Gottnadinger Gemeinderat beschließt ablehnende Stellungnahme zu Kiesabbau
Nein aus vielen Gründen

Dellenhau | Foto: Das Gebiet Dellenhau will der Gemeinderat in Gottmadingen schützen. Im Bild der Zustand von 2014 nach Rodungen rund um ein keltisches Hügelgrab. swb-Bild: of/ Archiv
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Gottmadingen. Erwartungsgemäß hat der Gottmadinger Gemeinderat am Dienstagabend die mit den Nachbargemeinden Rielasingen-Worblingen und Singen vereinbarte ablehnende Stellungnahme im Rahmen des Raumordnungsverfahrens zum geplanten Kiesabbau im Gewann Dellenhau auf Hilzinger Gemarkung beschlossen. Sieben Bürgerinnen und Bürger waren in der Sitzung am Dienstagabend zugegen, in der Ortsbaumeister Florian Steinbrenner das gemeinsame Dokument auf 25 Seiten, das von Anwaltskanzleien im Auftrag erstellt wurde ausführlich vorstellte.

Das Gebiet sei Sicherungsgebiet für spätere Zeiten, das solle es auch bleiben. Denn wenn man jetzt bereits ein solches Sicherungsgebiet in ein Abbaugebiet umwandle, benötige man im Nachgang weitere Sicherungsgebiete, was weitere Eingriff in die Landschaft vorsehe. Überhaupt seien die Planungen abweichend von der Landes- und Regionalplanung, es fehlten viele detaillierte Untersuchungen bemerkte Steinbrenner. Auch werde hier ein regionaler Grünzug beeinträchtigt, weshalb hier aus Sicht der Gemeinde Gottmadingen keine Zielabweichung zulässig sei.

Eine vorgelegte Alternativprüfung blende öffentliches Interesse völlig aus und sei deshalb unbrauchbar, war ein weiteres Argument. Kritisiert wurde, dass Verkehrszählungen der Gutachten viel niedriger ausfielen als die Zählungen der Städte selbst.

Tilo Bamberg von Tiefbauamt zeigte auf, dass die Kiesverarbeitung vermutlich weiter in Überlingen in der alten Birkenbühl-Kiesgrube stattfinde, weil vor Ort erst mal kein Platz dafür sei. Dadurch werde sich also der Verkehr noch weiter steigern, was durch den massiven Kiesexport in die Schweiz insbesondere die Rielasinger Ortsdurchfahrt zusätzlich belaste.

Das Gutachten solle insgesamt über Lärm, Staub und Verkehr wie auch im Naturschutz überarbeitet werden, ist die Forderung zuletzt von Bürgermeister Dr. Michael Klinger. Im Landschaftschutzgebiet seien Steinbrüche und Kiesgruben unzulässig. „Wir gehen davon aus dass man diesmal dieser Stellungnahme mehr Beachtung schenkt als beim früheren Scoping-Termin“, machte Dr. Klinger den Räten gegenüber deutlich.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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