Preis für den 150-Punkte Hammerschlag auf den Hau den Lukas wurde das Banner mit dem Fasnetsmotto enthüllt. | Foto: Anja Kurz
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Gottmadingen. Für Mitglieder und Freunde der Gerstensackzunft gab es am Martiniabend am 11. November in der Fahr Kantine die Einstimmung auf die frisch begonnene fünfte Jahreszeit. Der Saal war von Beginn bis Ende sehr gut gefüllt, sodass viele die Enthüllung des durch die Zunfträte erdachten Jubiläums-Fastnachtsmottos zum Schluss des Programms mitfeiern konnten: "150 - Des isch en Hammer".

150 Jahre Gerstensäcke, ein großes Jubiläum, das Zunftmeister John Weber mit seiner Zunftfamilie in einem großen Event feiern will und möchte. 2024 findet vom 26. bis zum 28. Januar das Narrentreffen in Gottmadingen statt, unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Michael Klinger. Der war zum Auftakt des Abends jedoch noch in Bietingen, wo das 50. Jubiläum der Maskengruppe gefeiert wurde.

Zeremonienmeister und Moderator Christoph Graf schlug mit seinen Worten zu Beginn einen Bogen zum Hissen der Flagge am Schneckenbrunnen. Wie auch vormittags sprach er die Baustellen im Umkreis an und war ebenso erstaunt wie erfreut, dass trotzdem alle pünktlich den Weg zur Kantine gefunden hatten. Schon vor dem großen Event lobte er den Zunftmeister, der zwar "äußerlich eher eine Hummel" sei und doch schaffen und organisieren kann.

Mehr zum Hissen der Fahne gibt es hier:

"Die Zeit ohne Narrengeist, die isch vorbei"

Nachdem durch den Fanfarenzug Gottmadingen die Fasnet verkündet wurde, folgte das bunt gemischte Programm mit den Auftritten der einzelnen Zunftgruppen. Gestartet wurde durch die Narrenbolizei, angelehnt an die Serie "Aktenzeichen XY ungelöst". Ermittelt werden sollten Details des in der Nacht zum schmotzigen Dunschtig verschwundenen Narrenbaums, wofür eine Telefonleitung zu Polizeichef Handloser unter der 32168 eingerichtet wurde (Anmerkung der Redaktion: Nummer von Rosi in "Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang): "Wir bitten die närrische Bevölkerung um Mithilfe!" Prompt folgte drei Anrufe, umrahmt von "Nachstellungen eines möglichen Tathergangs". So will ein Bauer einen Deutz-Traktor am Geräusch erkannt haben.

Nachstellung eines möglichen Tathergangs von der Nacht vor dem Schmotzigen. | Foto: Anja Kurz
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Ein Herr von Immobilien Schrödel war sich sicher, dass er bei dem Fahrer einen roten Rock, eine Holzmaske und einen Fürstenberg-Anhänger gesehen hat. Und eine nachgestellte Szene vom Vorabend der Tat machte deutlich, dass die Holzer zu diesem Zeitpunkt wohl auch nicht mehr ganz zurechnungsfähig waren.
Die Hinweise zeigten so auf eine Beteiligung der Heilsberghexen, womit man am Ende dieser Sendung war. Fortsetzung folgt?

Ein wenig Geld und Rampenlicht nannte Christoph Graf als Anreiz für die Teilnehmer der Sendung "Bares für Rares", der die Almenholzer ihren Auftritt widmeten. Die Verkäufer versuchten ihr Glück unter den strengen Augen der möglichen Käufer, um die verschiedenen Zunftobjekte an den Mann oder die Frau zu bringen.

