Großes Interesse am Dorfgespräch zum Schaffung weiterer Gewerbeflächen
Weg vom Kirchturmdenken

Dorfgespräch Gewerbe | Foto: Trotz Regen und Kälte diskutierten zahlreiche Gottmadinger Bürger beim Dorfgespräch im Gewerbegebiet »Goldbühl« mit Bürgermeister Dr. Michael Klinger (li).
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  • Dorfgespräch Gewerbe
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Gottmadingen. Trotz Regen und Kälte trafen sich über 50 Gottmadinger Bürger zum Dorfgespräch über die geplante Änderung des Flächennutzungsplanes zur Schaffung weiterer Gewerbeflächen im Gewerbegebiet »Goldbühl«. Bürgermeister Dr. Michael Klinger erläuterte eingangs die aktuelle Situation und unterstrich die Notwendigkeit, Raum für weitere Gewerbeansiedlungen zu schaffen, die zusätzliche Arbeitsplätze mit sich bringen würden. Besonders die Anlieger des Wohngebietes im Südosten der Gemeinde befürchten, ein beliebtes Naherholungsgebiet zu verlieren, das bisher für Wohnbebauung vorgesehen war, aber noch unbebaut ist. Durch die Umwidmung dieser ursprünglich ausgewiesenen Wohnbaufläche in ein Gewerbegebiet beabsichtigt die Gemeinde ein dringend notwendiges Fläche für Gewerbe zu gewinnen. Diese sollte durch einen breiten Grüngürtel von der bestehenden Wohnsiedlung abgegrenzt und schrittweise unter Berücksichtigung der Lärmschutzvorgaben bebaut werden. »Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß«, unterstrich Klinger seine Kompromissbereitschaft . Alternativgebiete für weiteres Gewerbe seien schwierig zu finden, ging der Rathauschef auf entsprechende Vorschläge ein, da zum einen das Gebiet im Anschluss an das »Goldbühl« durch Altlasten belastet ist und das Areal in Richtung Singen ein Landschaftsschutzgebiet ist. Einige freie Areale sind in Privatbesitz - »da mühe ich mich seit Jahren diese zu erwerben«, klagte Klinger.

Dennoch möchte die Verwaltung versuchen, das Gebiet »Strickmann« in Richtung Singen für eine gewerbliche Bebauung einzubringen. Aber: »Hinter einer Genehmigung stehen mehr als drei Fragezeichen«, zeigte sich der Bürgermeister skeptisch.
Weitere Einwände äußerten die Bürger zu dem hohen Flächenverbrauch für Industrie und Märkteansiedlungen in Gottmadingen, die zu viel Verkehr mit sich brächten und die Gemeinde nicht mehr lebenswert machten. Auch die Bedenken der Landwirte sollten bei der Entscheidung für die anvisierte Umwidmung berücksichtigt werden. Klinger warnte vor kurzfristigem Kirchturmdenken und verwies auf den aktuellen Planungsprozess, in den sich die Bürger noch einbringen könnten. Dann muss der Gemeinderat die Bedenken abwägen und eine Entscheidung treffen.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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