Brandschutz verhindert ursprüngliche Planung mit einer Holzfassade
Schiefer statt Holz für den neuen Hofladen
Gottmadingen. Rund ein Jahr hinter dem Zeitplan liegt derzeit das Wohnbauprojekt an der Villa Graf bei der Randegger Straße, wie kürzlich im Gemeinderat durch Bürgermeister Dr. Michael Klinger bekannt gegeben wurde. Das lag daran, dass der ursprüngliche Investor abgesprungen ist und erst ein neuer gesucht werden musste. Eine Geschichte mit vielen Kapiteln ist dabei auch der „Hofladen", der im Innenhof des Wohnparks mit seinen 44 Wohnungen entstehen soll.
Wie in der kürzlich per Videokonferenz abgehaltenen Gemeinderatssitzung durch Stadtplaner Markus Töpfer informiert wurde, sorgt nun das Thema Brandschutz dort für ein neues Kapitel. Denn der Hofladen, der mit einer Fassade aus Holzlatten geplant wurde, die dort in Würde ergrauen sollten, kann deswegen mit diesem Material so nicht gebaut werden. Die Bauherrschaft hatte sich nun Schiefer als Ersatz ausgeschaut, was im Gemeinderat dann doch für eine sehr ausführliche und auch kontroverse Diskussion sorgte. Denn das Material, das sich durchaus in alpinen Bereichen ganz gut macht, oder dort, wo Schiefer eben abgebaut wird, sei für den Hegau doch etwas sehr fremd, meinte auch der Stadtplaner. Auch Bürgermeister Dr. Michael Klinger befand die neue Planung als nicht gerade überzeugend. Architekt und Gemeinderat Bernhard Gasser sah sich bei den vorgestellen Bildern doch eher ans Sauerland erinnert, statt an den Hegau.
Sauer stieß den Gemeinderäten dabei auch auf, dass der Investor hier auch zu einer traditionellen Verlegetechnik mit kleinteilig an der Fassade gehängten Schindeln greifen will, vor allem aus Gründen der Mehrkosten. Markus Toepfer führte anhand von Bildern vor, dass es da durchaus modernere Alternativen mit großen Schieferplatten gebe, die sich durchaus als Gestaltungsmerkmal für Fassaden eigneten. Diese Lösung würde freilich noch viel größere Mehrkosten nach sich ziehen. Die Abstimmung war denkbar knapp und das Ergebnis am Bildschirm musste gleich zweimal abgezählt werden, denn hier ging es ja auch um einen vereinbarten Gestaltungsplan. Letztlich müsse man wohl erleiden, was der Investor zahle, zeigte sich der Bürgermeister unzufrieden. Der muss freilich das Gebäude auch zahlen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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