Gottmadingen ehrt verdiente Mitbürger in der Fahr-Kantine
Viel Lob für das Ehrenamt beim Jahresempfang

Jahresempfang Gottmadingen | Foto: Die Geehrten mit ihren Laudatoren zum Abschluss des Gottmadinger Jahresempfangs am Sonntag. swb-Bild: uj
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Gottmadingen (uj). Am Sonntag lud die Gemeinde Gottmadingen bereits zum siebten Mal zum Jahresempfang in die Fahr-Kantine ein. Dabei sollen in einem würdigen Rahmen verdiente Bürgerinnen und Bürger für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden.

Das Interesse des Jahresempfangs war überaus groß, die Fahr-Kantine war bis auf den letzten Sitzplatz besetzt. Bürgermeister Dr. Michael Klinger nutzte die Gelegenheit, den Anwesenden in seiner leidenschaftlich gehaltenen Standortbestimmung eine Rückschau und vor allem einen Ausblick auf die Projekte der Gemeinde zu geben.

Derzeit steht die Gemeinde mit fast 25 Millionen Gesamtprojektkosten beim Neubau der Realschule vor der größten finanziellen Herausforderung. „Ich habe keine Angst vor dieser Aufgabe, aber Respekt“, betonte Dr. Klinger. Der Gemeinderat habe bei aller Unsicherheit über die Kosten und über die Finanzierungsseite mit seinem „wir packen das jetzt an“ eine mutige und zugleich zukunftsweise Entscheidung getroffen, unterstrich der Bürgermeister die Bedeutung dieser großen Aufgabe. „An der falschen Stelle gespart, führt dazu, dass wir etliche Millionen Baukosten zum Fenster hinauswerfen würden. 24,9 Millionen Euro Gesamtkosten für eine gute, attraktive und zukunftsfähige Schule ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft, eine Investition in die Jugend.“ Für dieses Plädoyer erhielt er lauten Applaus. Dr. Klinger betonte auch, dass weitere Investitionen in Zukunft notwendig sein werden, aber gleichzeitig könne die Gemeinde auch nicht in Zeiten der Niedrigzinspolitik unbegrenzt auf Pump leben.

Im Mittelpunkt des Jahresempfangs standen Bürgerinnen und Bürger, die zuvor in einer geheimen Sitzung von den Vertretern der Gottmadinger Vereine in den Kategorien „Kultur und Sonstiges“, „Soziales und Kirchen“ sowie „Sport“ und dem „Lebenswerk“ gewählt wurden und deren Namen erst am Jahresempfang veröffentlicht wurden.

So durfte sich in der Kategorie „Kultur und Sonstiges“ Sigi Mayer über die Ehrung seines Engagements freuen. Laudator Peter Kaschner nannte Mayer „ein Urgestein der Bietinger Fasnacht“, der sein Leben lang Brauchtum pflegt, der es lebt und der immer authentisch war und ist. Mayer begann bereits als Jugendlicher, die Bietinger Fasnacht zu unterstützen, war 1979 Gründungsmitglied der Valutinger Hau Ruck Holzer und ist seit 1996 mit den Giftspritzern immer mit politisch kabarettistischen und unterhaltsamen Auftritten beim Biberschwanzgeflüster dabei. Seit 40 Jahren steht Mayer mit einem eigenen Punkt auf der Bietinger Fasnachtsbühne. Die Liste seiner Aktivitäten scheint endlos und zu guter Letzt zeigte er in seiner Dankesrede, für was er noch berühmt ist: diese hielt er komplett in Reimform.

Ein äußerst lebendiges Bild zeichnete Laudatorin Christl Löffler über „BiG Bürgerhilfe in Gottmadingen“ und lobte Ulrike und Franz Konrad für das herausragende Engagement und den tatkräftigen Einsatz bei der Organisation von Hilfe und Helfern für die Integration der Bürgerkriegsflüchtlinge. Oft kämen die Helferinnen und Helfer an ihre Grenzen, zahlten manch bitteres Lehrgeld und erlebten auch manche Enttäuschungen. Aber sie bekämen auch viel zurück, erführen Dankbarkeit und Freude.

Franz Konrad gab in seiner Dankesrede einen Einblick in die Liste der zahlreichen Helfer, die tatkräftig bei der Integration von Flüchtlingen unterstützen. Er sprach aber auch davon, dass sich die Flüchtlingssituation verändert hat. Heute müsse man fördern und fordern, betonte er.

Barbara Gruber und Susanne Müller-Magro wurden für ihr sportliches Engagement beim VfB Randegg mit der Abteilung Tanzen von Laudator Martin Sauter ausgezeichnet. Gruber gründete 1993 die Randini-Girls als Tanzgruppe. Bei vielen Veranstaltungen, Festen und Jubiläen waren sie mit ihren Tänzen gern gesehene und begehrte Programmpunkte. Im Laufe der Jahre hat sich das Spektrum erweitert und Teile der Mannschaft wurden zu Wettkämpfern in den Bereichen Tanzen, Singen und Wettkampfgymnastik, bis zur Teilnahme an Deutschen Meisterschaften. Müller-Magro übernahm schließlich 2007 die zweite Nachwuchsgruppe und organisiert Showtanz-Events, welche die Randegger Grenzlandhalle Jahr für Jahr fast zum Platzen bringt.

Laudator Gerhard Brütsch beschrieb anschaulich das großartige Lebenswerk von Jürgen Frei, der sich zunächst als Fußballspieler beim VfB Randegg verdient gemacht hatte. Bereits im Alter von 22 Jahren engagierte er sich im Vorstand des VfB. In 48 Jahren investierte er unzählige Stunden in die Vorstandsarbeit und erhielt neben allen erdenklichen Vereinsehrungen auch die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg sowie die Ehrennadel in Gold für seine Verdienste des Südbadischen Fußballverbandes.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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