Es lässt sich nicht abschließend feststellen, ob "Giovanni Zusella" zur Selbstdarstellung oder dem Verkauf des Zusle-Besen bei Bares für Rares war. | Foto: Anja Kurz
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Zusle-Besen, die "Premiumschaufel" (Hopfenschaufel der Gerstensackschnäggen), Glocke (von der Narrenbolizei) und der Lederschurz waren jedoch "nur Krimskrams" im Vergleich zu einem besonderen Unikat: der Holzerkeil. Das "ganz seltene und wohl wertvollste Narrensymbol der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee" wurde gar nur mit Samthandschuhe angefasst und ging von Beginn an mit 20.000 Euro Wert hoch ins Rennen. Doch weil der ideelle Wert den materiellen weit übersteige, ging der Verkäufer mit seinem Objekt wieder von der Bühne.

"Was wirklich wichtig ist"

Zwischen den Beiträgen der Gruppen wurden an diesem Abend auch acht der neun Neuaufnahmen vollzogen. Denn besonders wichtig sind laut Moderator Graf bei der Zunft, wie eigentlich bei jedem Verein, "neue Beitragszahler". Bei den Zusle schworen Selena Ivan und Alexa Zanger ihre Treue und besiegelten das mit einem Schluck vom Zuslengeist. Die Gerstensackschnäggen begrüßten Alisa Huber und Elodie Niedzwiecka mit einem Schluck aus einer Holzschnägge. Bei den Holzern wiederum mussten Phillip Hahn, Manuel Speicher, Ruwen Abert und Christian Osann je zu zweit ihr Können mit der Säge zeigen. Weil Ebbe Sander am Samstag nicht da sein konnte, folge ein Video von seiner Aufnahme. Neu bei den Holzern in diesem Jahr ist die Wiedereinführung einer grünen Kordel um sich den Keil umzuhängen, wie zur Gründung der Holzer.

Auf der Bühne versammelt bekommen die "Neuen" ein wenig Narren-Knigge mit auf den Weg. Von links: Phillip Hahn, Ruwen Abert, Manuel Speicher, Christian Osann, Elodie Niedzwiecka, Alisa Huber, Selena Ivan und Alexa Zanger. | Foto: Anja Kurz
  • Auf der Bühne versammelt bekommen die "Neuen" ein wenig Narren-Knigge mit auf den Weg. Von links: Phillip Hahn, Ruwen Abert, Manuel Speicher, Christian Osann, Elodie Niedzwiecka, Alisa Huber, Selena Ivan und Alexa Zanger.
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Kurz vor dem Höhepunkt des Abends zeigten die Zusle mit einem Besentanz ihr Können, zu einem Mashup mit "Bibi Blocksberg", dem Malle-Song von Milla Pink "Auf dem Besen an den Tresen" und dem Techno-Cover von "Mädchen auf dem Pferd". Auch die Schnäggen schwangen ihr Tanzbein zu einer 150-Jahre-Jubiläums-Parodie auf das Lied "Das Model" von Kraftwerk.

Zur Ankündigung des Fastnachtsmottos wurde auf der Bühne ein "Hau den Lukas" aufgebaut, der schon einen Hinweis auf das Motto gab. Nacheinander versuchten sich Vertreter der Gruppierungen an dem Jahrmarktsspiel und erreichten Punktzahlen, die nicht nur rein zufällig dem Alter der Gruppen entsprachen. Der spannungsvolle Höhepunkt gelang dann dem Zunftrat, denn der schlug logischerweise eine "150 - Des isch der Hammer".

Mehr Bilder der Auftritte des Abends gibt es hier:

Das Motto der Gerstensäcke: "150 - Des isch en Hammer"

Am Ende des Programms angelangt, gab Zunftmeister John Weber noch bekannt, dass seit diesem Abend auch die Sonderhomepage zum Treffen online sei.
Hier geht es zur Narrentreffen-Webseite: narrentreffen24.gerstensack.de
Nach dem Narrentreffen im Januar sei dann am 8. Februar der schmotzige Dunschtig. Auf einen bunten Abend und den Zunftball werde allerdings 2024 verzichtet, so Weber.

Im Anschluss übernahm die Guggenmusik-Gruppe "Burnin Tunes", die im kommenden Jahr ihr 20. Jubiläum haben, zum Ausklang des Abends die Bühne.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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