Bilanz dank Verkauf gestärkt
WBG nimmt Neubauprojekt nun doch in Angriff
Gottmadingen. Steigende Energiekosten, Veränderungen im Förderrahmen, Lieferengpässe und nun auch das neue Gebäudeenergiegesetz. Die Baugenossenschaft Gottmadingen hat herausfordernde Jahre hinter sich und auch vor sich, wie auf der Mitgliederversammlung am letzten Mittwochabend im Gasthaus Sonne von Vorstand Vera Federer wie auch von Bürgermeister Dr. Michael Klinger als Aufsichtsratsvorsitzender bemerkt wurde. Und doch will die Genossenschaft nun ihr großes Projekt an der Flieder-/ Hardstraße in diesem Jahr mit dem Bau weiterer 22 Wohnungen fortsetzen, wie den Mitgliedern bekannt gegeben wurde.
Zugleich steht für die Genossenschaft aber auch das Ziel an, bis zum Jahr 2024 klimaneutral zu werden. 14 Gebäude mit rund 100 Wohnungen müssten dafür unter anderem energetisch saniert werden, kündigte Vera Federer in der Sitzung an. Für die nächsten fünf Jahre stünden dafür, Investitionen von rund 6,5 Millionen Euro an, erläuterte der stellvertretende Vorstand Joachim Blatter in der Sitzung, der freilich durch den Verkauf eines Objekts in Engen, das schon wegen der räumlichen Entfernung nicht mehr zum Bestand passte, eine doch gestärkte Finanzsituation für die Genossenschaft präsentieren konnte, mit der die Herausforderungen der Zukunft angegangen werden könnten.
Der endgültige Baubeschluss für das Neubauprojekt an der Fliederstraße mit 22 Wohnungen werde im Juli fallen, wurde angekündigt. Der Altbestand, der schon seit letztem Jahr entmietet ist, wurde bereits in den letzten Wochen rückgebaut. Bis Anfang 2025 sollten die Wohnungen dann für den Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen, der auch in Gottmadingen sehr angespannt ist.
Die Genossenschaft hatte an neuen Mitgliedern in 2022 nur leicht zulegen können und kommt nun auf 546 Personen, durch Fertigstellung der Innenhofbebauung, dem nun der Rückbau des Gebäudes am Fliederweg folgte, sank freilich die Zahl der vermieteten Wohnungen erst mal von 352 auf nun 344 ab. Die durchschnittliche Miete gab Vera Federer mit 6,52 Euro an, freilich habe man in den letzten Jahren trotz gestiegener Kosten keine Mieterhöhungen vollzogen.
Wegen des Verkaufs des Gebäudes in Engen konnte die Genossenschaft bei einer Bilanzsumme von 20,2 Millionen Euro Umsatzerlöse von 2,3 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 1,38 Millionen ausweisen, wie Joachim Blatter informierte. Durch den Verkauf habe man auch das Eigenkapital der Genossenschaft verstärken können, angesichts der Zinsentwicklung ein wichtiger Punkt zur weiteren Entwicklung. Der Gewinn geht fast komplett in die Rücklage der Genossenschaft, so dass unter dem Strich ein Bilanzgewinn von 83.000 Euro übrig blieb. Eine Dividende an die Mitglieder wird schon seit einigen Jahren nicht mehr an die Mitglieder ausgegeben. Die Genehmigung der Bilanz durch die anwesenden Mitglieder erfolgte einstimmig.
Die Genossenschaft wird auch die nächsten fünf Jahre von Vera Federer geleitet, konnte Bürgermeister Dr. Michael Klinger zum Abschluss der Versammlung informieren. Der Vertrag sei durch den Aufsichtsrat verlängert worden. Weil es im letzten Herbst so schön war, soll es auch dieses Jahr wieder ein Mieterfest im September geben, kündigte Vera Federer an.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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