AWO-Bosnienhilfe überweist 5000 Euro an Partnerorganisation
Segensreiches Begleiten
Gottmadingen. Im Sommer 2019 sammelten Ulrike und Joachim Blatter aus Gottmadingen während einer mehrwöchigen Radreise Spenden für die AWO-Bosnienhilfe. Das Ergebnis dieser Reise ergab den Löwenanteil im Spendentopf, so dass nun 5.000€Euro an die Partnerorganisation NARKO-NE überwiesen werden konnten. Das Geld kommt dem Mentorenprojekt »Älterer Bruder / Ältere Schwester« zugute, in dem sich seit 2002 junge Freiwillige um Kinder kümmern, die in einer schwierigen Lebenssituation stecken. Meist sind es Studierende aus sozialen und pädagogischen Berufen, die für diese Herausforderung gut vorbereitet werden – durch diese Schulungen und die praktische Arbeit mit den Kindern erhalten sie »ganz nebenbei« auch eine bessere Berufspraxis. 20 Stunden pro Monat begleiten sie ein Kind im sogenannten 1:1-Mentoring für mindestens ein Jahr – oft dauern diese Beziehungen jedoch viel länger und wirken sich auch langfristig segensreich auf die Entwicklung junger Menschen aus. Madeleine Schildknecht, Gründerin der bosnischen Partnerorganisation NARKO-NE beschreibt, wie diese Arbeit auch in die Gesellschaft hineinwirkt, die unter vielen Problemen leidet: »Mit freiwilligen Engagement wehren sich [die jungen Leute] gegen soziale Ungerechtigkeit und nationalistischen Unfrieden. Sie pflegen die tief in der Mentalität verwurzelten Werte der Mitmenschlichkeit und Gastfreundschaft.“
Amir Hasanovic, Leiter von NARKO-NE, ist stolz darauf, dass 2019 diese wertvolle Arbeit auch von der UNICEF unterstützt wurde. Diese Finanzspritze ermöglichte es, dass die Arbeit mit den Kindern deutlich intensiviert werden konnte. Amir Hasanovic plagen aber weitere Sorgen: »Bosnien steht ein Exodus der besten Köpfe bevor. Durch das Fachkräftegesetz in Deutschland wird das Auswandern immer attraktiver – Bosnien blutet aus und wir müssen alles daransetzen, auch hier für junge qualifizierte Menschen Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen.« Dass dies gelingen kann, zeigt die Tatsache, dass immer wieder ehemalige Freiwillige von NARKO-NE nach Auslandsaufenthalten nach Bosnien zurückkehren – oder gar nicht erst fortgehen. Durch die Freiwilligenarbeit sind sie besser qualifiziert, beruflich vernetzt und zu starken Persönlichkeiten geworden.
»Mit den Spendengeldern der AWO-Bosnienhilfe können wir den größten Teil des 1:1–Mentorings bezahlen«, freut sich Ulrike Blatter. Sie und ihr Mann Joachim machen sich aber auch ein wenig Sorgen, denn »in diesem Jahr werden wir es aus verschiedenen Gründen nicht schaffen, einen Spendenlauf mit dem Fahrrad zu organisieren. Wir hoffen, dass uns Sponsoren und Spender trotzdem treu bleiben. Wenn wir gesund bleiben, sind wir aber 2021 wieder ein paar Wochen unterwegs.«
Wer die AWO-Bosnienhilfe unterstützen möchte, hier das Spendenkonto: IBAN DE45692514453027240468 BIC SOLADES1ENG
oder online bei betterplace: www.betterplace.org/de/projects/23623
Infos bei www.ulrike-blatter.de/kontakt/
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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