Denkanstöße zum Klimawandel vor Ort und Ehrungen beim Jahresempfang in Gottmadingen

Neue Ideen statt Schulterklopfen

Gottmadingen. Bis auf den letzten Platz war die Fahr-Kantine in Gottmadingen gefüllt, als am Sonntag Vormittag beim 9. Jahresempfang der Gemeinde verdiente Bürger für ihr außergewöhnliches Engagement und ihre Erfolge geehrt und gewürdigt wurden. Mit flotten Rhythmen umrahmten die »Crossing Neighbours« den Festakt und huldigten zum Abschluss ihren Heimatort mit dem »G-Town-Reggae, dem Tophit der Gottmadinger Jugend.

Bürgermeister Dr. Michael Klinger begrüßte die Gäste, Laudatoren und zu Ehrende sowie die Neubüger, deren 721 an der Zahl im vergangenen Jahr in die Hegaugemeinde gezogen waren. Anders als in den Vorjahren widmete sich Klinger heuer einem einzigen Thema in seiner Ansprache, dem Klimawandel. Dieser sei bei einem Blick auf den Heilsberg direkt sichtbar in der Heimatregion angekommen. Klinger verzichtete darauf, die bisherigen Klimaschutztaten in Gottmadingen aufzuzählen sondern stellte unmissverständlich fest: »Was immer wir bislang getan haben, es war sicherlich gut, aber es reicht nicht aus«. Statt Schulterklopfen und Appelle möchte er genau hinsehen, wo es gut läuft mit demKlimaschutz und wo Handlungsbedarf bestehe.

In seiner Analyse sieht der Bürgermeister den größten Klimakiller im Verkehr - und der betreffe fast jeden. Ein Aufregerthema, das auch in Gottmadingen täglich beim 16 Uhr-Stau in der Ortsmitte für Ärger sorgt. Eine genaue Verkehrsanlayse im kommenden Jahr soll die Basis für eine intensive Verkehrsdebatte schaffen, um dann mit kreativen Überlegungen die Mobilitätsveränderungen möglich zu machen, kündigte der Schultes an. Als Ideen dafür führte er einen Bahnhaltepunkt im Gottmadinger Industriegebiet an und eine Art Stadtbuslinie nach Radolfzeller Vorbild für einen Euro. Zudem könnte ein Radhaus neben dem Rathaus zum sicheren Unterstellen der Fahrräder die Zahl der Pendler erhöhen.

Der Bürgermeister appellierte abschließend an die Bürger, die anstehende Verkehrsdebatte zu nutzen, »um Mobilität in Gottmadingen wenigstens ein klein wenig zu verändern und damit mehr Lebensqualität zu schaffen und unseren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten«.

Bei den Nachfolgenden Ehrungen wurde der Gottmadinger Unternehmer Leopold Müller für sein umfangreiches Lebenswerk geehrt, Dieter »Aschi« Schmied wurde in der Kategorie »Kultur und Sonstiges« gewürdigt, Walter Riedmüller in der Kategorie »Soziales und Kirchen« sowie der SC Gottmadingen-Bietingen für seine sportlichen Erfolge.

Zudem wurden für herausragende Leistungen auf bundes- oder europäischer Ebene folgende Gottmadinger Sportler ausgezeichnet: Elias Keller (TuS Gottmadingen), Sebastian Lucke (Deutscher Alpenverein, Konstanz), die Ringer des KSV Chiara Hirt, Tom Stoll, Georgios Scarpello, Volker Hirt und Steffen Mack sowie die Handballer Jonas Schopper und Manuel Speicher (beide Kadetten Schaffhausen) und Merle Menje vom Stadtturnverein Singen, die bei den internationalen Meisterschaften der Para-Leichtathletik 2019 fünf Mal Gold holte.

Lesen Sie mehr über den Jahresempfang mit seinen Ehrungen am Mittwoch in der Hegau-Printausgabe.

- Ute Mucha